Presse & Erfahrungsberichte 2015 (zweites Halbjahr)

Was dich hier erwartet....

In diesem Bereich haben wir für Dich alle Presseartikel eines Jahres gelistet, die in der lokalen Presse erschienen sind. Hier ist aber auch der Platz, um von eigenen Erfahrungen mit dem Rad - sei es eine Familienradtour, ein Mountainbike-Trip oder ein besonderes Radsportereignis - zu berichten. Der Weg dahin ist denkbar einfach: Einen Text (z.B. in Word) verfassen, möglicherweise ein Bild hinzufügen und das Ganze an: webmaster@rmc-schloss-neuhaus.de schicken.

 

Wir feuen uns über jeden Beitrag von Dir!


Erfahrungsberichte Dezember:

Ein nicht alltägliches Jubiläum

125 Jahre seit der Gründung  des Radfahrer - Vereins Zwenkau 1890 e.V. - ältester Radsportverein des Sächsischen Radfahrerbundes

… diese Nachricht muss man sich erst mal ins Gedächtnis speichern! Erst 1879/1884 wurde das erste Fahrrad mit Kettenantrieb und Tretkurbel eingeführt und schon 6 Jahre später schloss man sich in Zwenkau zu einem Radfahrer- Verein zusammen. Respekt! Von dieser Seite haben wohl die meisten von uns unsere Radsportfreunde in der Nähe Leipzigs noch nicht auf ihren Bildschirm genommen. Deshalb ein kurzer Aufriss der dortigen langen Vereinsgeschichte: Mit dem Aufstieg des Radsports Anfang 1900 nahm auch der RV Zwenkau einen steilen Aufschwung. Die Leistungsschwerpunkte lagen zunächst Im Reigen- und Kunstradfahren und im Tourenfahren. Noch bis 1942 wurde die Vereinsarbeit fortgeführt, dann erlosch sie kriegsbedingt und konnte auch in der Nachkriegszeit nicht wieder aktiviert werden, da bürgerliche Vereine nicht zugelassen wurden. Als 1953 im nahegelegenen Chemiewerk Böhlen eine Sektion Radsport gegründet wurde, schloss sich Zwenkau dieser organisierten Gemeinschaft an. Es zeigten sich rasch talentierte Fahrer, die dann aber wegen der größeren materialtechnischen und sportlichen Perspektiven zu Leipziger Vereinen wechselten. Der sportliche Erfolg – gefördert wurden vor allem Spitzenleistungen- zeigte sich nun stärker im Rennen, vornehmlich Bahnrennen. Namen wie Geschwister Hillert, Keller, Häntsch und Nowotny sind in der Sportscene Sachsens noch heute ein Begriff. Letzterer bietet bei der jährlichen RTF in Zwenkau unseren Aktiven die Unterkunft.

Im Jahr 1990 gründeten ehemalige Aktive aus der Böhlener Zeit den Radfahrer-Verein Zwenkau 1890 wieder neu. Die ehrwürdige alte Vereinsfahne kam wieder zu Ehren. Neben einer ausgezeichneten sportlichen Förderung steht ab nun auch wieder die Pflege des guten Miteinander im Verein im Aufgabenkatalog. Die Mitgliederzahl liegt heute bei 120. Neben der jährlichen RTF weist der Veranstaltungskalender eine Vielzahl von jährlichen Aktivitäten auf: Die national und international beliebte „Neuseen-Classics-rund um die Braunkohle“, Crosslaufen der Radsportler, Fußballturniere, Vereinsmeisterschaft im Bowling, Mallorca-Training, Spreewaldaufenthalt, etc. Der Verein präsentiert sich sehr lebendig!

Für seine vorbildliche Vereinsarbeit und sportliche Förderung wurde der SV Zwenkau in diesem Jahr mit der Sportplakette des Bundespräsidenten ausgezeichnet. Das ist die höchste staatliche Auszeichnung für Sportverbände und Vereine in Deutschland.

Eine lustige Episode aus der Vereinsgeschichte um 1900: Nach einer großen Veranstaltung der Zwenkauer Radler berichtete die Presse: „Es ist am vergangenen Sonntag nachts in Zöbigker die beispiellose Rohheit begangen worden, dass ein Individuum große Steine über die ganze Straße hinweg und absichtlich so dicht nebeneinander gelegt hatte, dass Radfahrer, evtl. auch Geschirre verunglücken mussten. So kam es, dass von den Radfahrern, welche vom hiesigen Radfahrerfeste nach Leipzig heimkehrten, einige gestürzt sind und sich ganz schwer verletzt haben. Es kommt auch in letzter Zeit vor, dass in den Straßengräben sich junge Burschen aufhalten, die die Absicht haben, die Radfahrer dadurch zum Sturz zu bringen, dass sie versuchen, beim Vorüberfahren Stöcke in die Räder zu stecken. Wir warnen daher dringend zur größten Vorsicht. In der Expedition unserer Zeitung ist eine Belohnung von 10 Mk. deponiert worden, die Demjenigen ausgehändigt wird, der den Uebelthäter, welcher am vergangenen Sonntag das Unglück herbeigeführt hat, zur Anzeige bringt. Die Radfahrer von Zwenkau und Umgegend machen wir hierdurch ganz dringend aufmerksam, bei Abendausfahrten sich mit einer sehr guten, weithin leuchtenden Laterne zu versehen, um sich vor Unglücksfällen zu schützen.

Das also sind unsere Radsportfreunde in Zwenkau, mit denen wir durch die Initiative von Jürgen und Renate Finke vor 19 Jahren die ersten Kontakte geknüpft haben. Seitdem erfreut sich der gegenseitige Besuch dieser Sportfreundschaft einer regen Beteiligung. Am 05.12.2015 feierte der Rad-Fahrer Verein Zwenkau sein großes Jubiläumsfest. Der RMC Schloss Neuhaus (Renate und Jürgen Finke, Martin Klösener und Margret Fuest) war dazu eingeladen, und wir haben es genossen!

Das festliche freudige Zusammensein mit alten Bekannten, vielen Gästen hohen Ranges (2. Vorsitzender Präsident BDR, stellv. Vorsitzender u. Geschäftsführerin Sächsischer Radfahrer-Bund, Kreissportbund Leipzig, Bürgermeister Zwenkau, G. Haritz - Olympiasieger Bahn 1972 u. v. a.) und ein locker, aber würdig gestaltetes Programm begeisterte uns. Neben den offiziellen Reden erfuhren wir von einer alten vereinseignen Hymne des RV Zwenkau, kabarettistisch vorgetragen von einer örtlichen Gesangsgruppe, bei der auch der Bürgermeister mitmachte. Es wurde uns deutlich, wie hoch der RV von der Stadt Zwenkau eingestuft ist. Vom RMC übermittelten wir recht herzliche Glückwünsche und Grüße, unterschriftlich bestätigt und gerahmt. Dazu das neueste Vereinsfoto. Volker Schröder hatte uns zudem noch eine sehr dekorative Torte kreiert, die am späten Abend auch noch zum Anschnitt kam. „Mmmmmm…“ lautete die akustische Rückmeldung!

 

Von: Margret Fuest und Martin Klösener

Weihnachtsgrüße vom Indoorcycling

So ist unsere Indoorcycling-Kursleiterin Erika: erst fahren bis der Baum brennt und dann zum Schluss des vorweihnachtlichen Indoorcyclings Geschenke an die Kursteilnehmer verteilen. 

„Dieser Kurs macht einfach nur Laune und ich möchte ihn am liebsten für Jahre abonnieren“ so verabschiedete sich  Frank am letzten Trainingsabends des Jahres in die kurze Weihnachtspause. 

Und Manfred ergänzt für alle Teilnehmer den Dank an Erika für eine super Kursleitung und freut sich schon auf die zweite Hälfte des Winterkurses (Beginn 8.1.2016). 

