Presse & Erfahrungsberichte 2018

(erstes Halbjahr)

Was dich hier erwartet....

In diesem Bereich haben wir für Dich alle Presseartikel eines Jahres gelistet, die in der lokalen Presse erschienen sind. Hier ist aber auch der Platz, um von eigenen Erfahrungen mit dem Rad - sei es eine Familienradtour, ein Mountainbike-Trip oder ein besonderes Radsportereignis - zu berichten. Der Weg dahin ist denkbar einfach: Einen Text (z.B. in Word) verfassen, möglicherweise ein Bild hinzufügen und das Ganze an: webmaster@rmc-schloss-neuhaus.de schicken.

 

Wir feuen uns über jeden Beitrag von Dir!

Pressebericht Juli:

36. Libori RTF des RMC Schloß Neuhaus

Spaß und Radsport  der Extraklasse: eine Radtour durch das Paderborner Land

Der Urlaub, für die einen ist er schon vorbei, für die anderen hat er gerade begonnen, da  kommt die 36. Libori-RTF (Radtourenfahrt) genau richtig. Den Alltag noch einmal zur Seite legen, mit Gleichgesinnten einen aktiven wie genügsamen Tag verbringen und der Libori-Woche ein sportliches Element hinzufügen, dazu wird am Samstag, den 4. August 2018 die Libori-RTF des RMC Schloß Neuhaus Gelegenheit bieten.

 

„Die Libori-RTF ist eine sehr etablierte Sportveranstaltung im Paderborner Land. Wir freuen uns auf viele Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet und hoffen, dass alle das erleben, wofür die Tour steht: Sport und Spaß“ so RTF-Fachwart Bernhard Dirkschnieder als Leiter des Organisationsteams.

Noch ist das in Start-blöcken eingeteilte Starterfeld „ange-leint“, doch auch „sich in Geduld üben“ gehört zum Radsport.

 

„Wenn sie dann von der Leine gelassen werden, können sie sich auf eine tolle Tour freuen“, so der

1.Vorsitzende Martin

Klösener.

Eine sportive Spaßtour durch die Kreise Paderborn und Höxter mit ausgeschilderten Streckenlängen von 40 – 150 Kilometern Länge und 1300 Höhenmetern auf der 150 Km langen Königsetappe verspricht Kurzweil auf der ganzen Länge der Veranstaltung. Kontrollstellen (etwa alle 30 Kilometer) mit Obst, Tee, Gebäck und weiteren kleinen kulinarischen Köstlichkeiten sorgen  dafür, dass niemand „aus Schwäche Mundraub an Streuobstwiesen“ verüben muss.

 

Sollte trotz aller Vorbereitungen im heimischen Fahrradkeller dennoch einmal ein technisches Missgeschick zum Absteigen zwingen, braucht sich niemand sorgen: Streckenfahrzeuge und Hilfsdienste des Veranstalters ebenso wie das DRK Schloß Neuhaus stehen auf allen Streckenabschnitten zur Verfügung und helfen, wo sie gebraucht werden.

 

In der Startzeit von 9 – 11 Uhr  können sich die Aktiven – und jede/r ist zum Mitfahren eingeladen -  je nach körperlicher Einschätzung für eine der verschiedenen Streckenlängen entscheiden. Start und Ziel ist die Mehrfachsporthalle am Merschweg in Schloß Neuhaus. „Dort kann nach der Tour auch das Vakuum in den Energiespeichern wieder gefüllt werden“, freut sich Brigitte Heinzel vom Verpflegungsteam schon auf die hungrigen Rückkehrer. 

Ein solches Bild wünschen sich die Organisatoren: Alle Teilnehmer wieder gesund zurück, die Räder an den Rad-ständer gehängt und sich dann  selbst lange an der Kaffee und Imbiss-tafel abhängen. 

Erfahrungsberichte Juni:

Tour Transalp 2018 : Eine Woche Radvergnügen in den Alpen

Die Karte zur besseren Übersicht der Strecke und die Tabelle  als Hilfsraster für den folgenden Text
Die Karte zur besseren Übersicht der Strecke und die Tabelle als Hilfsraster für den folgenden Text

Wem der Text zu lang wird, der springt einfach direkt zur Bildergalerie ;-)). Auch wenn die Handy-Bilder nicht annähernd das Erlebte widerspiegeln können, so machen sie vielleicht dennoch ein wenig Appetit..


Eigentlich hatte ich bis zum Frühjahr für diese Saison noch gar nichts geplant, da erkundigte sich Lothar vom TeamTour 2016, ob nicht jemand Lust habe, mit ihm die diesjährige Transalp zu fahren – tja, da konnte ich nicht „nein“ sagen und es war eine Superentscheidung, einfach genial: Wir haben als Team gut funktioniert, das Wetter war absolut perfekt, das Schlafen im Camp eine tolle Erfahrung und nicht  zuletzt war das Radfahren selbst ein Genuss. Aber der Reihe nach…..

Die diesjährige Tour führte durch die Dolomiten, Süd- und Osttirol, Venetien und das Trentino. Von Brixen ausgehend haben wir auf den sieben Etappen mehr als 800 km über 18 Pässe mit insgesamt knapp 18000 Höhenmetern zurückgelegt. Dabei sind wir am ersten Tag mit einer kurzen Etappe über das Grödnerjoch sanft in die Woche gestartet. Am nächsten Tag durften wir uns direkt am Furkelpass aufwärmen um nach kurzer Abfahrt den Misurinasattel  - mit zwischenzeitlichem Blick auf die berühmten „Drei Zinnen“  - zu erklimmen. Die Abfahrt vorbei an einem anmutig gelegenen See gab die nötige Power für den bissigen Passo di Sant’ Antonio. Gut, dass der darauf folgende Kreuzbergpass eher was zum Rollen war. 

Nach 131 km und 2600 hm erreichten wir glücklich und zufrieden Silian. Fast identische Rahmenwerte erwarteten uns am dritten Etappentag, allerdings war das Profil ein völlig anderes. Hier genießen wir nach langsamen Anstieg zum Passo Cimabanche - unter Umrundung der „Drei Zinnen“ von hinten - den phänomenalen Aufstieg zum Passo di Giau. Die Abfahrt ist legendär und wegen des immerwährenden Gegenwindes besonders in einer Gruppe ein absoluter Genuß – 32 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 44 km/h sprechen für sich. Da mit Superlativen auf dieser Tour nicht gegeizt wurde, erklommen wir am 4. Tag u.a. den Monte Grappa. Die nördliche Auffahrt ist 28 km lang und bietet neben landschaftlich reizvollen Ausblicken einige passable Rampen, die das Sportlerherz im wahrsten Sinne des Wortes höher schlagen lassen. Die zugehörige Abfahrt ist ein absolutes Highlight, hier kommt man auch ohne Gruppe auf seinen Fahrspaß. Die längste Etappe der Woche am 5. Tag erfordert wieder andere Fähigkeiten: Nach langem Flachstück macht der 15 km Anstieg nach Foza wenig Mühe, aber die nächsten welligen 35 km kosten doch Körner. Die Abfahrt habe ich dann zur Erholung genutzt, schließlich folgte noch der 24 km lange Anstieg nach Valico die Valbona. Etwas naiv hatte ich gehofft, dass die letzten 45 km quasi immer bergab führten, dem war aber leider nicht so: insgesamt vier kleine Pässe unterbrachen das lockere Bergabrollen so effektiv, ass man sich am Ende des Tages doch auf die Zielverpflegung freute. 

Meistens sorgten in geselliger Runde frische Früchte wie Wassermelone, Orangen, Zitronen, aber auch Kuchen, belegte Brötchen sowie diverse Getränkesorten für ein zügiges Auffüllen der Speicher. Die 6. Etappe von Trient nach Kaltern am See -  u.a. mit der Befahrung des Manghenpasses  - hatte es aber auch noch einmal in sich: 3000 hm auf 116 km flößten mir Respekt ein – und es war tatsächlich nicht einfach für mich, da der Manghenpass gerade zum Ende hin nochmal deutlich bei den Steigungsprozenten anzieht. Jeder hat seine Talente, und meine liegen definitiv nicht bei längeren Steigungen oberhalb von 8%. Aber klar, als Team schafft man auch das – und wenn die Abfahrt lang genug ist, hat man im Ziel schon fast wieder die Strapazen vergessen. Die letzte Etappe rundete die Woche angenehm ab. Eher als Tour d’honeur geplant, ist hier das Höhenmeter/Kilometer – Verhältnis wie zu Hause, nur die Umgebung ist  viel schöner;-)).  Auf der Strecke  gleiten wir an zwei  idyllisch gelegenen Seen vorbei und genießen in vollen Zügen. Die Abfahrt nach Riva del Garda selbst ist ein Augenschmaus, man könnte quasi alle 50 m anhalten, um Fotos zu machen! Aufgrund der Kürze der Etappe waren wir recht früh im Ziel, so dass wir reichlich Zeit hatten, das italienische Eis am Seeufer sitzend intensiv zu kosten. Was für eine Woche!

Fazit:

  • Noch nie hatte ich bei einem Radsportereignis über eine Woche lang so gutes Wetter – nicht nur keinen Regen, sondern auch angenehme Temperaturen, nur ganz selten war es vorrübergehend sehr warm.
  • Das Schlafen im Camp (ca. 100 Leute auf Isomatten, meistens in Sporthallen oder ähnlichem) war sogar noch besser als erwartet: Ich war sehr beeindruckt von der Disziplin der Teilnehmer, der Rücksichtnahme der TN aufeinander bei Engpässen (Duschen, Toiletten) und dem angenehmen, fast familiären Miteinander.

 

  • Die Organisation seitens der Tour war in den allermeisten Bereichen nahezu perfekt, insbesondere die Streckensicherung war sehr sehr gut gelöst und hat deutlich zu einem sicheren Fahrgefühl beigetragen. Unvergeßlich bleibt  eine 15 km lange Abfahrt, bei der wir uns zu fünft!!  - von einem „eigenen“ (Begleit)-Motorrad geführt - nahezu ohne zu bremsen die Berge hinuntergeschwungen haben. Was für ein Spaß!
  • Mein Teampartner Lothar und ich haben perfekt harmoniert, obwohl wir sehr unterschiedliche Radfahrtypen sind. Immer wieder haben wir individuelle „Strategien“ erdacht, damit jeder auf seine Kosten kommt. Das war absolut stressfrei und hat bestens geklappt.

 

Wer Lust auf Berge und eine nahezu toxische Dosis Natur hat und dabei unter Gleichgesinnten sein möchte, dem sei dieser Event wärmstens ans Herz gelegt.

  

Von: Christoph

Hessenrunde 16. & 17. Juni 2018

Freitag gönnte ich mir die obligatorische Anfahrt per Rad. Mein Rad in einem Auto ist einfach keine artgerechte Haltung [Zwinker!].

Eine tolle Landschaft bot auf dem Weg über Warburg und Zierenberg Entspannung pur. Den Weg könnte man auch wieder zurück nehmen! Der vorbereitete Track für den Rückweg kann gar nicht so schön sein. Bei Kassel wurde allerdings meine bisherige Erfahrung bestätigt, dass es deutlich fahrradfreundlichere Städte gibt. (Also doch den anderen Track für den Rückweg nehmen.)

Samstagmorgen: Freundliche Begrüßung und Einweisung am Startort, Gepäck verstauen, Brötchen genießen. Die Abfahrt wurde zelebriert. Mit Musik, gefilmt von einer Drohne, unter dem Banner der Hessenrunde hindurch ging es auf die Strecke.