Bis dahin wünscht der RMC eine frohe, friedliche und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start in das Neue Jahr.

1. organisierte Nachtfahrt des RMC

Wieder einmal „strahlendes“ Vorbild im ureigensten Sinne war Andreas Schonlau, der sehr eindrücklich zeigt, wie man Reflektormaterial effektiv einsetzt, um in der Dunkelheit gut gesehen zu werden.
Wieder einmal „strahlendes“ Vorbild im ureigensten Sinne war Andreas Schonlau, der sehr eindrücklich zeigt, wie man Reflektormaterial effektiv einsetzt, um in der Dunkelheit gut gesehen zu werden.

Ausgehend von eigenen Fahrerfahrungen in der Dunkelheit – wirklich dunkel ist es ja heutzutage nur noch „auf dem Lande“ – und angeregt durch einen Artikel in der Tour 1/2016 zum Thema „Nachtfahrt“ kam mir der Gedanke, dass eine Gruppenfahrt im Dunkeln auch  etwas für uns im RMC sein könnte. Ich habe dann kurz bei einigen Radkollegen nachgefragt ob prinzipielles Interesses vorhanden ist. Nach positivem Echo wurde eine Strecke „ausgeguckt“ (flach, ca. 50-60 km, möglichst viel „richtige“ Dunkelheit [also wenig Straßenlaternen etc.],  guter Untergrund [wenig Schlaglöcher, wenig Dreck, Blätter, Äste, Steine auf der Straße], möglichst wenig 90 °- Abbiegesituationen) und der  [relativ] unattraktivste Teil dieser Strecke einmal abgefahren. Dann noch schnell eine E-Mail an alle Mitglieder mit den notwendigen Sicherheitsrahmenbedingungen (gutes Licht, Reflektormaterial, Track auf Navi laden falls möglich) verfaßt und schon wurde die Sache rund. Man traf sich am 17.12. um 18:30 Uhr bei trockenem, lauen „Winterwetter“ (10-12°C) und nach kurzem Briefing ging’s los. Bestens ausgestattet fuhren wir im 10er-Verband zwei Stunden in gemäßigtem Tempo über einen Teil unserer Zeitfahrstrecke, dann Richtung Hövelhof – Espeln – um Delbrück – Anreppen und zurück zum Schloß. Während der Fahrt wird viel geplauert, der Eine oder die Andere sinniert über die Vätternrundan, ein Dritter erinnert sich an seine nächtlichen Mountainbiketouren, ich selbst fand es sehr angenehm, mal nicht alleine unterwegs zu sein. Für einige „Dunkelheits-Fahrerfahrene“ war es somit eine schöne Gruppenerfahrung, für die anderen zusätzlich auch sonst noch ein besonderes Naturerlebnis. Kaum im Ziel gab’s nur eine Frage: „Wann fahren wir das nächste Mal?“ 

Von: Christoph

Gelungene Nikolausausfahrt am 05.12.2015

Bei bestem Winterwetter führte die MTB Tour ab Schlangen, zum Kreuzkrug, über den "Brasilianer" hoch zum Eggekamm.Weiter ging es über die Höhen des Bauernkamps, wo schöne Aussichten, von den Anstregungen der Strecke ablenkten. Der Rückweg führte durch die überflutete Steinbeke, es erinnerte ein wenig an den Amazonas! Südamerika in OWL? ;-)


Insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Tour, bei der alle 11 Teilnehmer die Natur (und die Schoko-Nikoläuse!) genießen konnten.


Von: Susanne & Martin


Pressebericht November:

Stiftungsfest des RMC Schloß Neuhaus – Meisterschaft ist meisterhaft

Die Vereinsmeister stehen fest, sofern man mit diesen Worten von den Meistern eines Radsportclubs reden kann. Denn mit 73.167 Tausend  Wertungskilometern in den Beinen ist „stehen“ vielleicht eher zu übersetzen mit „sitzen“, denn das muss man können, wenn Tagestouren mit bis zu 350 Kilometern zu bewältigen sind.

 

Egal wie, klar ist, standhaft müssen sie sein und fahren müssen sie auch können, sonst würden die Meister der Damen und Herren nicht nach so vielen Kilometern wieder unfallfrei vom Rad gestiegen sein. Das war bei den Damen vor allem der 16-jährigen Fiona Schröder gelungen, die auf dem Jedermannrennen Rad-am-Ring auf dem Nürburgring immerhin mit 94 Stundenkilometern „geblitzt“ wurde. „Nein, das ist nicht meine normale Geschwindigkeit, ich bin sonst sehr auf Umsicht bedacht, aber dort war auf dem gesperrten Parcour auch mal mehr Unbefangenheit möglich“, so Fiona bei der Entgegennahme des Pokals für den 1.Platz der Damenwertung (3830 Wertungskilometer, 104 BDR Wertungspunkte). „Hier geht es auch nicht nur um Geschwindigkeit sondern vor allem um fahrerisches Können, das in dieser Perfektion wohl nur wenige im Verein aufweisen“ so der 1. Vorsitzende Christoph Lescher anerkennend. Mit Susanne Temme (3193 Km, 98 Pkte.) und Melanie Geiger (3439 Km incl. der Vätternrundan Schweden über 300 Km, 89 Pkte.) konnte RTF-Fachwart Martin Klösener die weitere Ehrung auf den Plätzen zwei und drei der Damenwertung vornehmen.

 

Bei den Herren war Andreas Schonlau (4518 Km, 136 Pkte.) der erwartete wie verdiente 1. Platz nicht zu nehmen. Etwas überraschend war Johann Pawolka (4444 Km, 123 Pkte.) auf den zweiten Platz gefahren, gefolgt von Dietmar Korte (3200 Km, 82 Pkte.), dem mit seiner Teilnahme an der Vätternrundan in Schweden bei Punktgleichheit mit dem 4. Platz die erneute Fahrt auf den Wertungsrang gelungen war.

 

Andreas Schonlau konnte zudem den neu gestalteten Wanderpokal des Vereinsmeisters wieder in Empfang nehmen, nachdem er den vorherigen Wanderpokal dreimal hintereinander errungen hat, und dieser von ihm selbst „so entwertet“ wurde. Denn die Vereinsregel besagt, wer dreimal hintereinander den Pokal erhält, darf ihn für immer behalten, „dann ist der Pokal des Wanderns müde“ so Klösener.

 

„Mit diesen sechs Meistern und den anderen 45 weiteren Wertungskarteninhabern schaffte es der RMC mit 74.000 Wertungskilometer fast wieder zweimal um die Erde. Und sowenig die Erde eine Scheibe ist, sowenig ist sportliches Radfahren Zauberei“, so Fachwart Martin Klösener in seiner Glückwunschansprache an die sechs prämierten und alle anderen sportlich Aktiven. Er lade alle wieder ein, sich wieder aktiv an der Wertung der kommenden Saison zu beteiligen, die bereits jetzt mit den Winterpunkten auf den CTF's begonnen habe.

 

Dass das Stiftungsfest nicht nur ein Abend der Ehrungen ist, sondern auch ein Abend des Spaßes, des Feierns, der Gespräche und der Erinnerungen, machte der 1. Vorsitzende Christoph Lescher bin seinem Lichtbildervortrag deutlich. „Das war eine Reise durch das RMC-Jahr und aus manchem Bild floss noch der Schweiß“ so Lescher zum Schluss seines Vortrages. Gleichwohl sei nach der Saison vor der Saison und so verwies er auf die weiteren Aktivitäten des RMC auch während der Wintermonate.

 

Weiteres unter www.rmc-schloss-neuhaus.de

Zum Bild (Stefanie Wandt): Die Vereinsmeister v.L. Susanne Temme, Fiona Schröder, Andreas Schonlau, Johann Pawolka, Dietmar Korte, RTF-Fachwart Martin Klösener (es fehlt urlaubsbedingt Melanie Geiger)


Presseberichte Oktober

Dritte Egge CTF des RMC Schloß Neuhaus – für Alle etwas dabei

„Diese Tour habt ihr ja wirklich super über die Bühne gekriegt“ resümierte Yvonne Hütten aus Bochum ihr Egge-CTF-Starterinnen-Erlebnis im Ziel. „Mann, ihr habt hier mit der Natur der Egge, dem Wetter und dem bestens organisierten Radsportevent aber auch eine Bühne, auf der das Talent von allen Teilnehmern echt zur Geltung kommt, hier haben wirklich alle ihren Spaß“ ergänzt ihr Tourbegleiter Henning Hagenah aus Bielefeld. So ein Lob hörte der RMC Schloß Neuhaus als Veranstalter der 3. Egge-Country-Touren-Fahrt gerne, zumal aus dem Mund von solch erfahrenen Bikern (Teilnehmer des Radclassikers Paris-Brest-Paris 2015), die sich auf Ihrer 66 Kilometer langen Egge-Tour auch noch die Zeit für die Besteigung der Externsteine nahmen und im Ziel wie zum Beweis ihres Spaßfaktors mit den Eintrittskarten winkten.

 

Die Egge-CTF ist aber auch eine Bühne für die Nachwuchsbiker der Szene, die mit der 39 Kilometer Runde souverän zurecht kamen, wie Familie Petra und Johannes Volbracht mit den Söhnen Jonas (9 Jahre) und Jonathan (7 Jahre) aus Harsewinkel, die mit ihren jungen Jahren bereits „Stammkunden“  beim RMC sind, waren sie im Sommer doch schon mit Rennrädern auf der Libori-RTF des Vereins unterwegs.

 

330 Teilnehmer konnte der RMC Schloß Neuhaus am Ende auf seiner Gästeliste verzeichnen. Sie starteten auf die Strecken von 25 bis 66 Kilometern und brauchten mit vier Kontroll- und Verpflegungsstellen keine Sorge zu haben, dass ihnen die Körner in den Beinen ausgehen. Und wieder im Ziel war ohnehin das Büffet so reichhaltig, „dass es schwer ist, auf dieser Tour abzunehmen“, so ein Teilnehmer gegenüber Brigitte Bergbauer vom Verpflegungsteam.

 

„Unser Konzept, eine Mountainbiketour zu organisieren, die Radsportbegeisterte quer durch alle Altersklassen anspricht, der älteste Teilnehmer war hier 76 Jahre alt, der jüngste 7, ging mit unserem Streckenangebot und der Tourorganisation voll auf“, so der 1. Vorsitzende Christoph Lescher zum Schluss gegenüber dem Helferteam. „Und die Teilnahme von Manfred Kiesel aus Bad Dürkheim in der Pfalz zeigt, dass wir Anreisende aus dem ganzen Bundesgebiet haben. Der Stellenwert unserer jungen CTF im bundesweiten Veranstaltungskalender des Bundes Deutscher Radfahrer ist bereits sehr hoch,“ so Lescher weiter.

 

Text: Gregor Westermann

Bild:  Steffi Wandt

Der RMC Schloss Neuhaus veranstaltet seine 3. Country-Touren-Fahrt

Christine und Henry Scheffler vom RV Zwenkau bei Leipzig. Mit dem RV Zwenkau unterhält der RMC Schloß Neuhaus seit über 20 Jahren eine rege Vereinsfreundschaft. „Diese Tour ist einfach super und rechtfertigt jede noch so weite Anreise“
Christine und Henry Scheffler vom RV Zwenkau bei Leipzig. Mit dem RV Zwenkau unterhält der RMC Schloß Neuhaus seit über 20 Jahren eine rege Vereinsfreundschaft. „Diese Tour ist einfach super und rechtfertigt jede noch so weite Anreise“

Am Samstag, den 24. Oktober2015 richtet der RMC Schloß Neuhaus seine dritte Egge-CTF aus. Gestartet wird in der Zeit zwischen 10 – 11 Uhr an der Mastbruchschule in Paderborn - Schloß Neuhaus zu den Runden über 26,39,52 und 66 Km. Mit der nun dritten Veranstaltung in einem erstarkenden Bereich des Radsports ist der RMC mit diesem Termin bereits ein fester Bestandteil in der CTF-Szene des Bundes Deutscher Radfahrer“, so Susanne Temme vom Organisationsteam des Vereins. Eine CTF (Country-Touren-Fahrt) ist eine Radtour durch Feld und Flur auf ausgeschilderten Wald- und Wirtschaftswegen. Sie ist geeignet für Mountainbikes, Crossräder und robuste Trekkingräder. Die beschilderten Strecken verlangen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, so wie man es von der Egge erwarten darf, schon einiges an sportlicher Ambition ab. Daher sind unterwegs drei Kontrollstellen eingerichtet, an denen es „frisches Grün“ gibt, so Claudia Sonntag vom Verpflegungsteam. Am Start/Ziel gibt es weitere kulinarische Imbissangebote und auf Wunsch Urkunden für die Teilnehmer/innen die so noch eine kleine Extra-Erinnerung an einen hoffentlich schönen Tag mit nach Hause nehmen können.

Für Jede und Jeden mit Lust auf eine herbstliche Radausfahrt ist dieses Angebot eine Herausforderung. Die Startgebühr beträgt 5 € für Mitglieder des Bundes Deutscher Radfahrer und 7 € für alle anderen, gebührenfrei starten Schüler unter 18 Jahren. Weitere Infos und Kontaktdaten unter www.rmc-schloss-neuhaus.de .

 

Text: Gregor Westermann

Bild:  Steffi Wandt


Erfahrungsberichte Oktober:

Münsterlandgiro 2015

....  im Ziel trifft man immer die nettesten Leute. Christoph, Walter und Dirk, gut gelaunt nach 110 km.
.... im Ziel trifft man immer die nettesten Leute. Christoph, Walter und Dirk, gut gelaunt nach 110 km.

Toi, toi, Teuto! Unter diesem Motto stand der diesjährige Jubiläumsgiro (10 Jahre) in Münster. Als gebürtige Münsterländer ist diese Tour für meinen Freund Dirk und mich geradezu ein "Muss", wir sind daher immerhin zum dritten Mal dabei! Wir haben uns angemeldet für das 110 km Jedermannrennen, das in diesem Jahr in einer Schleife durchs nördliche Münsterland führt. Start ist schon um 8 Uhr morgens bei frischen 7 Grad und Sonne. Herrliche Bedingungen! Zusammen mit ca. 5000 (!) Radsportbegeisterten geht es in mehreren Startblöcken wohlorganisiert und sicher los über Ostbevern, Ladbergen, Lengerich, dann über den Teuto (Motto !) über zwei Steigungen kurz und kernig hoch. Zurück dann in grossem Bogen am Flughafen MS-Osnabrück vorbei zum Schlossplatz nach Münster. Unterwegs werden wir von gefühlt tausenden Zuschauern beklatscht und applaudieren natürlich freundlich zurück! Tolle Unterstützung durch die Radsportfreunde im Münsterland! Wir geniessen die schöne Parklandschaft, das für unsere Verhältnisse durchaus flotte Tempo (34-er Schnitt) in ungewohnt grosser Gruppe und das perfekte Wetter. Die Strecke ist perfekt ausgeschildert und gesichert, es bleibt trocken und die Temperaturen ziehen bis 16 Grad an! Super ! Nach gut drei Stunden sind wir wieder auf dem Schlossplatz vor toller Kulisse zusammen mit hunderten von Radsportlern, geniessen ein kühles Erdinger, treffen nette Leute (siehe Photo) und fachsimpeln noch ein wenig beim zweiten Bier und Pasta.
Fazit: Tolle Veranstaltung, wir werden natürlich auch im nächsten Jahr wieder dabei sein, Ehrensache für uns Münsterländer!