Einige Zeit später, ein lauter Knall! Reifenplatzer! Der Besenwagen war sofort zur Stelle und nahm mich auf. Was war ich frustriert!!!!! Mein Rad im Auto und wir fahren hinter der Gruppe hinterher…. Wie war das mit der artgerechten Haltung meines Rades????

Karl, der Fahrer, hat mich beeindruckt. Durch seine Ruhe kam ich auch schnell wieder runter. Die nächste kurze Pause kam bald und mein Rad wurde aus dem Wagen geholt und in Windeseile in Ordnung gebracht. Abends ging das erste Bier des Mechanikers selbstverständlich auf mich.

Übrigens war ich nicht der einzige, dem der Frust bei einer Panne deutlich anzumerken war. Wir wollten schließlich fahren. Lediglich Pros wie Dietmar bleiben unbeeindruckt: Schneller Wechsel des Laufrades und direkt wieder ran fahren. Cool!

 

Verpflegungspause: Nudel- und Kartoffelsalat, Schnitzel, Frikadellen, Würstchen, Gurken, Tomaten, Paprika, Melonen, Eier, Kuchen, diverse herzhafte und süße Schnittchen, Salzstangen, Erdnüsse, Süßigkeiten und vieles, vieles mehr. Tut mir leid, ich kann noch nicht mal alles aufzählen. Aber es war einfach lecker!!!

Problematisch: Eigentlich werden beim Radfahren Kalorien verbrannt. Aber es schmeckte so gut.  Und mehrfach wurde die Sorge geäußert, bei diesem Doppel-Marathon zuzunehmen.

 

Waren Bahnschienen der Auslöser, als plötzlich eine Trinkflasche flog? Ich konnte nicht ausweichen und habe sie seitlich erwischt. Krasse Schräglage! Der Asphalt kam auf mich zu! Kennt Ihr den Ausdruck, „er sah sein Leben  an sich vorbeiziehen“? In dem Moment zog der Sturz letztes Jahr an meinem geistigen Auge vorbei. Keine Abschürfungen, kein blauer Fleck aber ein gebrochenes Schulterblatt. Bitte diesmal nur Abschürfungen und blaue Flecken! Aus den Augenwinkeln glaubte ich, das blanke Entsetzen in Christophs Gesicht zu erkennen. Ich versuchte, mich auf die Gegenseite zu werfen – zu weit. Keine Ahnung, was dann genau passierte. Irgendwie hatte ich es geschafft, das Rad wieder zu stabilisieren. Dafür war mein Nervenkostüm hinüber. Diesmal war es Christoph, der mich wieder mental aufbaute. So eine Aktion tut nicht Not!!!!

 

Zwischenzeitlich wurden wir auf drei unterschiedliche Leistungsgruppen geteilt. Der Vulkanradweg (ehemalige Bahntrasse mit max 4% Steigung) und anschließender Verpflegungspause bot 30 km hervorragenden Belag zum Austoben an. Christoph und Stephan nutzten dies weidlich, während wir restlichen RMC-ler es ruhiger angehen ließen.

Plötzlich stehen Willi und Karin im RMC Trikot am Wegesrand und winken. Das war eine gelungene Überraschung!

 

Abends das verdiente alkoholfreie Weizen, lecker Abendessen, primär Radgespräche und nicht ganz so früh, wie geplant ins Bett.

Am nächsten Morgen war erst mal ruhiges Einrollen angesagt. Anschließend stand eine tolle Aussicht vom Drasenberg auf dem Programm, weiter in Richtung Rhön auf dem Milseburgradweg durch den längsten Radtunnel Deutschlands.

Nach der Mittagspause sollte es wellig werden: Man weiß, dass man nicht so viel essen sollte, aber es ist so lecker. Und dieses und jenes muss man auch noch probieren...

Wellig klingt doch gar nicht so schlimm. Na, ja, wellig auf nordhessisch bedeutet SEHR hügelig auf Paderbörnsch. Entsprechend ruhig mussten wir es mit vollen Magen dann angehen lassen. Professionell wurde per Sprechfunk von hinten durchgegeben, das man es vorne doch etwas ruhiger angehen lassen kann. So wurde sichergestellt, dass jeder mitkam und nicht überfordert wurde.

Auch Martin musste richtig kämpfen. Nicht nur für mich ist er der Held der Hessenrunde. Martin hat (unterstützt von Dietmar) auf einen sehr ambitionierten Traum hingearbeitet und ist die Hessenrunde mitgefahren. Er hat gelitten und die Zähne zusammengebissen. Volker, der Organisator der Hessenrunde, hat auch hier unterstützt und Martin dabei noch einen Gaudi gegönnt: Im Vorbeifahren sagte er wildfremden Leuten, dass gleich Martin kommt und sie ihn doch anfeuern sollten. Und die haben das gemacht. Schade, dass ich Martins entgeistertes Gesicht nicht gesehen habe. Verdient hatte Martin diesen Applaus auf jeden Fall! Ich habe selten jemanden gesehen, der bei so intensiver Anstrengung so gute Laune hat!

 

Weiter ging es flach auf einer wunderschönen Strecke an der Fulda entlang zum Kuchen. Fünf verschiedene Kuchen, viel zu viel um alle zu probieren - insbesondere auf einer Radtour völlig unmöglich. - Alle waren richtig lecker!

 

Einlauf am Ziel wieder mit Musik und Banner und Filmen und vielen grinsenden Gesichtern. Etwas berechtigter(!) Stolz war auch zu erkennen. Zwei Marathons mit zusammen 435 km und 4600  Höhenmetern können schon einiges an Körnern abverlangen!

Ich war Martin dankbar, dass er mir das Übernachtungsgepäck abgenommen hatte. Am Herkules vorbei, gönnte ich mir eine Fahrt durch ein fast autofreies Kassel (Deutschland spielte gegen Mexiko). Der Rückweg klappte mit leichtem Gepäck erstaunlich gut.

Mein begeistertes Fazit:

Bei dieser Veranstaltung haben sich Profis sehr, sehr viel Mühe gegeben und uns ein tolles Erlebnis gestaltet!

Wer nächstes Jahr dabei sein möchte:

http://www.rsc-fuldabrueck.de/hessenrunde/ 

 

BM

 

P. S. Vermutlich ist „lecker“ der meistbenutzte Begriff in diesem Artikel.  ;-)

SC Capelle und RSC Werne, Doppelveranstaltung im Münsterland

Andreas hatte die Idee und lieferte gleich die perfekte Organisation mit. Samstag 09.00 Uhr Start in Capelle, Sonntag 08.00 Uhr Start in Werne. Nach Möglichkeit an beiden Tagen je 150 km, Sonntag Nachmittag zurück. Klingt gut, war auch gut, nein,  war genial. Aber der Reihe nach.

Ende des letzten, Anfang diesen Jahres hatte Andreas das „Projekt Münsterländer Doppel“ auf einer Monatsversammlung vorgestellt und durch gute Vorbereitung mit Fakten hinterlegt. Vorausschauend hatte er bereits den Daumen auf dem gesamten Zimmerkontingent des Hotels „Baumhove“ in Werne. J Der Reiz der Veranstaltung lag darin, mit relativ geringem Aufwand 2 RTF`s am Wochenende zu fahren und gleichzeitig in geselliger Runde einen netten Abend zu verbringen.

2 Mails und 4 Wochen weiter hatten sich 11 RMC`ler verbindlich angemeldet und der „Feinschliff“ der Planung konnte erfolgen. Ohne Übertreibung, es wurde ein rundum „Sorglospaket“ angeboten. Fahrgemeinschaften, Zimmerbelegung, Tischreservierung, alles geklärt. Alles vom Feinsten.

Am 09.06. ging es los. Abfahrt 07.00 Uhr, bei 100 km genügend Zeit um pünktlich um 09.00 Uhr in Capelle zur RTF „ Auf den Spuren der Pilger“ zu starten. Da das Wetter gut und die Strecke mit Ausnahme eines kleinen Hügels flach war, entschied der Großteil die 160 km Runde zu fahren. Wenn man allerdings das Ziel hat einen 30èr Schnitt zu fahren ( war doch so Klaus, oder?) und Mitstreiter findet ( nicht wahr Dietmar!!!) dann kann auch eine flache Runde dazu führen, dass an der letzten Kontrolle unser „Capitano“ wiederbelebt werden mußte. Ändert aber nichts daran daß der Spaß überwiegte und wir alle eine tolle RTF gefahren sind, zumal Organisation und Verpflegung gut waren.

Der  Weg zum Hotel gestalte sich etwas schwierig, da aufgrund eines Stadtlaufs die Innenstadt von Werne gesperrt war und unser Hotel im Zentrum lag. Ein kurzes Telefonat von Josef mit Fr. Baumhove, der Inhaberin, die dann mit dem Rad zu uns kam und uns einen möglichen Weg zum Hotel zeigen konnte. Das Hotel, ein 500jahre altes, unter Denkmalschutz stehendes Fachwerkhaus und  das zweitälteste Haus in Werne lag wunderbar gelegen am Marktplatz, gegenüber dem historischen Rathaus und da das Wetter mehr als sommerlich war, konnten wir den Abend mit einem guten Essen und einem anschließenden Spaziergang durch die Innenstadt von Werne ausklingen lassen.

Am Sonntag konnten wir bereits um 06.30 Uhr frühstücken, übrigens excellent und reichlich, um vom Hotel mit dem Rad pünktlich um 08.00 Uhr am Startort „Anne Frank Gymnasium“ in Werne zu sein. Der nächtliche Regen hatte aufgehört und die Straßen trockneten langsam ab. Da der vorherige Tag noch etlichen in den Knochen steckte haben wir dann beschlossen max. die 110 km Runde zu fahren, um im Anschluß noch ausgiebig das gute Kuchenbüffet zu genießen.

Von dort ging es mit dem Rad direkt zum Hotel wo wir duschen konnten und gegen 14.30 Uhr haben wir die Heimreise angetreten.

Kurz zusammengefaßt, ein tolles Wochenende, perfekt durch Andreas organisiert, und vom Aufwand und Kosten für jeden Einzelnen überschaubar. Leider steht noch nicht fest, ob diese Doppel Veranstaltung im nächsten Jahr wiederholt wird. Wenn ja, muß Andreas wieder ran. J

Burning Roads Bericht 1

In Ochtrup findet eins der besonderen Events statt: bis 330 km und jede Menge Höhenmeter http://burningroads.de/

Christoph hatte bereits letztes Jahr teilgenommen und war begeistert. Ich ließ mich gerne von seiner Begeisterung anstecken.

Gestartet wird ab 5:00 Uhr; das Ziel ist mindestens bis 22:00 Uhr besetzt. Also auch für langsamere Fahrer genug Zeit, um die Strecke im eigenen Tempo zu fahren.

Eine frühe Anmeldung empfiehlt sich, da die Teilnehmerzahl begrenzt und die Nachfrage hoch ist.

 

Die Anfahrt am Vortag startete trocken. Aber ab der Hälfte der Strecke wollte ich auf die Regenjacke nicht verzichten. Kurz vor Ochtrup schwamm mein Vorderrad in einem Kreisverkehr plötzlich. Schrecksekunde! Aber Schlauchwechsel macht ja auch im Regen Spaß, oder?

Schlecht nur, dass ich kein Kettenöl mitgenommen hatte. Umso mehr freute ich mich, an einem Radgeschäft ein kleines Gebinde Öl und einen Putzlappen zu bekommen. Zwar hatte ich immer noch gehofft, dass es nicht nötig wird, aber am nächsten Morgen auf der kurzen Anfahrt zum Start „schrie“ die Kette nach Liebe und Zuwendung.