 

Von: Walter Kelliger

Indoorcycling – Der Sommer geht, der Kurs kommt

Im RMC ist es wie nahe am richtigen Leben: Nach dem Ziel ist vor dem Ziel. Nachdem sich mit dem Sommerausklang abzeichnet, wie jeder seine Saisonziele erreichen wird, geht es mit dem „Restsaft“ in den Beinen bereits daran, sich mit neuen Zielen vor Augen durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

 

Am Freitag, den 2.10.2015 startete daher der Indoorcyclingkurs des RMC im Ahornsportpark. Dass es sich bei diesem Kurs um einen Spaßkurs handeln könnte, mag man bei so „niedlichen“ Lektionsnamen wie „Tabata und Fahrtspiel“ vermuten. Dass sich dahinter aber schweißtreibende Abende  verbergen, machte die Kursleiterein Erika bereits am ersten Abend deutlich, als sie von „ Workout, Grundlagenausdauer intensiv und extensiv, Trittfrequenzpyramide oder Schnellkraft“ sprach, nicht aber ohne gleichzeitig zu betonen, dass diese Begriffe von jedem selbst nur bis zur eigenen „Wohlfühlgrenze“ gefüllt würden.

Manfred Bergbauer, genannt Manni, der diesen Kurs für den RMC organisiert, war auf die zuerst etwas erschrockenen Gesichter gut vorbereitet. Der erste Abend sei oft wie der erste Schultag, man blicke in Augen voller Neugier und Spannung, so Manni. Daher verteilte er an die Teilnehmer zum Kursbeginn Schultüten mit so nützlichen Inhalten wie Erfrischungstücher, Lutscher und Laktitzschnecken – ganz ohne Hintergedanken, wie er glaubwürdig zu versichern versuchte. Auch Erika erhielt von Manni eine Schultüte, diese aber gefüllt mit Bonbons gegen Heiserkeit und versehen mit dem Wunsch, sie möge uns in diesem Kurs nicht alle „eintüten“.


Von: Gregor Westermann


Erfahrungsberichte September

Abfahren der Egge CTF am 26.09.2015

Zur Streckenkontrolle sind wir am 26.09.2015 gemeinsam die 66-er Egge CTF Strecke abgefahren.

Pünktlich um 10:00 Uhr haben sich 15 RMC'ler, nach einer kurzen Begehung des Startortes,  auf den Weg durch den herrlichen Herbstwald gemacht. Nach der Überquerung der Egge kam die extra eingerichtete Verpflegungsstelle in Kohlstätt gerade richtig, um Körner für die Weiterfahrt über den Bauernkamp nachzufüllen. Auch diesen Streckenabschnitt haben alle gut gemeistert, so dass wir gut gelaunt von Schlangen, durch den Bad Lippspringer Wald, ins Ziel nach Mastbruch „rollen“ konnten. Der ergiebige Regen in den letzten Tagen hatte die Wege und gewundenen Pfade aufgeweicht und zahlreiche Schlammpassagen hinterlassen. So macht MTB'en richtig Spaß! – alle Radler Gesichter strahlten, trozt dreckverschmierter Gesichter, glücklich.

Fazit der Teilnehmer: Unsere Streckenauswahl bietet allen Teilnehmern der Egge CTF spannende und abwechslungsreiche Touren durch die Egge und östliche Paderborner Land!

 

Das CTF-Orgateam


Alte und neue Ziele

Das Ortschild von Magstadt empfängt uns bei leichtem Regen. Meine Mitstreiter Günter und Lorenz sind im Gespräch vertieft und nehmen den folgenden kurzen Anstieg im Stehen, während ich entspannt die letzten Kilometer bis ins Ziel ohne Druck zurücklege. Das war nicht immer so, denn beim Start um 6:30 Uhr war es bei 13 °C am regnen. Das Regenwetter hat uns auf den 203 km  fast immer begleitet. Der Magstadt-Radmarathon führt mit 3170 HM durch den Nordschwarzwald. Meistensteils über gering befahrene Straßen mit üppigem Grün. Leider haben sich durch das Regenwetter nur 225 Teilnehmer eingefunden. Für den RV Pfeil Magstadt ein Flopp. Dabei war die Ausschilder, die Verpflegung und die Organisation prima.

Im Ziel haben wir noch Kaffee und Kuchen mit Günter, unserem am südlichsten wohnenden RMCler, getrunken und uns danach verabschiedet. Die Rückfahrt nach Paderborn nutzte ich und lies meine Erlebnisse dieses Jahres Revue passieren. 

Seit langem hatte Günter mir vom Magstadt-Marathon berichtet und Lorenz mich auf deren Fischbrötchentour hingewiesen. Für mich erschienen diese Entfernungen einfach zu groß und ich habe beide vertröstet mit dem Hinweis, dass ich so etwas nur fahren würde, wenn ich fit wäre. Ich hatte keinen ernsthaften Plan und so verging die Zeit. Im letzten Jahr war ich dann in Mölln zur Reha und Abends und am Wochenende hatte ich Zeit mit dem Rennrad zu fahren. Über Pfingsten habe ich dort eine Permanente gefahren und weil der Tag noch jung war habe ich gleich noch die zweite Permanente drangehängt. Dabei habe ich mich verfahren und kam im Ziel nach 184 km an. So hatte ich fast eine Marathondistanz gefahren und fühlte mich trotzdem noch fit. Da keimten die Aussagen von Günter und Lorenzin mir auf: „Das kannst du auch fahren“. Am nächsten Tag bin ich erneut alleine zwei Permanente am Stück gefahren. Dabei habe ich den Plan gefasst in 2015 Marathon-Strecken unter die Räder zu nehmen. Die Vorbereitung begann ich bereits Anfang Oktober mit dem Indoor-Cycling. Bis zum März habe ich die Grundlagen für die verschiedenen Fahranforderungen trainiert. Auf Mallorca fuhr ich die ersten Berge und testete meine Fahrqualitäten. Seit langem war ich nicht mehr so fit im Frühjahr.

Mein erster Radmarathon: Bimbach, 174km, 2930 HM.

Der RMC steht beim Start in der ersten Reihe. Jürgen und ich fahren den kurzen Marathon zusammen. Die anderen RMCler haben die längeren Strecken gewählt.

Berge zu fahren mit langen Anstiegen bekomme ich inzwischen gut hin. Meinen Rhythmus finde ich aber noch nicht so selbstständig. Ich lasse mich von anderen Fahren mitziehen oder ausbremsen. Steile Steigungen bereiten mir weiterhin Probleme. An der vorletzten Kontrolle treffen wir Christoph der für den Ötztaler trainiert. Der letzte Kontrollpunkt verwöhnt uns mit alkoholfreiem Weizenbier. So gestärkt erreichen wir Bimbach.

Fazit: Sehr schöne Tour mit wunderbaren Fernsichten ins hessische Bergland, gut organisiert, empfehlenswert!

Mein zweiter und dritter Radmarathon:
Fischbrötchentour! Erster Tag: 285 km, 900 HM; Zweiter Tag: 243 km, 895 HM. Nach dem Frühstück und dem Verpacken der Taschen starten wir in Schloss Holte. Björn und Johann sind mit von der Partie. Bernd ist leider ausgefallen. Wir fahren über Teutoburger Wald und Wiehengebirge, wobei nur wenige Steigungen zu bewältigen sind. Danach fährt die Gruppe ein sehr konstantes Tempo in der norddeutschen Tiefebene. Alle 70 km ist eine Verpflegungsstation eingerichtet. Jever errreichen wir am Nachmittag, fahren weiter direkt an die Nordsee nach Hooksiel. Ziel erreicht! Auch das Wasser ist da. Hier gibt es leckere Fischbrötchen. Die Rückfahrt nach Jever treten wir gut gestärkt an. Übernachtet wird in der Jugendherberge. Nach dem Abendessen in der Jugendherberge sind wir durch Jever gewandert und haben frische Früchte an Eis genossen.

Gut gefrühstückt starten wir am zweiten Tag die Rückfahrt. Ab Diepholz regnet es und prommt flacht die Unterhaltung ab. Die kahle Wart hat nach den Flachetappen die erste Steigung zum erfahren. Auf dem Gipfel ist die letzte Verpflegung aufgebaut. Die letzte Etappe führt über Herford und Brake nach Lämmershagen wo die letzten Steigungen nach Oerlinghausen zu bewältigen sind. Der Grillduft und leckere Würstchen empfangen uns bei der Ankunft in Schloss Holte. 

Fazit: harmonisches Gruppenfahren, perfekte Organisation, sehr empfehlenswert.

Mein vierter Radmarathon: Magstadt! 204 km, 3152 HM

Fazit: sehr schöne Tour mit tiefen Tälern und wunderbaren Fernsichten im Nordschwarzwald, gut organisiert, steile Anstiege, schnelle Abfahrten. Definitiv der schwerste Marathon.

PS: Magstadt hat noch einen Radmarathon mit 250 km und 4100 HM zu bieten. Nach 115 km Strecke erfährt man auf 11,3 km mit 755 HM die Kaltenbrunner Wand. Dieser Anstieg hat im Mittelteil 15% Steigung.

Meine sportlichen Ziele 2015 habe ich erreicht!

Seit geraumer Zeit denke ich über eine Etappenfahrt zum Bodensee nach. Meine Idee ist 2016 in mehreren Etappen nach Konstanz zu fahren und mit der Bahn zurück zu fahren. Fahren möchte ich ohne Gepäck, aber mit Begleitfahrzeug. Irgentwann im Mai bis Juli. Vielleicht findet der eine oder andere gefallen daran. Wer Interesse hat mitzufahren der sollte mich ansprechen. 

Warum ich Marathon fahre? Es macht mir Spass! Und irgentwie habe ich die Fischbrötchentour 2016 bereits eingeplant. Der nächste Termin für die Fischbrötchentour ist übrigens der 11. und 12.06.2016 

 

Von: Manfred Bergbauer

Zeitfahren für das Radsportabzeichen 2015

Philip Bergmann (31:28) und Jörg Wilde (32:39) beim Zieleinlauf
Philip Bergmann (31:28) und Jörg Wilde (32:39) beim Zieleinlauf

In diesem Jahr wollten wieder einige Vereinsmitglieder das Deutsche Radsportabzeichen erwerben. Eine von drei Disziplinen ist das Zeitfahren. Wir haben uns hier die Disziplin „20 km Straße flach“ ausgesucht. Hier werden Mindestzeiten für das bronzene, silberne und goldene Abzeichen vorgegeben, die unterboten werden wollen. Außerdem ist das Zeitfahren auch eine beliebte Abwechslung im Donnerstags-Training. Der Termin wurde auf den 27.08 festgelegt mit Treffpunkt in Sennelager beim Sportsfreund Bernhard, Infanterieweg 85. Unsere Zeitfahrstrecke führt über Staumühle Richtung Polizeischule Stukenbrock. Kurz vor der Schule ist der Wendepunkt und es geht zurück nach Sennelager. Leider hat das Wetter an diesem Tag nicht mitgespielt. Fünf Sportlern war das Wetter jedoch nicht schlecht genug. Sie sagten:"Jetzt sind wir hier und wir fahren!" Die beste Zeit, die an diesem Abend bei strömendem Regen gefahren wurde, lag bei 33 Minuten und 44 Sekunden, Respekt!
Laut Wettervorhersage sollte erst Donnerstag der 10.09 wieder ohne Regen sein. So wurde dieser ausgewählt und bekanntgegeben. An diesem Abend kamen dann 14 Sportsfreunde, um die Strecke bei Sonnenschein unter die Räder zu nehmen. Sportsfreund Bernhard baute Tische und Bänke für eine gemütliche Runde nach der Anstrengung auf. Franz und ich fuhren eine Stunde vor den anderen, da ich anschließend die Zeitmessung übernehmen sollte. Leider hatten wir zu dieser Zeit noch mit dem Wind zu kämpfen, der dann aber immer mehr nachließ. Dank des guten Wetters wurden an diesem Tag auch wieder tolle Zeiten gefahren. So erreichte Franz mit seinen 82 Jahren eine Zeit von 43:51. Einfach grandios! Auch Jörg konnte seine Regen-Zeit auf nun 32:39 verbessern. Die meisten Teilnehmer benötigten für die 20 km ca. 35 Minuten, das bedeutet einen "Schnitt" von ca. 34 km/h. Die schnellste Zeit ist Christoph mit 29:04 gefahren (Durchschnittsgeschwindigkeit 41,4 km/h)! Die Gesamtergebnisliste findet ihr - wie jedes Jahr - im Mitgliederbereich. Bei der anschließenden Plauderrunde waren sich alle einig, nächstes Jahr muss das Zeitfahren wieder angeboten werden.

 

Von: Wilhelm Hoppe


Erfahrungsberichte August

Ötztaler Radmarathon 2015

Mit dem NW-Team Ötztaler unterwegs

... glücklich im Ziel ...
... glücklich im Ziel ...

Berichte vom Ötztaler gibt es wie Sand am Meer, durchaus interessant, aber in der Summe sich doch irgendwie ähnelnd. Also: Was schreibt man? Was könnte euch interessieren?

Genau, das Besondere, was sich aus der Teilnahme als Mitglied des NW-Teams-Ötztaler ergeben hat – und wenn man genauer schaut, gibt es da einiges. Zu allererst durften wir recht weit vorne im Starterfeld unseren Ritt über die Berge beginnen. Für mich war es ein ganz besonderer Spaß - sozusagen im Dunstkreis der Promis - 25 km lang das Nummernschild des Führungsfahrzeugs fest im Auge in einer dichten Traube zügigst bis Ötz zu rasen. Nach nur 37 min war allerdings dieser Spaß vorbei – der Kühtai war nun das nächste Ziel. Wie erwartet wurde ich nun von dem einen oder anderen Teammitglied überholt aber noch verlieh mir der Gedanke an die tolle Abfahrt („das kann dir keiner mehr nehmen“) ausreichend Energie, den unrhythmischen Berg anzugehen. Dennoch schlich sich schon ab der Hälfte dieser Teilstrecke der Gedanke ein: Das geht schon ganz schön schwer, so dachtest du eigentlich, dass du dich am Timmelsjoch fühlen würdest……Na ja, irgendwann ist man oben und die Abfahrt entschädigt für Vieles. Bei bestem Wetter den Kühtai hinunter, das ist wirklich ein Geschenk, Fahrfreude pur! Wider Erwarten sah ich sogar immer wieder Teammitglieder um mich herum, diesmal auf dem Weg nach Innsbruck Andreas und Markus. In recht flottem Tempo ging es dann in großer Gruppe den Brenner hinauf. Nur schade, dass ich dieses Tempo nicht halten konnte: Sowohl die Pumpe als auch die Beine meldeten sich überdeutlich, und zwar so, dass ich es definitiv nicht ignorieren konnte. Also „reißen lassen“, eigenes Tempo finden, in welcher Form auch immer von der (Über-)anstrengung erholen. Dafür musste nach gemäßigter Abfahrt vom Brenner nun der Jaufenpass herhalten. Aber an einem Berg mit durchschnittlich ca. 8 % Steigung sich „erholen“ wollen, wie soll das gehen? Ich hab versucht, mich abzulenken vom rein Körperlichen, kurbelte im kleinstmöglichen Gang und bei gerade noch akzeptabler Herzfrequenz durch das Schattenspiel des Lichtes in den Waldabschnitten des Jaufenpasses. Weiter oben bescherte die Sonne wunderschöne Talblicke, tatsächlich etwas zum Genießen. Was für ein Unterschied zu 2013, als ich den Jaufenpass nur als tristen verregneten Abschnitt wahrgenommen hatte. Überhaupt war das Wetter bis hierher ein idealer Begleiter. Für kurze Zeit hatte ich dann auch noch Volker aus unserem Team neben mir. Wer ihn kennt weiss, auch das ist eine gute Ablenkung. Egal wie erschöpft Volker ist, ein freundliches Wort oder ein kesser Spruch kommt immer über seine Lippen. Doch irgendwann schwanden dennoch meine Kräfte und so konnte auch die grandiose Abfahrt vom Jaufen meinen Körper nicht darüber hinwegtäuschen, dass er eigentlich nicht mehr wollte. In dem Maße, in dem Salamander bei 35°C in der Sonne flink werden, wurde ich langsamer. Der untere Teil des Anstiegs zum Timmelsjoch entsprach nun absolut nicht mehr meiner Definition von Radfahren: Hatte ich mir doch zu Hause nach Einschätzungen meiner bisherigen Fahrleistungen alle Werte in einer wunderschönen Excel-Tabelle – angepasst an den Ötztaler - aufgeschrieben und mir im Vorfeld damit selbst Mut zugesprochen, dass ich „wohl immer irgendwie“ eine Trittfrequenz von ca. 60/min „hinbekäme“, so möchte ich das Thema an dieser Stelle nicht vertiefen, meine Fahrleistung war einfach zu grottig. Ob man Radfahren kann, zeigen eben nicht die errechneten Wattwerte auf dem Papier, sondern schlicht und ergreifend, ob’s aktuell funktioniert oder nicht. Geholfen haben mir zu diesem Zeitpunkt nur die Gedanken an die vielen guten Wünsche von euch und meine NW-Team-Mitstreiter, die ich nicht enttäuschen wollte. Wenn ein eiserner Wille wirklich Berge versetzen könnte, dann wäre das Timmelsjoch in Nullkommanichts weggewesen – und mir viele Mitstreiter am Fuße des Berges dankbar. In der Realität reichte meine Willenskraft immerhin dazu aus, den geschundenen Körper zumindest nach Schönau (Verpflegungsstation) zu schleppen.