 

Neben den erwarteten Brötchen gab es am Start auch noch Energieriegel u. ä. zur freien Auswahl und an Kontrollen auch noch die entsprechen isotonischen Pülverchen für die Trinkflasche. Das habe ich in der Form noch bei keiner Veranstaltung erlebt. Geschmacklich überzeugen mich die wenigsten dieser Nahrungsmittelergänzer. Aber gerade als es später warm wurde, wurden Elektrolyte wichtig. Auf diese Weise reduziere ich Probleme mit Krämpfen nach der Belastung. Und die Kalorien im Getränk sind auch hilfreich. Bei längeren Touren wird es schwer, ausreichend Energie zuzuführen. Irgendwann bekomme ich auch keinen Riegel mehr runter. Dann unterstützen die Zusätze im Getränk. Entsprechend extra kalorienreiche Fruchtgummis helfen mir ebenfalls. Meine Favoriten sind etwas säuerlich, bei denen verklebt der Mund nicht ganz so sehr. Und wenn ich die Muße habe, geht natürlich nichts über einen Latte Macchiato und ein Stück Kuchen. Aber dafür hatte ich bei Burning Roads keine Ruhe.

 

Am Start traf ich auf bekannte Gesichter: Roman aus einem Nachbarverein sowie Danuta aus Marburg zusammen mit ihrem Partner– auf Strava „sehen“ wir uns regelmäßig, real hatten wir uns zuletzt zufällig auf Malle getroffen.

Besonders bei Langstrecken ist die „richtige“ Gruppe wichtig. Was für eine sollte ich mir suchen? Lieber eine schnellere, auf die Gefahr am ersten Hügel hinten rauszufallen, oder doch eine langsamere und im Flachen Zeit „vertrödeln“? Meine zufällig gewählte Gruppe ließ es ruhig angehen und ich verzichtete auf Experimente. Wenn man in den (moderaten) Wind geht, kommt man auch so auf seine Kosten.

Später wurde ich darauf angesprochen, dass der RMC bekannt für gutes Gruppenfahren sei. Offenbar hat sich bis nach Dortmund rumgesprochen, dass bei uns auf Ansagen und Anzeigen Wert gelegt wird. Das fasse ich mal als Kompliment für uns auf (und insbesondere für unsere alten Hasen, die das auch weitervermitteln). Ein anderer Fahrer durfte sich kurz darauf an einem doppelten Schlangenbiss „erfreuen“. In seiner Gruppe wurden Schlaglöcher nicht angezeigt.

 

Nach ca. 45 km kam der erste Anstieg. Die Gruppe zog sich schnell auseinander. Wir hatten zwar auf die Nachzügler gewartet, aber am zweiten Anstieg entschlossen sie sich, es ruhiger angehen zu lassen. So eine Strecke muss man einfach in seinem Tempo fahren und die beiden waren erfahren genug, die richtige Entscheidung zu treffen.

Irgendwann nach der ersten Kontrolle schloss Christoph zu uns auf, kurzer Plausch, dann setzte er sich gruppendienlich an die Spitze der Überholenden und entschwand. An der zweiten Kontrolle (nach ca 140 km) haben wir noch mal ein paar Worte wechseln können.

Dort legte die Mehrzahl unserer Gruppe Wert auf eine längere Pause. Wir fuhren zu dritt weiter. Thomas und Michaela hatten den ganzen Morgen bereits den überwiegenden Teil der Führungsarbeit geleistet. Bis auf kurze Abschnitte genoss ich weiterhin den Windschatten von Thomas. Bemerkenswert, dass er sogar noch die Kraft hatte, Michaela an Steigungen zu schieben. - Und das in einem Tempo, bei dem ich kaum hinterherkam! Respekt!

Warmverpflegung gab es an der dritten Kontrolle nach 210 km. Dort konnte man auch entscheiden, ob man den letzten Teil eher hügelig oder flach (aber nur geringfügig kürzer) fahren möchte. Leider hatten die beiden von vorneherein die flache Strecke geplant. Viele der schnelleren (und trainierteren?) Fahrer waren schon durch. Bei Tisch fielen häufiger Begriffe wie „Bahnhof“ oder „Zugverbindung“. Bereits dieser Marathon hatte Kraft gekostet!

Da sich kein Mitstreiter mehr fand, war ein Solo angesagt. Und dann kamen drei Rampen. Die letzte habe ich besonders unglücklich erwischt. Schnelle Abfahrt, scharf rechts abbiegen direkt in die Rampe. Ups, ich hatte nicht aufgepasst und musste stoppen und am Hang anfahren. Was hatten die Mountainbiker gesagt? Parallel zum Hang anfahren? Doppel-Ups, die Strasse war schmall. Aber im zweiten Anlauf klappte es. Trippel-Ups, wenn man vorher runtergeschaltet hätte, wäre es viel einfacher gewesen.

Oben kümmerten sich zwei Fahrer um ihren Buddy mit Kreislaufproblemen. Die Anstrengung in Kombination mit der Wärme forderten ihren Tribut. Hinlegen, Beine hoch, etc. Auf mich machten die Bemühungen einen sehr kompetenten Eindruck. Elektrolyte in Granulatform (im Mund selbstauflösend) waren willkommen. Da ich nicht weiter helfen konnte, ging ich gerne auf die Empfehlung ein, die Tour fortzusetzen.

Die Rampen hatten richtig Körner gekostet. Ich verfiel in einen Trott, gerade mal 23 - 25 km/h im Flachen. Glücklicherweise wurden die hüglige und die flache Strecken ca 50 km vor dem Ziel wieder zusammengeführt. Als ein Trio mit 28 – 30 km/h von der flachen Etappe heranrollte, schloss ich mich an. Der Weckruf kam genau richtig und ich war dankbar, ins Ziel gezogen zu werden.

 

Im Ziel war erstmal ein ein alkoholfreies Weizen angesagt. Essen musste ich auch, also gönnte ich mir auch eine Currywurst. War ich platt! Allen Protesten meines verlängerten Rückens zum Trost musste ich erst mal auf der harten Bank platz nehmen. Ich glaube, die Wurst war sehr gut, aber es  dauerte, bis ich es geschafft hatte, sie zu essen. Wie bereits geschrieben, irgendwann wird es schwierig mit der Nahrungsaufnahme.

 

Am nächsten Morgen wollte ich um vier aufstehen, um früh wieder aufs Rad zu kommen. Der Wecker klingelte, ich stand auf. Es schüttete und donnerte. Gut, man muss auch mal flexibel sein und einfach mal zwei Stunden länger schlafen.

 Auf dem Rückweg waren nur 25 km Regenjacke angesagt. Danach kurze Pause, als ich wieder losfuhr, verlangte die Kette wieder nach Zuwendung. Die Beine kurbelten überraschend rund. Läuft schon wieder! Nur aufpassen musste ich, nicht wieder in einen Trott unter 25 km/h zu verfallen.

 

Zuhause angekommen war erst mal Rad säubern und Kettenpflege angesagt. OMG! Was waren Kette und Kassette zugesaut. Nie wieder irgendein Kettenöl! Erst Ritzelbürste und WD40, dann noch mal mit einem Putzlappen zwischen die Ritzel, später auch noch Wattestäbchen für die Kette. Nein, die gehören normalerweise nicht zu meinen Putzutensilien und das soll auch so bleiben. Aber hier war es echt erforderlich!

 

Trotz des gelegentlichen Regens waren das 600 schöne km an einem langen Wochenende mit vielen netten Leuten. Und ich war früh genug zu Hause um noch mit der Familie übers Elsener Dorffest zu schlendern und mir einen Pulled Pork Burger mit Jalapeños zu gönnen. Brennen muss es! Und hoffentlich brennt nächstes Jahr auch wieder die Straße! Vielleicht mit weiteren RMC-lern?

 

Von: BM

Bericht 2

Da ich ja auch beim Radfahren eigentlich eher für die kürzeren Sachen zuständig bin, soll auch mein Bericht so sein ;-)). Nach kurzem Vorglühen am Freitag in den heimatlichen Gefilden, habe ich mit meinem Radfreund Markus abends meine Eltern besucht, die recht nahe zum Startort wohnen. Nach einem gemütlichen Abend „zu Hause“ ging es früh ins Bett, um morgens – ja wann eigentlich? – in Ochtrup am Start zu stehen. Zwischen 5:00 und 6:00 Uhr sollte es losgehen, also waren wir geschniegelt und gestriegelt und natürlich hochmotiviert um 5:30 Uhr dort…..tja, was soll ich sagen….während Boris noch überlegen konnte, welche Art Gruppe er wohl wählen möchte hatten wir es viel einfacher - wir waren dort, aber alle anderen nicht mehr! 200 Teilnehmer konnten es nicht abwarten und waren bereits auf der Piste und das seit mehreren Minuten.

Und damit die Straßen nicht allzu sehr brennen („Burning roads“) wurde erst einmal die Sache für ca. 1 Stunde ordentlich von oben begossen. Nun gut, wer einmal richtig nass ist, hat unter zwei Bedingungen die Möglichkeit wieder langsam trocken zu werden: Das Wetter muss sich ändern und man muss lange genug fahren

Da beides durchaus realistisch erschien begaben wir uns nach kurzem Ergänzungsfrühstück auf den Parcour und wurden reichlich belohnt. Dank GPS-Track wurden auch die schönsten  Winkel meiner geliebten, flachen Heimat, die unglaublichsten Abzweigungen (siehe Boris‘ Rampe) und sehr viele, leicht wellige Wirtschaftswege mit idyllischen Landschaften (Schafe, Kühe, anmutige Pferde) mit ins Portfolio aufgenommen. Laut Homepage sollte die Strecke „unser Prunkstück sein“ – ist gelungen!! Aber nicht nur das: Jede Verpflegung hatte ihren Namen mehr als verdient – kein Wunsch blieb offen, ob gekühlte! Getränke jeglicher Couleur, unterschiedlichste Riegel, Kuchen, belegte Brötchen, es mangelte an nichts….Kettenöl – selbstverständlich! – ein Ersatzschlauch – aber gerne!

Letzteren brauchten wir, weil mein Teamkollege schon vor der ersten Verpflegung einen Platten hatte – und man fährt ja ungern ohne „Versicherung“.

Ansonsten war es eine 330 km Radtour mit vielen freundlichen Resonanzen. In jeder Gruppe, auf die wir auffuhren waren wir gern gesehene Gäste in der 1. Reihe. Regelmäßig führte das wellige Terrain zu fast rührende Abschieden „Bleibt ruhig noch ein bisschen“, „Danke und bis später“, „wollt ihr wirklich schon weiter“ - bei so viel postivem Feedback macht das Radeln einfach Spaß ;-)) und ganz nebenbei hat man viel Zeit, verschiedene neue Radkollegen kennenzulernen. So wurde aus dem Start mit gedämpfter Euphorie noch ein richtig schöner Radfahrtag. Dank unseres zwischenzeitlichen Engagements hatten wir im Ziel ausreichend Muße in Ruhe die Spendenkasse zu füllen, indem nochmal Getränke und eine leckere Wurst nachgelegt wurden. Nach nettem Plausch mit dem Ausrichter Torsten und seinem Team haben wir dann aber doch irgendwann den schönen sonnigen Platz verlassen müssen und den Tag im Auto - der Abendsonne entgegen - ausklingen lassen.

Und als am nächsten Tag von die Anfrage kam, ob ich Lust hätte „in gemäßigtem Tempo“ Richtung Hermann zu fahren, war ich gerne dabei – „Gruppe fahren“ mit vertrauten Leuten hat auch was!