Nach ordentlicher Pause ging es dann in den Schlußanstieg – nochmal 10 km bergauf. Ab hier wurde der Gedanke „du schaffst das – egal wie“ bestimmend. Ich fuhr nun in einem ähnlichen Modus wie am Jaufenpass – kleinster Gang, nichts Denken - einfach treten, Ablenkung in der Natur suchen; und da bot die grandiose Berglandschaft rund um das Timmelsjoch bei absolut klarer Sicht tollste Panoramen– Wahnsinn! Zeit für ein Foto mit dem Handy habe ich mir aber nicht genommen, ich war mir nicht sicher, ob ich dann überhaupt noch fähig gewesen wäre, wieder aufs Rad zu steigen. Nach einer gefühlten Unendlichkeit erreichte ich den Tunnel vor dem Timmelsjoch, dann folgten eine kurze Pass- und Abfahrt, der extrem unangenehme Gegenanstieg (das Radfahren so wehtun kann!) und schließlich die letzte Abfahrt nach Sölden. Ein Endorphinrausch durchflutet mich, plötzlich fühle ich mich wieder stark, rase den Berg hinunter, genieße das Gleiten im Wind – so könnte es ewig weitergehen - registriere dann aber doch demütig, wie meine Beine den milden 2% Anstieg vor Sölden mit Krämpfen quittieren wollen. Egal, weiter geht’s - jetzt wird’s ein Fest – die 1000 m Marke, dann einmal rechts, der Zielbogen, geschafft! Schon beim Einfahren auf die Zielgerade höre ich den Kommentator in der Zielarena: „Auch unter 10 Stunden: Christoph Lescher vom NW-Team Ötztaler“ – wie geil ist das denn ??!!

 

Von: Christoph

Uwe Schönemann – Berlin, Berlin, nun fährt er nach Berlin  

… nachdem er in der letzten Woche von dort kam. Er reiste mit dem Reiserad mit Gepäcktaschen innerhalb von drei Tagen von dort nach Paderborn, um an der Libori-RTF teilzunehmen – damit war er wohl der am weitesten angereiste Teilnehmer.

 

Als er sich am Montag wieder auf den Heimweg machte, wurde er von mir zufällig zwischen Neuenbeken und Altenbeken überholt. Das konnte natürlich nicht folgenlos bleiben, denn so musste er sich erst den Viadukt und dann die Lok ansehen. Das hat ihm nicht geschadet, schließlich kam er so bei 30 °C im „Bergdorf“ noch zu Eistee und Pflaumenkuchen – er hatte ja bereits 25 der 400 Kilometer gefahren und „man weiß ja nie, wann es wieder was gibt“, lässt er sich zitieren.

 

Bei dieser Gelegenheit ließ sich locker über Gott und die Welt des Radfahrers plaudern, die nach seinen Worten „hier ja wohl noch bin Ordnung ist“. Sowohl die RTF'en (wie es nennt, Anm. d.R.) als auch die Strecken, Sträßchen und Wegenetzbeschilderung sind gut, „da kenne ich ganz andere Verhältnisse“, obwohl - bemerkt er zwinkernd und einschränkend – er auch hier manchen hupenden Autofahrer getroffen habe, der ihn an brandenburgische Verhältnisse erinnert habe.

 

Das Wochenende habe er als ausgesprochen entspannt in Erinnerung. Die Libori-RTF sei ein absoluter Hingucker unter den RTF'en und das einzig wehmutige sei, dass er sie in seiner 15 jährigen RTF-Karriere in diesem Jahr zum ersten Mal gefahren sei. Auch die Aufnahme im RMC, den er ja nun schon seit auch etwa 15 Jahren kenne, weil man sich auf der RTF in Zwenkau und Leipzig immer begegnet sei, war sehr, sehr freundschaftlich. Die Unterkunft bei Melanie und Henning, die vielen Libori-Bummel, die tollen Eindrücke auf dem Rad, „nein, das lange Wochenende hat sich mehr als gelohnt und wird einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, so Uwe resümierend, als auch sein Kuchen sich dem Ende neigte und ihn krümmelnd daran erinnerte, dass er noch Einiges zu fahren hat.

 

So schwang er sich wieder auf sein Rad, nahm noch meine besten Wünsche (auch im Namen des RMC) für die Reise mit und machte sich auf den Weg. Ich rief ihm noch nach: „Du musst dich beeilen, wenn du weißt, dass du langsam bist, aber vor Eröffnung des Flughafens BER bist du allemal wieder in Berlin“. Aber diesen Flachwitz hörte er schon nicht mehr – ich hab's auch mehr geflüstert. ;-)

 

Ich hoffe, er kommt gut wieder zu Hause an, wie der RMC es auch allen anderen Teilnehmern an der Libori RTF wünscht.

 

Von G.Westermann 

 

Zu den Bildern:

Bild 1: Allein auf der Landstraße. Wieviel Kurbelumdrehungen mögen es bis Berlin wohl sein?

Bild 2: Der Viadukt von Altenbeken – sieht vom Rad einfach schöner aus als aus der Bahn.

Bild 3: Gerade vor der Lok weiß Uwe, dass er noch Dampf braucht, bis er wieder in Berlin ist.

 


Pressebericht August

33. Libori RTF brachte über 700 Radsportler an den Start 

Die 33. Libori-Radtouristik des Rad- und Motorsportclubs RMC Schloß Neuhaus am vergangenen Wochenende lockte 702 Starterinnen und Starter nach Schloß Neuhaus. Die sportlichen Akteure machten sich pünktlich ab 9.00 Uhr am Merschweg in Gruppen auf den Weg, um Strecken von 40, 80, 110 oder 150 Km durch die Kreise Paderborn und Höxter unter die Fahrradreifen zu nehmen.  Wind und dunkle Wolken , die vergangenen Tage ein gewohntes Bild, hatten an diesem Tag keine Chance. Die frische Augustsonne machte ihren Job gut. Sie trieb  den Sportlern den Schweiß aus den Poren und versah die Gesichter mit einer leichten Salzkruste.

Mit Verpflegungspunkten in Atteln, Siebenstern (Bad Driburg), Pömbsen, Schwaney und Bosenholz hatten die Aktiven die Möglichkeit, ohne „Wasserträger“ das Etappenziel zu erreichen. 

Ein Teilnehmer vom Radclub Iduna Berlin nutzten die Libori Rundfahrt um in zwei Tagen mit dem Rad anzureisen. Er freute sich: „Tagsüber die Libori Rundfahrt des RMC, abends steht  die Bezwingung des „Col de Libori“ mit Bergfest auf dem Programm“, so Uwe Schönemann aus Berlin.

Auch die Radsportler RTC Altwarmbüchen bei Hannover ließen es sich nicht nehmen, an den Start zugehen. Sie gehören mit ihrer regelmäßigen Teilnahme zu den beständigen Vereinen auch mit längerer Anreise, „einfach, weil sich diese Tour aus sportlichen wie landschaftlichen Aspekten immer lohnt“, so Jürgen Oberheide wieder schmunzelnd, denn er nahm mit einem Wespenstich in die Lippe zudem eine noch ganz persönliche Erinnerung mit nach Hause.

Dass diese Libori-RTF eine Tour für alle ist, beweist Familie Volbracht von der RSG Harsewinkel, die mit Söhnen Jonas (neun Jahre) und Jonathan (6 Jahre) die 40 Kilometerschleife und die Räder nahm. „Das war für die beiden ein echtes Erlebnis, an einer solchen Tour teilzunehmen“, so der Vater im Ziel gegenüber Klaus Mücke-Klein von der Anmeldekontrolle des RMC bei der Rückkehr.

Im Ziel hatte die Mannschaft des „RMC-Gastro-Service“ alle Hände voll zu tun, den vielen Teilnehmern die Körner zurückzugeben, die sie auf der Tour ließen. „Nudeln gehen immer, egal wie warm es ist“, so Werner Guthoff, der mit seinem Sohn Gerrit die Nudelpfanne kochte. „Nicht nur die Temperaturen, auch große Nachfrage machten den Arbeitsplatz an dem Pfannen-Ungetüm von einem Meter Durchmesser zu einem schweißtreibenden Ort“, so Werner Guthoff weiter. „Wir hatten zwar die Glut unter der Pfanne, aber an den anderen Servicestellen auf dem Platz ging es bestimmt ebenso heiß zu“ ergänzt Sohn Gerrit und blinzelte zum Getränkestand.

In der Mannschaftswertung konnte der Radtreff Borchen mit 30 Teilnehmern vor Rietberg mit 19 und Schwalbe Oelde mit 17 Teilnehmern die platierung für sich entscheiden.

„Dass wir soviel Zulauf hatten, ist sicherlich das Ergebnis glücklicher Umstände, vom Zeitpunkt in den Ferien über wenig Parallel-RTF's bis hin zum Wetter mit Ansage nach langer Unbeständigkeit, so dass wir aus finanzieller Sicht wohl entspannt das Ergebnis abwarten können“, so Josef Sonntag vom Vorstand des RMC.

Weitere Infos und Bilder unter www.rmc-schloss-neuhaus.de

 

Von: G.Westermann 

 

Zu den Bildern (Stefanie Wandt):

Bild 1: Familienausflug: Familie Volbracht von der RSG Harsewinkel, die mit Söhnen Jonas (neun Jahre) und Jonathan (6 Jahre)

Bild 2: Teilnehmer aus Altwarmbüchen: Gerd Reincke, Gerald Thomsen, Jürgen Oberheide


Erfahrungsberichte Juli

Rad am Ring (die andere Seite)

In der aktuellen Unterhaltungsliteratur ist es im Augenblick modern, an den Erfolg eines Buches durch ein Zweites, diesmal aus der Sicht der anderen Hauptperson, anzuknüpfen (ähnlich der Fortsetzung eines erfolgreichen Kinofilms). So kommt jetzt der Rad-am-Ring-Bericht des "PAPA`s" !!!

 

Zuerst geht es aber zurück zu "RaR" (Rad am Ring – Anm. d. Red.) 2013:

Aufmerksam gemacht durch Presseberichte, Erzählungen von Vereinskameraden und dem Wissen um der Geschichtsträchtigkeit der Nordschleife, kam ich trotz Abneigung gegen den Motorsport an sich (insbesondere seit M. Schumacher), auf die Idee, einmal diese Strecke unter die Räder zu nehmen. Frederik zeigte sich auf Nachfrage gleich begeistert und bereit, mich zu begleiten. 

 

Um es kurz zu machen, das Wetter war auch schon 2013 den Radfahrern nicht wohlgesonnen. Dem Samstag, dem Tag der Anreise, bis zum Zeltaufbau noch sonnig, warm und trocken, folgte in der Nacht ein solch starkes Gewitter, dass das 24h-Rennen abgebrochen werden musste, um es am nächsten Morgen neu zu starten. Abgesehen davon, dass Frederik und ich schon von der Nacht im Zelt feucht und unterkühlt an den Start am frühen Sonntagmorgen gingen, sind mir zwei Dinge besonders im Gedächtnis geblieben:


 ·  Zum einen lagen auf dem Großteil der Strecke Unmengen an plattgefahrenen Feuersalamandern, welche sich auf dem  Asphalt des sonnigen Samstags gewärmt und scheinbar  von der späteren Kälte der Septembernacht überrascht wurden.

·  Noch interessanter war aber die gespenstige, fast lautlose Atmosphäre, ausgelöst durch Nebel und  einsamen Kampf der Fahrer, die sich übernächtigt, und von den vielen schon absolvierten Kilometern ernüchtert, deutlich sichtbar den Schwung der ersten Euphorie hinter sich gelassen hatten und jeder für sich  allein, still und ohne unnötige Worte zu verlieren, mit den Anstiegen kämpfte.

Angesichts der wetterbedingten Umstände trafen Frederik und ich uns letztlich zufrieden mit  drei bzw. zwei gefahrenen Runden am  Treffpunkt wieder und konnten Zuhause  in der Familie von einem besonderen Erlebnis berichten.

Nun der Zeitsprung zur „Nordschleifentourenfahrt“  in diesem Jahr. Von den Wetterkapriolen und deren Folgen am Samstag hat Fiona schon berichtet und  auch Paderborn  wurde nicht verschont, wie wir später erfuhren. Wie anders das Wetter am Sonntag! Dies führte dazu, dass ich auch eine ganz andere Fahrt als beim ersten Mal erleben durfte, zumal eine Vielzahl an Fahrern mehr an den Start gingen, da wie schon von Fiona berichtet, alle „vergeblichen Jedermänner“ ein kostenloses Startrecht bekamen. Nachdem wir uns geeinigt hatten, dass jeder „sein Ding“ fährt und wir uns nach der Tour wieder am Startort (Tankstelle Mundorf) treffen, ward Fiona nach einem Erinnerungsfoto zunächst nicht mehr gesehen, während ich – da untrainiert – locker die erste Runde anging

(bergab rollend, bergauf schnaufend).

 

Da der Bericht gar nicht so lang werden sollte, nur Folgendes:

Als ich in der zweiten Runde Fiona an der Verpflegung traf, war mir schon klar, dass ich nicht mehr als drei Runden schaffen würde und ich hätte nicht gedacht, dass ich mich einmal so auf eine „Red Bull“-Werbung freuen würde wie hier, wo der Werbebanner den Gipfel der „Hohen Acht“ anzeigte. Mit Bedauern ging ich dann in  „Breitscheid“  die letzten beiden Berge vor dem Ziel mit dem Wissen an, dass die Abfahrten einer weiteren Runde leider nicht ohne neuerliche Anstiege zu bekommen waren. So ging meine zweite Nordschleifentour bei Sonnenschein und mit diesmal ungetrübten Blick auf die Nürburg erfolgreich zu Ende, gespickt mit der Vermutung, dass Frederik und Fiona nicht das letzte Mal hier waren.