 

Von: Christoph

 

Erfahrungsberichte April:

Etappenfahrt nach Zwenkau 04.04.-08.04.2018

Kurzüberlick:

 

1. Tag 120 km Merschweg, Paderborn - Holzminden - Einbeck - Bad Gandersheim

2. Tag 150 km Bad Gandersheim - Seesen -Goslar - Wernigerode - Thale - Hettstedt

3. Tag 110 km Hettstedt - Gerbstedt - Halle - Merseburg - Lutzen - Backhaus Henning

4. Tag 150 km RTF Leipzig

5. Tag 110 km RTF Zwenkau

 

Unterm Strich standen rund 4500 Höhenmeter.

 

Das Angebot vom RMC, die Etappenfahrt nach Zwenkau zu bestreiten, ist nicht neu. Bereits

2016 planten Martin K. und Willi die erste Tour. Willi schafft es jedes Jahr wieder, eine Strecke zu erarbeiten,

wo für jeden etwas dabei ist: von asphaltierten Straßen über Feld- und Forstwege,

Kopfsteinpflaster (immer wieder beliebt bei den Kollegen) oder einfach direkt mitten durch

den Wald! Wer braucht schon ein MTB, wenn er ein Rennrad hat?! Dieses Jahr ging es zum

ersten Mal durch den Harz (inkl. Sicht auf den verschneiten Brocken). Ein tolles Erlebnis!

Nachdem die vorherigen Planungen (Strecke, Unterkünfte, Verpflegungsstellen, Sprinter,

allgemeine Organisation) abgeschlossen waren, starteten am 04.04.2018 insgesamt 16

RMC’ler bei “wunderschönen” 10 Grad (s. Bild) auf die 380 km gen Osten. Noch nicht einmal

bis Altenbeken gekommen, da stand die Gruppe zum ersten Mal am Straßenrand, weil

einige Regenjacken anziehen wollten... (Es hörte wenige Minuten später auf zu nieseln und

es wurde die Lehre gezogen, dass am Rehberg keiner eine Jacke braucht...). Das Fahren in

der Gruppe erfordert viel Disziplin, das gilt besonders bei 15 Radlern (einer “muss” ja den

Sprinter fahren - allerdings geschah das bei bis zu 15% Steigung teilweise auch freiwillig :] ).

Johann und Fiona haben die Gruppe von Paderborn bis Zwenkau geführt, auf den

Zusammenhalt der Gruppe geachtet und für das zügige Vorankommen gesorgt.

Am ersten Abend gab es Schnitzel bis jeder satt gegessen war und auch am zweiten Tag

brauchte nach der “Königsetappe” keiner hungrig ins Bett gehen. Das Frühstücksbuffet an

allen fünf Tagen war ausgesprochen reich gedeckt und teilweise gab es obendrein

Spiegeleier, Obstsalat, Fruchtsäfte und Joghurt. Am Freitag wollte die Chefin der Pension

den letzten, der das Haus verlässt, bei sich behalten, weil sie sich sehr über uns als Gäste

gefreut hatte.

Vier weitere Mitglieder vom RMC sind am Freitag mit dem Auto angereist, um eine Rückfahrt

mit dem Auto zu ermöglichen. Somit waren es jetzt 20 Personen, was ein neuer Rekord ist!

Der gemeinsame Anlaufpunkt der Mitglieder des RV Zwenkau und des RMC Schloß

Neuhaus ist der Grieche “Korfu”, wo wir mit insgesamt 30 Radlern den Abend verbrachten.

Am Samstag bescherte uns das Wetter noch mehr Sonne. Endlich keine Beinlinge mehr!

Dafür Sonnencreme - was jetzt besser ist sei mal dahingestellt ;-)

Geführt von den Zwenkauern ging es dann zum Start der RTF in Leipzig, wo der RMC der

teilnehmerstärkste Verein wurde und quasi 50% der gesamten Starter stellte. (Volker fehlt

auf diesem Bild)

Während einige die offizielle RTF mit einer angehängten Rundtour von Thomas vom RV

Zwenkau fuhren, nahmen die meisten das Angebot unserer Radsportfreunde an, ab der

Kontrolle eine geführte lockere Tour entlang der Seen zu machen. Somit kamen alle auf ihre

Kosten. Die RTF von Leipzig beinhaltet einen Rundkurs von 30 km, den man doppelt fahren

muss. Wir haben uns für einmal links- und einmal rechts-seitig entschieden. An der

Verpflegungsstelle hat Andreas etwas neues beim RMC eingeführt. Findet bei den nächsten

gemeinsamen RTF’s mit ihm heraus, was! (Es lohnt sich!)

Zum Start der RTF von Zwenkau am Sonntag sind es nur wenige hundert Meter vom Hotel.

Der RMC wurde freudig von dem Bühnensprecher empfangen und begrüßt. Auch hier waren

wir der am stärksten vertretene Verein.

Ein ganz besonderes Highlight ist an dieser Stelle zu erwähnen: Scan&Bike wird nun weiter

ausgerollt und da der RMC meist vorne dabei ist, durften wir als Testpersonen die

Zwenkauer vor Ort unter der Leitung von Martin K. anlernen.

Die Tour nach Zwenkau und das Zusammenleben und Fahren mit den Vereinsmitgliedern

hat wieder einmal sehr viel Spaß und Erfahrung mit sich gebracht. Wir freuen uns bereits

jetzt auf die Neuauflage im nächsten Jahr!

 

Sportliche Grüße

Fiona und John

Neue Permanente RTF für den RMC?!

Wir bieten schon seid einigen Jahren den Radsportfreunden unsere beiden Permanenten RTFs „Viadukt Runde“ und die „Burgen Runde“ an. Da ich gerne auch mal neue Strecken fahre, keimte in mir der Gedanke, eine neue Permanente RTF zu erstellen. Aber wo sollte Sie hinführen, da es schon so einige in unsere Umgebung gibt. Da fiel mir die Aabachtalsperre ein. Schnell war eine Strecke erarbeitet. Um sie 2019 zu veröffentlichen, wollte ich mit Vereinskollegen die Strecke einmal abfahren. So trafen sich 14 Sportskammeraden am Samstag für die gemeinsame Toure. Zunächst ging es nach Elsen, Wewer, Alfen, „Postecke“, Haaren nach Bad Wünnenberg. Dort im Aa Tal hoch zum Staudamm der Aatalsperre. Dort legten wir eine kleine Pause ein, um danach über Fürstenberg, Helmern, Henglarn, Etteln, Borchen, Wewer und Elsen zurück nach Neuhaus zu fahren. Es war eine herrliche Toure bei bestem Radlerwetter, mit super Sportskameraden. Jetzt muss ich noch die Verbesserungsvorschläge zur Streckenführung von den Kollegen in die neue Strecke einarbeiten. 

 

Von: Willi Hoppe

Erfahrungsberichte März:

Wertungspunkte auf Mallorca sammeln?

Die Idee ist nicht ganz neu. Es gab schon mal Bestrebungen, Permanenten auf „Malle“ einzurichten. Warum es damals nicht klappte, weiß ich nicht. Das war vor meiner Zeit.

 

Dieses Jahr war es aber an der Zeit, ein komplett neues System auszuprobieren.

Vorab erstmal herzlichen Dank an Jörg Homann, der sich auch für scan&bike® verantwortlich zeigt!

Beide Systeme werden ehrenamtlich betreut. Manches lässt sich durch den Enthusiasmus der Beteiligten dadurch einfacher regeln. Bei anderen Themen muss man aber auch mal Abstriche hinnehmen; ehrenamtliches Engagement stößt irgendwo dann auch an seine Grenzen. - Ist halt so! Trotzdem ist etwas richtig Gutes dabei raus gekommen! Und mir halt die Teilnahme an der Betaphase richtig Spaß gemacht!

 

Wer auch mal Punkte auf Malle sammeln möchte, kann sich hier dazu anmelden: cyclingweltweit.bdr.bike.

 

Regeln und Anleitung sind ebenfalls auf der Seite verfügbar. Sie wurden bereits (und werden ggf. weiter) anhand des bisherigen Feedbacks ergänzt und sind gut verständlich. Bei fast allen von uns klappte die Anmeldung problemlos. (In einem Fall gab es Probleme mit den Handyeinstellungen / Freigaben. Das Tool funktioniert einwandfrei.) Man sollte sich allerdings nicht erst zu Fahrtbeginn ein paar Minuten dafür Zeit nehmen. Hilfreich ist es ebenfalls, die Wertungspunkte vorab als Garmin gpd, gpx oder kml file auf sein Navi zu laden. Zu einem muss man in der Nähe des vorgegebenen Zieles sein, um den BDR Punkt zu erhalten, zum anderen handelt es sich um ausgesuchte Ziele, die es lohnt zu sehen.

 

Erwähnenswert sind dabei zwei Dinge:

1) Die Beschreibung der Ziele (begonnen und noch nicht für alle Ziele verfügbar)

2) Die Ziele selber. Natürlich kennen erfahrene Malle-Radsportler die meisten von Ihnen. Aber dennoch hatten wir auch ein Ziel dabei, dass noch keiner aus unserer Gruppe vorher kannte.

 

Mittlerweile wurden zusätzliche Ziele auf Lanzarote und in Norditalien implementiert.

 

Und macht das auch Spaß?

Am ersten Tag waren wir noch ganz versessen auf die Punkte. Ohne die Begrenzung auf drei Punkte pro Tag wäre es nervig geworden. Absolut sinnvoll!

Aber über die Punkte lassen sich auch neue lohnenswerte Ziele finden. Und das macht richtig Spaß!

 

Meine Empfehlung:

Egal, ob jemand Punkte sammelt oder nicht, nutzt die Karten für Eure Planung der Ziele. Vielleicht werdet Ihr ja auch überrascht.

 

Und hier noch etwas (besonders) für die erfahrenen Malle-Radsportler:

Kennt Ihr das Ziel, das wir nicht kannten? In der Nähe welchen Zieles sind diese Aufnahmen entstanden? Tipp: Strava kann hier weiterhelfen.  ;-)

 

Von BM

Mallorca 2018

Radfahren im Frühjahr auf Mallorca gehört dazu wie der RMC Schloß Neuhaus zu Paderborn.  Und wie in jedem Jahr machen sich mal mehr, mal weniger Vereinsmitglieder auf den Weg nach „Malle“

Dank der Initiative durch Boris und in guter Zusammenarbeit mit dem Reisebüro „Andreas Reisewelt“  konnten wir, Boris, Reinhard, Stephan, Thomas und meine Wenigkeit,  für die Zeit vom 04.03. bis  15.03. zu einem äußerst attraktiven Preis den Flug mit Eurowings und die Unterkunft im Hotel Alcudi Mar buchen. Mit Ausnahme von Reinhard, der mit seinem gewohnt zuverlässigem Specialized auf Malle unterwegs war, hatten wir die Räder Online bei Hürzeler vorbestellt.

Angeschlossen an dem Hotel war eine Radstation von easytours. Dadurch hatten wir die Möglichkeit die Räder sicher unterzubringen und konnten uns morgens mit Bananen, Trockenobst und Getränken versorgen. Das Hotel war sehr guter Standart mit einem ausgezeichneten Frühstücks-und Abend Büffet. Dadurch dass  die gebuchten DZ als EZ gebucht wurden, war ausreichen Platz vorhanden.

Im Januar hatten wir uns bereits bei Thomas getroffen und bei kalten Getränken und einer äußerst delikaten Suppe das sportliche Programm der 10 Tage besprochen. Da in diesem Zeitraum auf der Insel die Ralley „Clasico Isla Mallorca“ stattfand war für Reinhard klar, dass Rennrad für 3 Tage im Keller zulassen um sich die auf der Insel verteilten Wertungsprüfungen anzuschauen. Stephan hatte bereits zu diesem Termin etliche Tracks ausgearbeitet. Auf der Insel hat er sich später als excellenter Guide entpuppt und uns in Teile der Insel geführt die wir trotz diverser Radurlaube bislang nicht kannten. Hierfür besten Dank und ein dickes Lob. „Dass Du sooft im Wind fahren musstest, war einfach deiner guten Form geschuldet. Aber auch dafür ein dickes Danke schön Stephan.“

Da ich einen Tag später angereist bin, ist mir die „Einrolltour“ nach Randa entgangen. Meine Einrolltour war an Tag 2 die Fahrt zum Cap Formentor und zurück über Pollenca, und Petra nach Alcudia. 138 km, 1.628 HM (Strava), ganz schön heftig für den Anfang aber dank Indoorcycling und Rollentraining zu Hause machbar. Da wir uns einiges vorgenommen hatten, Ziel war es zum Ende des Urlaubs den „Küsten Klassiker“ zu fahren, haben wir die Abende, mit Ausnahme des letzten, solide und seriös verbracht. Gut und ausgiebig gegessen, 1-2 Bier an der Bar und ab ins Bett. Ich bin immer noch erstaunt, wieviel Eis Radsportler zum Dessert zu sich nehmen können. Die Mengen, bestellt in einer Eisdiele in Palma, wären nur finanzierbar gewesen durch die Aufnahme eines Kleinkredits. Beim Frühstück am anderen Morgen überraschte uns Boris mit der Idee zusätzlich zur Strecke des „Küsten Klassikers“ die Anreise zum Startpunkt nach Andratx mit dem Rad zurückzulegen. Zum Glück hat er diesen Plan später aufgrund fehlender Trainingskilometer wieder verworfen.

Weitere Touren führten uns über Bunyola, dem Col D’Honor, Orient wo wir Zeuge wurden, wie eine komplette Gruppe Triathleten stürzten. Wir sind zum großen Glück von Stürzen verschont geblieben und bis auf einen „Platten“ bei Thomas gab es auch keine Pannen. Als kleine Randnotitz,  bei dieser Tour haben wir den Selva-Pokal ausgefahren und dank seriöser Vorbereitung und unter Mithilfe des Hl. Thomas, dem Schutzpatron der Radfahrer, konnte ich den ahnungslosen Stephan auf der Ziellinie schlagen. Diese vielleicht wertvollste Trophäe im Amateursport bereits im 2.Jahr meiner Vereinszugehörigkeit zu gewinnen hat mich tief berührt.

Weitere Touren haben wir zum „Ballermann“ und nach Sant Salvador unternommen. Ein absolutes Highlight war die Tour nach Ermita de Betlem durchs Orangental und auf dem Rückweg über Cala Millor. 165 km und 1.528 HM bei herrlichstem Sommerwetter. Wobei gesagt werden darf, Regen, bis auf ein Schauer, Fehlanzeige. Stattdessen Sonne und ab und an ein frischer böiger Wind, den wir extrem spüren mussten, als wir unsere  Tour nach Sa Calobra abbrechen mußten. Auf dem höchsten Punkt, dem „Krawattenknoten“ war es derart stürmisch, dass wir unsere Räder durch die letzte Kehre zwischen Col des Reys und „Krawattenknoten“ tragen mußten. Einzig ein U19 Team des BDR hat sich an die Abfahrt gewagt, wobei die Betreuer jeden Einzelnen zur Vorsicht gemahnt haben. Vermutlich hatten die Jungs das aber bereits nach der 1. Serpentine wieder vergessen.  Zum Glück hatten wir die Möglichkeit diese herrliche Straße am letzten Tag zu fahren. Als Entschädigung haben wir dann zwei Tage später Randa und Sant Salvador in einer Tour gefahren.  Der vorletzte Tag war so eine Art Ruhetag. Vormittags ein wenig in Playa de Muro gebummelt, mittags auf’s Rad, 2 Stunden später in Port Alcudia in einer Eisdiele und trotzdem sind noch knapp 100 km zustandegekommen.

Da es organisatorisch mit der Busfahrt nach Andratx zum Startpunkt des „Küsten Klassikers“ nicht geklappt hat, haben wir uns eine alternativ Route über Sa Calobra, Puig de Major, Valdemossa und Inca zusammengestellt. 175 km, 2.898 HM. Aufgrund dieser Daten hat sich Reinhard spontan der „Capuccino Gruppe“ von easytours angeschlossen und Boris hat 2 weitere Rahmentaschen für das allernötigste montiert. Leider konnte Stephan an dieser Tour nicht teilnehmen, da er am morgen eine geschäftliche Telefonkonferenz hatte, Schade. Um das Aufstecklicht nicht montieren zu müssen, sind wir bereits um 07.30 Uhr gestartet und hatten uns für 06.30 Uhr zum Frühstück verabredet. Problem war nur, Frühstück gab es erst ab 07.30 Uhr. Da die Damen aber bereits am Aufbau des Büffett waren, haben wir, weil unbedingt nötig, uns schon mal bedient. Zwar gab es zwischen dem 2. und 3.Kaffee einen freundlichen „Anschiß“ vom Chef der aber letztendlich vollstes Verständnis für uns hatte. Pünktlich um 07.30 Uhr sind wir gestartet, über Pollenca, den langen Aufstieg zur Tankstelle Kloster Lluc und dann weiter über den Col d’Rays nach Sa Calobra. Leider ist mir auf den Weg zur Tankstelle die rechte Schuhplatte gebrochen. Ersatz hatte ich dabei, allerdings im Hotel. Zum Glück hat Thomas es geschafft den Schuh provisorisch zu reparieren und im Pedal zu fixieren. Einziges Problem, ich durfte nicht mehr ausklingen sondern mußte den Schuh ausziehen. Die Abfahrt nach Sa Calobra bleibt unvergessen. Thomas hat sich den Hang hinuntergestürzt, ich hatte unten angekommen Krämpfe in den Oberarmen und taube Hände vom Bremsen. Abfahren ist nichts für mich. Minuten später kam auch Boris und  und wir haben ausgiebig Pause gemacht. Anschließend 11 km bergauf, am Viadukt kurze Pause, dann über den Puig Major in die lange Abfahrt nach Soller.  In Soller haben wir uns getrennt, Thomas und ich sind zusammengefahren, da Boris ein moderateres Tempo fahren wollte. Wir haben uns dann in Valdemossa einmal verfahren und vor Inca eine kurze Pause gemacht. Als wir am Hotel ankamen war Boris auch da. Soviel zum Thema „moderates Fahren“

Mit der problemlosen und schnellen Rückgabe der Räder bei Hürzeler ist ein wunderschöner Radurlaub zu Ende gegangen, der schon heute Vorfreude auf 2019 macht.

Nebenbei wurden ausgiebig RTF Punkte im Rahmen des neugeschaffenen „Cycling Weltweit“ gesammelt. Ich denke dass Thomas und Bories die volle Punktzahl erreicht haben. J Hierzu wird Boris noch einen gesonderten Bericht auf unsere Homepage veröffentlichen.

Ich freue mich auf 2019 mit dem Wunsch dass wir noch stärker vertreten sind und evtl.sogar in kleineren Gruppen unterschiedliche Touren fahren können.

 

Von Bernhard Dirkschnieder

Weg zum Ruhm

Auf den Spuren des Selva-Pokals

„Titelbild des RMC Tour Magazins“
„Titelbild des RMC Tour Magazins“

Ohne ihn wären die Frühjahrsklassiker im Radsport nicht zu komplettieren. Der enorm schwere Anstieg prägt seit Jahrzenten – und lockt während des Mallorca-Trainingslagers duzende RMC-Radsportler.

Doch Erfolge sind hier nur sehr schwer zu erzielen - Vorbereitung, Taktik, Material und nicht zuletzt die Sekundenform sind entscheidend um Selva-Champion zu werden. Schon einige Profi-Hobbysportler des RMC´s sind hier gescheitert, doch die meisten versuchen es jedes Jahr erneut. Alle Frustrationen, Kosten und Mühen sind verschwunden, wenn es wieder heißt „tarta de almendra y café con leche“!

Doch aus unerklärlichen Gründen ist der atemberaubende Pokal und die dazugehörige Champions-Kette verschwunden. Über sachdienliche Hinweise würde sich die Rennleitung freuen (#Wanted-SELVAPOKAL-POKAL).

Doch auch dieser Rückschlag konnte eine diesjährige Neuauflage des Bergsprints nicht verhindern.

Selva-Pokal: Sieg eines Newcomers

Bernhard (65) siegt nach fast unmenschlichem Bergsprint

„Siegerehrung“
„Siegerehrung“

„Unbeschreiblich, als hätte mich die Hand-Gottes den Berg hoch katapultiert“, so schilderte der diesjährige Selva-Pokal Sieger sein Glück kurz nachdem er die Ziellinie überquerte.

Doch zurück zum Start. Ein starkes, aber doch leicht reduziertes Starterfeld, machte sich am 08. März 2018 um 9:45 Uhr von Alcudia aus auf den anspruchsvollen Kurs hoch zum Puig de Selva (2040 dm ü. M.). Das Peloton wurde von ihrem Teamkapitän Stephan in rasanter Fahrt an den Fuß des bestialischen Anstieges vor Selva geführt. Schon am Ortsschild des Etappenortes setzte sich der spätere Sieger kurzzeitig an die Spitze und duellierte seine engsten Rivalen Thomas und Stephan. Diese konnten durch ständigen Führungswechsel den Ausreißer stellen. Gemeinsam gingen die drei Kontrahenten in die weltberühmte letzte Rampe, die mit gefühlten 8,8%-Steigung eine enorme physische und mentale Stärke den Athleten abverlangte. Knapp nach dem Teufelslappen (flamme rouge) startete Bernhard (Team RMC) seinen jugendlich anmutenden Bergsprint. Nur Kontrahent Stephan konnte einige Meter Parole bieten. Doch nach einem plötzlichen Sprint, welcher später von Berhard als Hand-Gottes betitelt wurde, setzte sich der Newcomer bis über die virtuelle Ziellinie ab.

Zeit im Ziel 15:23:05 MEZ!!!

Dem ehemaligen Selva-Pokalsieger von 2012 (auf MAVIC und SRAM) blieb nichts anderes übrig als den Duellanten abgeschlagen zuzusehen. Thomas später: „Bernhard befindet sich in der besten Form der Woche; er hat uns keine Chance gegeben das Ding zu gewinnen.“ Zwei Fahrer sprachen vom stärksten Rennen aller Zeiten.

Wir gratulieren Bernhard zu seiner starken Rekordleistung und wünschen Ihm, dass er seine Königswürde von Selva sinnvoll einsetzt.

 

Gedanklicher Bericht von: Samoht

Einrolltour des RMC

– Diese Veranstaltung ist nur etwas für echt harte Plastikkerle

Kaum sieht man im Kalender schon den Frühlingsanfang, erlaubt sich der Winter noch eine richtige Kapriole. Eiskalter Wind, Schnee, Temperaturen, bei denen sich nur ein Aquavit wohlfühlt, und das alles an einem Tag, an dem der RMC seine Frühjahrs-Einrolltour veranstaltet.

 

„Das ist eigentlich nur etwas für so richtig harte Plastikkerle“, so RTF-Fachwart Bernhard Dierkschnieder am Schloß beim Start zur Einrolltour. „Dass hat sich im RMC aber noch nicht überall herumgesprochen, so dass hier doch noch einige mit dem Rad stehen und dorthin fahren, wo die anderen „Wissenden“ schon bei Kaffee und Kuchen sitzen, dem Heimathaus in Hövelhof“, begrüßte Bernhard Dirkschnieder die kälteresistenten Sportler augenzwinkernd.

 

„Eigentlich wollten wir heute an dieser Kaffeetafel Klönschnack halten und das Frühjahr begrüßen, aber der Winter diktierte uns heute doch noch eine andere Überschrift“ begrüßte der 1. Vorsitzende Martin Klösener die Gäste an der Kaffeetafel, die ihre Hände an die warmen Tassen klammerten. Doch so wie die Kälte aus den Körpern wich, taute denn auch das Frühjahr wieder in den Köpfen der Sportler auf und ließ die Gesichter wieder strahlen.

 

„Auf dass dieses Strahlen dem Winter die Türe endgültig zumacht und uns wieder alle gemeinsam auf's Rad bringt“ hoffte RTF Fachwart Bernhard Dirkschnieder in seinem Schlusswort zu dieser Einrolltour, die den RMC in diesem Jahr irgendwie kalt erwischte.

 

Von Gregor Westerman

Presseberichte Januar:

Jahreshauptversammlung des RMC Schloß Neuhaus wählt neuen Vorstand

Führungswechsel an der Spitze und Neubesetzung der RTF-Fachwartschaft

Der Vorstand 2018 (von links): Rene Reinsberg (Medienfachwart), Martin Klösener (1. Vorsitzender), Bernhard Dirkschnieder (Fachwart RTF), Manfred Bergbauer (Beisitzer), Brigitte Heinzel (Schriftführung), Klaus Hoffmann (Beisitzer), Rainer Müller (Beisitzer), Josef Sonntag (Kassierer), Wilhelm Hoppe (2. Vorsitzender), Jörg Wilde (Beisitzer), Susanne Temme (Fachwartin CTF)

Auf der Jahreshauptversammlung des Rad- und Motorsportclubs RMC Schloß Neuhaus am vergangenen Freitag im Jägerkrug in Elsen standen die Vorstandswahlen im Vordergrund, galt es doch zu bestimmen, wer den 1. Vorsitz übernimmt. Christoph Lescher hatte nach vierjähriger, sehr intensiver Arbeit als 1. Vorsitzender angekündigt, dass er aus persönlichen Gründen für dieses Amt nicht mehr zu Verfügung steht. Auch sein Tag habe nur 24 Stunden und seine privaten Verpflichtungen seien umfangreicher geworden. „Ich bleibe hinter euren Erwartungen an mich zurück, wenn ich dem nicht Rechnung trage,  so dass ich in einer Phase, in der der RMC personell gut aufgestellt ist, glaube sagen zu können, der Zeitpunkt eines Führungswechsels ist gut gewählt“, so Christoph Lescher in seinem Statement.

 

In der Tat ist der Führungswechsel im RMC unkompliziert. Martin Klösener, langjähriger und erfahrener RTF Fachwart, stellte sich zur Wahl. „Es macht Spaß sich in diesen Verein einzubringen. Ich habe in meinen acht Jahren als RTF-Fachwart viele Aspekte der Vereinsführung erfahren und glaube in meinem neuen Amt als 1. Vorsitzender in einem hervorragend arbeitenden Team einen Beitrag zu Kontinuität und vielfältiger breitensportlicher Orientierung leisten zu können“, so der neue 1. Vorsitzende Martin Klösener in seiner Antrittsrede.

 

Dass damit einhergehend der RTF-Fachwart nun neu zu besetzen war, gab kaum Anlass zur Sorge. Bernhard Dirkschnieder übernahm das Amt. „Ich bin leidenschaftlicher Radfahrer und fühle mich in diesem Verein sehr wohl. Ich habe große Lust daran, mit meiner Leidenschaft für den RMC zu arbeiten“, freute sich Bernhard Dirkschnieder über seine einstimmige Wahl als Newcomer im Vorstand des RMC.

 

Zur Wahl stand auch der Kassierer des Vereins. Josef Sonntag stellte sich zur Wiederwahl. „Dieser Schatzmeister ist mit seiner Erfahrung selber wie eine Bank des Vereins und zum Wohle des RMC sehr centliebend,“ freut sich Wilhelm Hoppe als 2. Vorsitzender und Wahlleiter nach der erneuten Wahl von Josef Sonntag.

 

Beisitzer Manfred Bergbauer und Medienfachwart Rene Reinsberg stellten sich ebenfalls zur Wiederwahl und wurden einstimmig in ihrem Amt bestätigt.

 

Bevor die Vorstandswahlen aber das Geschehen bestimmten, beherrschten die Jahresberichte die Tagesordnung. Der noch 1. Vorsitzende Christoph Lescher ehrte für 10-jährige Mitgliedschaft Henning Kochsmeier, Michael Mendelin, Josef Sonntag und Frank Witthut und für ihre dreißigjährige Vereinstreue Gabriele Potthoff und Helmut Bergner. Christoph Lescher betonte, dass diese Vereinstreue „das Wesen und den guten Geist des Vereinslebens maßgeblich mitbestimmen“.

 

Noch-RTF-Fachwart Martin Klösener betonte nochmals die große Bedeutung, welche die Libori-RTF im Vereinsleben, aber wichtiger noch auch im Angebotskalender bundesweiter Sportangebote hat.

 

CTF-Fachwartin Susanne Temme konnte wohl das gleiche für die Egge-CTF behaupten Diese sei zwar erst fünf Jahre alt, werde aber im bundesweiten Sportkalender schon als sehr erwachsen wahrgenommen. „Die Egge CTF ist neben der Libori RTF wohl das zweite Aushängeschild des RMC“, so Susanne Temme. Sie betonte, dass der MTB-Bereich ein ähnlich stabiler Sportbereich werden wird, wie es der Rennradbereich im RMC seit 1954 sei.

 

Rene Reinsberg freute sich in seinem Bericht über die Akzeptanz der Homepage. Diese sei nicht eine Einbahnstrasse der Informationen, sondern „mittlerweile  herrsche durch 16 Autoren ein reger Verkehr auf den Informationsstraßen des RMC.  Wenn sich 15 Prozent der Mitglieder aktiv an der Gestaltung der Homepage beteiligen, ist die Homepage gleichzeitig auch ein Spiegel des Vereinslebens“, so Rene Reinsberg.

 

Alle Berichte sind Nichts, wenn sie nicht ein stabiles finanzielles Polster im Hintergrund haben. Dafür sorgte in bewährter Manier Josef Sonntag als Kassierer. In seinem Bericht lobte er den verantwortlichen Umgang der Kostenträger „Libori-RTF und Egge CTF“, die trotz wetterbedingt weniger Startern als im Vorjahr kein finanzielles Risiko bedeuteten. Der Verein konnte sein Jahresergebnis, obwohl noch zusätzlich verstärkte Zukunftsinvestitionen zu Buche schlugen, auf dem Niveau der Vorjahre halten und sei daher auch für stürmische Zeiten gerüstet, so Josef Sonntag.

 

„Die Berichte aus den Geschäftsbereichen haben uns gezeigt, dass wir bisher eine gute Basisarbeit leisten konnten. Diese sportliche Basis gilt es auch in Zukunft in ihrer gesamten Breite zu stärken“ so der neue 1. Vorsitzende in seinem Schlusswort zu dieser Jahreshauptversammlung.

 

Mehr zum Treiben rund um den Radport auf dieser Seite. Lassen Sie sich inspirieren!

 

Von: Gregor Westerman

Jahreshauptversammlung des RMC mit einem vollen Programm

- Rückblicke, Ausblicke, Ehrungen und Vorstandswahlen -

„Jahreshauptversammlungen im RMC sind, wie Achsen im Rad, es sind die zentralen Stellen, die den RMC Schloß Neuhaus nun schon seit 1954 rund laufen lassen. Ab und zu wird mal eine Kugel im Lager getauscht, etwas neues Ideenfett an das Ganze gegeben, die ein oder andere Speiche gewechselt, das Rad neu zentriert und schon rollt sich der Verein in die neue Saison,“ so der 1. Vorsitzende Christoph Lescher zur Jahreshauptversammlung 2018, die am 12.Januar 2018 um 19.30 Uhr im Landhaus Jägerkrug beginnt.

 

Vorstandswahlen sind ebenso ein zentraler Bestandteil dieser Versammlung wie auch die Berichte der Fachwarte. „Die Mitglieder können sicher sein, dass es ein lebendiger Abend wird, der Lust auf die neue Radsaison macht“ ist Christoph Lescher überzeugt und freut sich, zahlreiche Mitglieder auf dieser Versammlung zu sehen.

 

Erfahrungsberichte Januar 2018:

Wintertraining mal anders: Zwift

Was es ist und wie man's macht: Ein Erfahrungsbericht incl. Anleitung von John

Immer häufiger (überzufällig häufig bei STRAVA) erscheinen im Internet solche Bilder als Hinweis darauf, dass jemand wieder "bei ZWIFT" Rad gefahren ist. Was es damit auf sich hat erläutert uns John in seinem Erfahrungsbericht mit konkreter Anleitung zum Selbermachen:

 

Noch nicht von Zwift gehört? Es ist ein echtzeit indoor Spiel mit Mehrspielermodus für Fahrrad faher aus der ganzen Welt. Anfänger bis Enthusiasten kommen auf Ihre Kosten in Herausforderungen, Workouts, Gruppenfahrten und besonderen Events. Alle Aktivitäten können mit diversen Partnern wie Strava, Garmin und fitBit aktuell gehalten werden. Eine Anleitung mit Bildern gibt es auf https://zwift.com. Zuerst benötigt ihr einen Heimtrainer, um die erbrachte Leistung zu digitalisieren; einen Herzfrequenzsensor und ein Android oder iOS Gerät. 
Starten wir mit dem Trainer. Aktuell gibt es vier verschiedene Typen zu kaufen. Darunter Smart Trainer, Klassische Trainer, Indoor Trainer und Rollen. Jede Kategorie existieren Geräte mit eingebautem Wattmesser, oft im Verbund mit einem Geschwindigkeits- und Trittsensor. Bekannte Hersteller sind: Blackburn, Cycleops, Elite-IT, Giant, Kinetic, Minoura und Tacx. (Eine ausführlichere Liste kann auf https://zwift.com/hardware eingesehen werden).
Im folgenden Schreibe ich über meine Entscheidung einen Elite-IT classic Trainer gekauft zu haben und die ersten 100 km. Ein paar Eckdaten zuvor: Im Frühjahr habe ich täglich 30 km auf einem Indoor Rad trainiert, bis zu 4200 km. Ich kenne bereits das Gefühl Stunde(n) auf dem Sattel zu sitzen ohne Luftzug bei 30 Grad. 
Als Student habe ich nach dem besten Preis/ Leistungsverhältnis Ausschau gehalten. Ich habe mich für die marke ELITE-IT entschieden, weil Freunde diese empfohlen haben. Auf der Webseite des Herstellers gibt es einen Konfigurator, der mit Hilfe von ein paar Informationen Produkte vorschlägt. Ich tätigte meine Eingaben und bekam einen Vorschlag für den Qubo Fluid Trainer. An dieser Stelle die Info, dass bei den klassischen Trainern kein Bluetooth Sensor integriert ist. Diesen gibt es zusätzlich zu kaufen beim selben Hersteller.
Die Lieferung dauerte drei Tage für den Trainer und den Sensor. Der Aufbau dauerte nur sieben Minuten. Der Sensor war in meiner Minute angebracht und - alle Achtung - es ist eine Art Klettverschluss zwischen dem Sensor und dem Trainer vorgesehen, sodass der Sensor leicht demontiert und für den Batteriewechsel präpariert werden kann. (Auf Youtube gibt es eine Menge Videos zum Thema "Auspacken des Trainers")
Rad einhängen und los gehts? Fast! - Noch eben die Zwift App herunterladen. Es gibt desweiteren eine App, die sich Mobile Link für Zwift nennt. Mit Hilfe dieser App lassen sich die Bluetooth Daten an diverse Geräte im Netzwerk weiterleiten. Das bedeutet am Laptop oder Computer mit großem Bildschirm kann es so richtig losgehen. Die Zwift App am mobilen Gerät erfordert ein Benutzerkonto. Die Registrierung ist kostenlos sowie die ersten 25 km. Im Anschluss fällt eine monatliche Gebühr von ca. 15 € an. Es kann monatlich gekündigt werden.
Bin ich erst einmal eingeloggt kommt die Aufforderung die Sensoren zu verbinden. Dafür einfach von Hand das Pedal drehen. Sogleich erkennt die App das Gerät und zeigt es an. Als Herzfrequenz Sensor verwende ich eine Apple Watch. Im Anschluss erscheinen Informationen zum aktuellen Fahr Status und ein Workout kann gewählt werden. Außerdem wird angeboten ein eigenes Workout oder die freie Fahrt auszuwählen. Ich habe keine Möglichkeit gefunden eine eigene Strecke hochzuladen. In der App von Elite soll dies möglich sein, ich habe es persönlich aber nicht ausprobiert. 
Zu Beginn macht ein FTP Test Sinn, dieser platziert die erbrachte Leistung auf einer Skala und diese Skala wird für alle weiteren Workouts als Referenzwert in Betracht gezogen. Umso größer der Wert der Skala, desto schwieriger das Workout in durchschnittlicher Wattzahl. Mehr Kilometer bringen mehr Zwift Punkte, die wiederum in Level abgebildet sind. Aufstieg in einem Level bedeutet neues Outfit für den virtuellen Fahrer und / oder neue Streckenabschnitte. Ist ein Workout beispielsweise gewählt startet die virtuelle Umgebung in wenigen Sekunden. Los geht es sobald Bewegung erkannt wurde, bis dahin kann sich darauf vorbereitet werden. Vorgaben werden deutlich auf dem Display angezeigt und können einfach umgesetzt werden. 
Die Berechnung der Energie basierend aus der Bewegung sieht flüssig aus. Abrupte Stops werden langsam dargestellt, sodass es sieht sehr echt anfühlt. Selbstverständlich ist es nur eine virtuelle Karte und die dynamisch Berechnung der Umgebung kostet Speicher, sodass es nicht mit der realen Welt gleichzusetzen ist. Muss es auch gar nicht, denn der Effekt sich mit Freunden zu messen besteht durchaus. Freunde können hinzugefügt werden, um im Anschluss gemeinsam die virtuelle Umgebung zu Erkunden.
 
Probiert es aus und nehmt mich in eurer Freundesliste auf.
Sportliche Grüße John Knust

Trainingssteuerung für die Radsportsaison und darüber hinaus

Gedanken zum Thema von Dietmar Korte

Voll im „Saft“ stehend beschäftigen sich viele Radsportfreunde nach der Saison mit der Vorbereitung auf die nächste Saison. Von manch anderen wird die bevorstehende Weihnachtszeit gerne als Regenerationszeit, allerdings mit reduziertem Kalorienabbau, missverstanden. Gute Vorsätze erfordern anschließend ein hohes Maß an Disziplin. Dem vorbeugend nutzen mittlerweile immer mehr Vereinsmitglieder die von Erika begleiteten Spinningkurse zum Ende und zum Beginn der neuen Radsportsaison. Meine Schlagworte lauten:

 

o       Das Training nach der Saison ist das Ergebnis für die bevorstehende Saison.

o       Das Training in der Saison wird zum Ergebnis während der Saison.

 

Ich denke, während unserer Spinningkurse haben alle Teilnehmer ein Gefühl über die persönliche Wattleistung in Zusammenhang mit der persönlichen Herzfrequenz bekommen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die getretene Wattleistung auf dem Display nicht der ausschlaggebende Indikator für Vergleiche mit meinen Radsportfreund ist. Vielmehr ist die persönliche Wattleistung in Abhängigkeit des Körpergewichtes (W/kg) der genauere Parameter für Leistungsvergleiche.

Das ist ja auch der Grund, warum bei unserem gemeinsamen Training in verschiedenen Anspruchsgruppen die Zufriedenheit und Harmonie innerhalb der Gruppen besser geworden ist. „Jeder kommt auf seine Kosten“.

Das Fahren mit einem Powermeter erfordert nur wenig Vorwissen, verändert aber Training und leistungsorientierten Radsport nachhaltig zum Besseren. Mit mehr Kontrolle und Wissen über das eigene Leistungsvermögen lassen sich Erschöpfungszustände und der berühmte „Mann mit dem Hammer“ ausschließen. Ich beschreibe meine Erfahrung und meine Erkenntnisse über andere Fahrer, wie ich/sie in relativ kurzer Zeit ein deutliches Plus an Spaß und Leistung „erfahren“ konnten.

 

Wattmessung zur Belastungsteuerung ?

 

Ich sage mal, ein durchschnittlich trainierter Rennradfahrer fährt erstmalig mit einem Leistungsmesser in die Berge. Er kennt seine Leistungswerte z.B. aus seinem Spinning Wintertraining mit Erika und weiß, dass er 200 Watt über einen längeren Zeitraum problemlos treten kann. Gehen wir mal des Weiteren davon aus, dass er mit einigen Freunden, die den gleichen Leistungsstand haben wie er, gemeinsam einen „Richtig langen Anstieg“ hinauf fährt, ca. 30 km Länge mit knapp 1700 Hm. Er fährt mit 200 Watt und ist nach kurzer Zeit recht einsam, weil alle anderen Fahrer vor ihm sind. Nach ca. 20 Minuten sieht er seine Radsportfreunde weit oberhalb des Berges bereits viele Serpentinen vorausfahrend. Das wird was werden. Sie werden recht lange auf  mich warten! Na hoffentlich sind sie nicht sauer auf mich!? Wie war das Ergebnis? Er hat seine 200 Watt bis zum Gipfel gehalten und oben über 5 Minuten auf den zweiten seiner Gruppe gewartet, nachdem er auf dem Weg nach oben alle überholt hatte. Ist dies ein untypisches Beispiel?

Gewiss nicht, wer kennt nicht die Situation bei einer ambitionierten Ausfahrt. Am ersten Anstieg wird voll durchgetreten und dann wird es immer langsamer. Am Ende können die wenigsten nochmal durchziehen.

Davon können zwei meiner Freunde bei Ihrer gemeinsamen Ötztaler Teilnahme berichten, wie der vermeintlich stärkere vor dem Gipfel überholt wurde.

Anfangs fahren viele in der vollen Übersäuerung und schaffen es nach einer längeren Zeit nicht mehr ihre Grundlagenleistung zu bringen. Im Durchschnitt wäre man schneller mit einer guten Ausdauerleistung gewesen. Dies ist vielen Fahrern aber nicht bewusst, da sie sich anfangs deutlich überschätzen. Übrigens, die anderen Fahrer sind meist immer der Auffassung, dass sie die ganze Zeit die gleiche Leistung gebracht haben, aber der Fahrer mit dem Leistungsmesser ist nicht schneller geworden. Das subjektive Gefühl ist bei längeren Belastungen also nicht sonderlich aussagefähig.

 

Leistungsmesser im Training ?

 

Ich beschreibe mal die Situation eines Rennradfahrers, der einige Jahre reichlich Kilometer auf dem Rennrad trainiert hat. Er wollte mal in den Alpen fahren. Zu Beginn sage ich mal, den „Highlander“, eine Tour über 180 km mit etwa 4000 Hm. Mit den zahlreichen Trainingskilometern in den Beinen kann nichts passieren, schließlich ist man bei RTFs auch schon Marathondistanzen gefahren. Das Ergebnis war, kurz zusammengefasst, eine Beinahe-Katastrophe. Am vorletzten Anstieg, als es steil wurde, kamen Krämpfe, es ging nichts mehr. Keine Ahnung wie, aber das Ziel wurde irgendwie erreicht in einer Zeit von knapp 10 Stunden.

Irgendwie musste das besser gehen, dachte er sich und im nächsten Jahr wurde in Anlehnung an einen Trainingsplan nach Herzfrequenz trainiert. Und siehe da, die Zeit hatte sich im Folgejahr bei gleichem Trainingsumfang wie im Vorjahr auf 8:40 verbessert. Aber das Ergebnis war noch nicht zufriedenstellend und so dachte er sich, mit einem Powermeter könnte man das nochmals verbessern.

Gesagt getan. Mittels eines 20-Minuten-FTP-Tests wurden die Werte festgestellt und damit die Leistungsbereiche definiert. Im Training wurde sich an den Werten orientiert, sich aber nicht strikt daran gehalten. Wellen wurden nicht mehr ausschließlich im Spitzenbereich gefahren und auch das Fahren in der Abfahrt hat sich geändert.

  • Ich sage: wer bergab nicht tritt hat diese Zeit nicht trainiert!
  • Schaut man nach einer Rennradfahrt auf die Zusammenfassung der persönlichen Leistungsdaten stellt man fest, dass durchaus 30-40% des Trainings keine Leistung getreten wurde. Diese Zeit ist kein Training.
  • Auch ohne Leistungsmesser erkenne ich oft diese Trainingsergebnisse an den Ergebnissen der Trittfrequenz. Die sogenannten „Rollerpassagen“. Manch einer stellt sein Garmin auf die Einstellung „ohne Null“ statt „mit Null“.
  • Wer also mit einem Leistungsmesser fährt, muss nicht länger fahren um sich zu verbessern, aber intensiver, also bergauf eventuell etwas langsamer und bergab etwas schneller.                       

In Summe führt dies bei gleicher Zeit zu besserem Training. Schließlich kommt die Formverbesserung nicht über die Dauer des Trainings, sondern über die Qualität.

 

Wie ist es dem Fahrer nach einem Jahr des Trainings mit Leistungsmesser beim „Highlander“ ergangen? Er konnte seine Zeit nochmals deutlich verbessern, es hat sich für ihn also ausgezahlt!

Ist man also mit einem Powermeter am Rad schneller als andere ohne? Trotz des Leistungsmessers ist der Fahrer nicht unter den Top-Fahrern seines Radsportvereins. Die Ursache hierfür ist neben noch intensiverem Training, die individuelle genetische Voraussetzung. Hier gibt es zwischen den Menschen sehr große Unterschiede. 

Es muss nicht immer und sofort mit einem Wattmesser trainiert werden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen:  Mit strukturiertem Training nach Herzfrequenz (sich an der Herzfrequenz orientieren, auch ohne          Trainingsplan ist eine gute Trainingsstruktur) hat man den ersten Schritt im Bewusstsein seines          Radsporttrainings erlangt.

 

Ich hätte nie gedacht, dass ich bei meinen Rennen, dem Velothon in Berlin oder Cyclassics in Hamburg, Durchschnittsgeschwindigkeiten um 40 km/h erreiche. Auch die Umstellung von Kurz-auf Langdistanz für meine Non Stop Fahrt über 300 km um den Vätternsee mit einem Durchschnitt von 31,6 km/h war nur durch das Wissen des „richtigen Bereiches“ mit disziplinierten Training möglich. Denn eines ist klar, beim Wissen um das Fahren im richtigen Wattbereich pendelt sich die Herzfrequenz entsprechend ein.

Nur leider eilt die Herzfrequenz der realen Belastung nach. In dieser Zeit können die Muskeln Step by Step übersäuern. Und dann ist bereits passiert, was keiner möchte, die Quälerei beginnt. Es geht nicht mehr so weiter! Den gravierenden Vorteil in der Wattmessung sehe ich deshalb darin, dass ein überpacen verhindert wird. Das heißt im Umkehrschluss, wer immer langsam fährt kann nie schneller werden. Der Körper braucht zur Weiterentwicklung seiner Leistung Leistungsspitzen, deshalb sind Intervalle nach System das bessere / effizientere Training.

 

Leistungsmesser im ambitionierten Radsport

 

Beim ambitionierten Radsport findet das gleiche statt, wie ich am Beispiel des „Richtig langen Anstieg“ beschrieben habe, nur oft noch intensiver. Adrenalin sorgt für Überschätzung und ein Hochgefühl. Schließlich kann man es kaum erwarten allen anderen im Feld zu beweisen, dass man das anfänglich hohe Tempo mithalten kann.

Die Quittung kommt meist recht schnell. Derjenige fällt aus der Gruppe zurück und bricht dramatisch ein. Der Wattmesser hilft, eine realistische Leistung zu treten und diese bis ins Ziel alten zu können. Natürlich muss man auch auf seinen Körper hören, schließlich gibt es Tage an denen die Beine einfach besser wollen als an anderen. Zum Ende der Tour lässt sich risikoärmer Tempo zulegen. Wer jetzt noch einen „raushauen“ will, kann das gerne tun und hat es nach dem potentiellen Einbruch wenigstens nicht mehr so weit bis ins Ziel.

Aus Schaden wird man klug, bis zur nächsten RTF/Marathon.

 

Pacing

        

Am Beispiel des „richtig langen Anstiegs“ wurde klar, hier fährt jemand mit einem Plan. Der Fahrer kannte seine Schwellen und seine Ausdauerleistung, die er über einen längeren Zeitraum halten kann ohne  dabei wegen Ermüdung zurücknehmen zu müssen.  Mit diesem Wissen bist Du jedem Fahrer ohne Leistungsmesser überlegen! Egal wie lang die Strecke ist und wieviel Anstiege auf Dich warten, Deine berechneten Werte passen zu jedem Anstieg und jeder Ebene. Egal ob Du 2.000 Höhenmeter am Stück fährst und dabei immer wieder die 15% Steigung überschreitest oder Dich mit einer extrem schnellen Gruppe über eine langgezogene Ebene dem Ziel entgegen bewegst. Du bist Dir jederzeit darüber im Klaren, dass Du mit dem aktuell getretenen Wattwert auf Deinem Display jederzeit noch zulegen kannst, dabei bleiben kannst oder deinen Grenzwert erreicht hast, der unweigerlich zu einem Einbruch führen wird. Wissen ist auch im PelotonMacht!

 

Trainingspläne, Periodisierung und Pacing

 

Wattmesser erziehen Dich sozusagen zu einem geregelten Trainingsablauf mit klaren Strukturen, Erholungszyklen und ansteigenden Wiederholungen. Die Basis dafür ist ein FTP-Schwellentest. Die Durchführung, in der Regel ein 20 Minuten Test, kann in verschiedenen Publikationen nachgelesen werden. Bei modernen Garmin Geräten errechnet sich das Gerät die erforderlichen Werte bereits aus deinen gefahrenen Trainingseinheiten selbstständig.

Mit Hilfe der Daten aus Deinem Test und fortlaufenden Datensätzen aus dem Training erhältst Du so periodisierte Trainingspläne mit dynamischer Anpassung, ganz individuell. Das Pacing nimmt dabei eine wichtige Rolle in Form von Intervallen ein, die Dein Leistungsspektrum kontrolliert durch geringe Überlastungen und aktiver Regeneration. Dein Körper passt sich während dieser Zyklen immer weiter an, wodurch du leistungsfähiger und schneller wirst.

Aber: Niemand wird von heute auf morgen zu einem neuen Stern am Radsporthimmel. Ein Powermeter hilft dabei Überlastungen zu vermeiden und ganz gezielt an Schwächen zu arbeiten. Insbesondere mit Höhenprofilen und Streckenplänen kannst Du auf Deiner Hausstrecke eine gute Trainingsstrategie festlegen. An markanten Punkten kannst du mit Hilfe der genauen Streckenentfernungen deine Zwischenzielen abschätzen, inwieweit eine Trainingsspitze in Form eines Zyklus an dieser Stelle sinnvoll ist oder ob Du das aktuelle Tempo oberhalb Deiner Schwelle weiterfahren kannst. Fehlende Streckenkenntnis und ein Missachten der persönlichen Schwellen führt sonst schnell zu Leistungseinbrüchen und das macht niemandem Spaß.

 

Pacing beim RMC-Sommertraining oder bei RTFs

 

Wer „vorne mitfahren“ möchte, kann den Wattmesser als Strategiehilfe nutzen. Steilere Passagen bieten sich dafür an und Du kannst prüfen, wie lange Du bei wieviel Watt Boden gut machen kannst. Ortschildsprints ähneln Intervallen aus dem Training und fördern eine gut ausgeprägte anaerobe Ausdauerleistung. Diese wiederum benötigt einen hohen, maximalen Sauerstoffaufnahmewert und eine gute Laktattoleranz. Im Powermeter-Training werden diese Eigenschaften ganz gezielt durch die verschiedenen Stufen (wie die HF Stufen) geschult und verbessern Deine Fähigkeiten.

Tempoverschärfungen gehören auch in der Ebene oder in welligen Passagen zu systematisiertem                   Trainingsaufbau. Wie bereits gesagt: immer gleichmäßiges Fahren wie oft in der Vereinsgruppe gewünscht, macht nicht schneller. Innerhalb der Dir bekannten Bereiche kannst Du sie mitgehen, wenn es sinnvoll erscheint und hast dank der permanenten Leistungsanzeige an Deinem Radcomputer Kontrolle darüber, wann Du besser abreißen lässt und wieder zu Deinem auf Dauer verträglichen Standardtempo zurückkehrst. In vielen Fällen überfordern sich die „schneller fahrenden“ selbst und fallen dann erschöpft wieder zurück.

                 Grundsätzlich ist es bei etwas schwächeren Bergfahrern auch ratsam zu Beginn des Anstiegs eine Position an der Spitze des Pelotons einzunehmen um nicht sofort abgehängt zu werden. So erhält man sich bei Wellen oder kurzen Anstiegen einen Puffer und verliert nicht sofort den Kontakt.

 

Nahrungsaufnahme

 

Das Thema Nahrung im Sport füllt Bücher und je nach Jahrgang haben sich über die Zeit auch die Ratschläge verändert. Nur wer sich im normalen Leben, vor dem Sport, während des Sports, im Wettkampf, sowie nach dem Sport richtig ernährt und vor allem zur richtigen Zeit, kann von seinem Körper Höchstleistungen fordern. Das richtige Nahrungsmittel zur falschen Zeit führt ebensowenig zum Ziel wie eine Überdosierung, die man oft an den RTF Kontrollstellen erleben kann.

Moderne, portionierte Sportnahrung hilft dem Radsportler bei seiner Leistungsentfaltung und dem Aufrechterhalten seiner Ausdauerleistung. Ich habe mehrfach das Pacing unterhalb der Schwelle (im aeroben Bereich) angesprochen. In diesem so wichtigen Bereich verfügt der Körper über genug Sauerstoff um Energie aus Energiequellen (Nahrung) zu gewinnen und den Muskeln zur Verfügung zu stellen. Dieser Prozess ist sehr effektiv, funktioniert aber eben nur in diesem Bereich. Oberhalb des aeroben Bereichs, im anaeroben nämlich, kann der Körper auch ohne Sauerstoff Energie gewinnen, weniger effizient und unter Produktion von Laktat, aber immerhin auch ohne freie Radikale.

 

Vor dem Sport

 

Ein ausgewogenes Frühstück ist die perfekte Grundlage für Training und Wettkampf. Viele Fahrer haben ihre eigene Ernährungsphilosophie oder sogar Rituale vor dem Sport. Warum auch nicht, wenn es funktioniert. Ist dem nicht so und schon kurz nach dem Start plagen Dich Krämpfe in den Beinen oder im Magen, Du kommst so gar nicht richtig in Schwung und fühlst Dich träge oder Du kannst von Anfang an nicht Deine Pace halten, ist es Zeit einmal über eine Veränderung nachzudenken. Es muss keine spezifische Sportnahrung sein. Möglicherweise lässt Du aber den sonst üblichen Espresso einfach weg, greifst zu leichter verdaulichen Nahrungsmitteln und versuchst auch nicht Dir einen Getränkevorrat im Körper anzulegen. Ein leichtes, energiereiches Frühstück ohne Reizstoffe ist ein guter Start zur nächsten RTF. Den Rest der Energie ziehst Du gezielt aus der Trikottasche.

 

Während des Sports

 

Während der Leistungsabgabe ist darauf zu achten die Energiespeicher nicht leer werden zu lassen. Entsprechende Sportgetränke oder Gels helfen bei der effektiven Energiebereitstellung. Die letztere Energiegewinnung ist keine erstrebenswerte Lösung um mit Spaß sportliche Höchstleistungen zu erbringen. Es ist auch keine gute Idee während Intervallen oder im Berg Nahrung zuzuführen. Viel besser ist es die Nahrungsaufnahme über Energiegels, Riegel oder Getränke ganz gezielt in aeroben Phasen und kleinen Mengen, dafür aber kontinuierlich zu steuern. 

Welche Abstände dies individuell und bei welcher Leistung sind, kannst Du recht einfach mit den Ergebnissen des Leistungstests ermitteln. Du kennst Deine Leistung, weißt wieviel Energie Du in welchem Zeitraum benötigst um diese aufrecht zu erhalten und kannst dementsprechend Essen und Trinken. Auf allen Verpackungen der besonders beliebten Energiegels und Sportgetränke stehen exakte Angaben über die Energiewerte. Nutze diese für eine gezielte Nahrungsaufnahme und greife nicht erst dann in die Trikottasche, wenn Du Hunger verspürst. Dann ist es bereits zu spät! 

Bei langen Etappen stelle ich mein Garmin auf Alarmfuktion bei X-verbrauchten Kalorien und nehme mir mein Gel. Somit habe ich immer „zeitgerecht nachdosiert“.

 

Nach dem Sport

 

Nach dem Sport gilt es die Energiespeicher schnell zu füllen und damit den Grundstein für die Regeneration zu legen. Hier gilt es innerhalb relativ kurzer Zeit die Speicher aufzufüllen und damit die Regeneration des Körpers aktiv zu unterstützen. Auch deshalb regenerieren wir RMC`ler mit alkoholfreiem Weizenbier, Kaffee und Kuchen bei netten Gesprächen über unsere gemeinsame Tour und die wichtigen Dinge im Leben.

                        Wird dieser Prozess behindert, läuft er deutlich langsamer ab und beeinflusst damit nicht nur das nächste Training, sondern auch den gesamten Trainingszyklus.                       

Dabei wollen wir nicht vergessen, dass wir bei allem ambitionierten Training die Leistung nicht überbewerten wollen, denn Radfahren macht uns am meisten Spaß in der Gruppe. Nur gemeinsam können wir nur gewinnen.

 

Von: Dietmar Korte

 

Anmerkung der Redaktion: Vielen Dank an Dietmar für die vielen verschiedenen Anregungen. Spätestens jetzt haben wir ausreichend Diskussionsstoff - von wegen "langweiliger Winter" ;-))

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