Vielleicht ist dieser Bericht ja auch ein Anstoß für einige RMC`ler einmal selbst in die Eifel zu fahren (wir waren ja nicht einmal die Ersten), wo wir am Fuße des Rings eine großzügige Ferienwohnung – mit Garagen für die Räder – zur Verfügung hatten und wo auch gleichzeitig der Startort für eine Eifelpermanente zu finden ist. Ulrike, Frederik und Falk haben übrigens die Eifel mit dem MTB erkundet und es gibt für Interessierte sogar eine ausgeschilderte Mountainbikestrecke, welche teilweise direkt am Ring vorbeiführt, so dass man immer wieder einen Blick auf die Strecke erhaschen kann.


Als Schlusswort sei mir noch folgender Hinweis erlaubt:

Wer einmal keine Lust auf sein „Plastikrad“ hat und einen abfahrtstauglichen, wendigen (Kriteriums-) Rahmen mit leichtrollenden Laufrädern, sowie einer in jeder Situation verlässlich reagierenden Schaltung sehen will, darf sich gerne mal meine Rennmaschine mit CAMPA-Ausrüstung ansehen (oder Gregor fragen) !!!

 

Von: Volker Schröder

Mein Abenteuer am Nürburgring 2015

„Das Wetter ist wie das Rennrad fahren, mal regnet es, dann scheint die Sonne - mal geht es Berg hoch und dann wieder Berg runter“, sagte Johann mal zu mir. Dieser Satz trifft perfekt auf dieses Wochenende zu.

144 Tage vor dem 25.07.15 hab ich mich voller Vorfreude für das 75km-Jedermannrennen bei Rad am Ring angemeldet. Dass es so endet, wie es kam, war alles andere als vorhersehbar – wie sich herausstellte, hätte ich mir das Startgeld für die RTF sparen können…

Am Freitag, den 24.07., fuhren wir um 16:15 Uhr in Paderborn mit der ganzen Familie los. Im Radio wurden immer wieder Unwetterwarnungen mit Sturmböen für den Samstag gemeldet und dass man möglichst das Haus nicht verlassen sollte. Da mich das auf Dauer nervte, fing ich irgendwann an, Musik zu hören.

Am Samstag klingelte um 7:00 Uhr der Wecker. Ich hatte die Nacht erstaunlich gut geschlafen und der erste Blick ging nach draußen. Strahlender Sonnenschein bei blauem Himmel! Bis jetzt sah alles gut aus und so frühstückte ich gut gelaunt und etwas nervös mit meiner Familie. Währenddessen wurde es immer windiger und es begann zu regnen. „Nicht so schlimm, ich bin dieses Jahr schon so viele Touren im Regen gefahren, damit sollte ich klar kommen“, dachte ich, aber der Wind wurde immer stärker, sodass Mama anfing sich Sorgen zu machen.

Um Viertel nach Neun waren wir am Nürburgring angekommen und ich holte meine Startnummern und Transponder ab. Danach checkte ich kurz die Startlisten, wobei ich feststellte, dass in meiner AK nur noch eine andere fuhr. Um 10:00 Uhr kam die Durchsage, dass „alle Radrennen auf Grund der Wetterlage um genau drei Stunden nach hinten geschoben werden“. Nach kurzer Lagebesprechung schauten wir uns gemeinsam erst einen Teil des Nürburgring-Centers an, bevor wir gegen 11:30 Uhr wieder in unsere Ferienwohnung gefahren sind. Es hätte wenig Sinn gehabt, wenn Papa und ich da geblieben wären, was zuerst unser Plan gewesen war. So bekam ich nochmal 1 ½ Stunden Schlaf, was mir auch nicht schadete. Nachdem Papa und ich von den anderen Dreien erneut zum Ring gebracht und an einer Bushaltestelle in Sturm, Wind und Regen rausgeschmissen worden waren (das nennt man Service ;-) ), gingen wir zu den Boxen, weil es dort trocken und windstill war, damit wir in Ruhe meine Transponder und Startnummern befestigen konnten. Mit meinem lang ersehnten ersten Jedermannrennen sollte es an diesem Wochenende dann dennoch nichts werden, weil um 14:30 Uhr die Durchsage kam, dass „heute kein Radrennen gestartet wird“. 

Beim Filmen nach Rennabsage mit Blick auf den Nürburgring im Wind
Beim Filmen nach Rennabsage mit Blick auf den Nürburgring im Wind

Da sich das Rennen hiermit erledigt hatte, kam ich auf die Idee, ab jetzt alles mitzufilmen. An dieser Stelle nochmal danke an René, dass ich mir die GoPro leihen durfte!

Papa und ich gingen noch über die Expo, liefen über das Nürburgring-gelände, ich gab meine Transpon-der zurück und holte unsere Start-unterlagen für die Tourenfahrt am Sonntag ab, zu der sowohl Papa als auch ich gemeldet waren. Dabei erfuhr ich, dass alle Starter von den Jedermannrennen am Sonntag kostenlos auf die Tourenfahrt gehen dürfen… Na super, hätte ich mir die Startgebühr für die RTF sparen können! Somit ging ein eher weniger erfolgreicher Tag zu Ende.

Nach dem Zitat von Johann ist ja glücklicherweise klar, dass das Wetter wieder besser wird!

Sonntagmorgen um 6:00 Uhr standen Papa und ich bei strahlendem Sonnenschein auf und heute sollte sich das Wetter nicht verschlechtern! Beim Start war es 8°kühl, aber die Sonne schien und es war absolut windstill. Unglaublich nach dem Tag gestern! Um 7:42 Uhr starteten wir. Da klar war, dass ich schneller fahren würde, trennten sich unsere Wege sofort. Papa sah ich erst in der zweiten Runde auf der Hohen Acht wieder. Ich hatte mit auf den Weg bekommen, die Abfahrten in der ersten Runde nicht zu schnell zu fahren, weil mir die Strecke komplett unbekannt war. Die erste Runde fuhr ich durch. In der zweiten Runde hatte ich dann richtig Spaß an den Abfahrten gefunden und fuhr mit Geschwindigkeiten von bis zu 94,3km/h. Das war sau geil!!! Und das ohne Windschatten von meinen Vereinskollegen - es war sogar wirklich einer in meinem Windschatten ;-)))

Direkt vorm Start der Tourenfahrt
Direkt vorm Start der Tourenfahrt

Oben auf der Hohen Acht gibt es eine Verpflegungsstelle, bei der ich in der zweiten Runde meine Trinkflasche und meinen Energiespeicher auffüllte. Dabei  wechselte ich auch gleich den Akku der Kamera (denn ich habe die ganze Tour gefilmt). Es konnte nicht mehr lange dauern, bis Papa oben ankommt. Deshalb wartete ich noch kurz und stellte fest, dass meine Vermutung stimmte. Da ich Papa auf dem Video mit draufhaben wollte, ließ ich ihm einen Zeitvorsprung und machte mich dann auf „Papa-Jagd“. Das war schon lustig - ich überholte ihn dann erst im Fahrerlager, wobei ich ihn vorher schon ein paar Mal von weitem gesehen hatte. In der dritten Runde habe ich auf der Hohen Acht wieder auf ihn gewartet. Während des Wartens, bekam ich ein Gespräch von einem Jungen mit, der in etwa so alt war wie ich. Sein Vater fragte ihn, ob er denn gleich noch eine zweite Runde fahren wollte. Da meinte der Junge: „Nein, auf keinen Fall! Das ist mir viel zu anstrengend!“. Ja ja.. Man ist ja schon irgendwie bekloppt, waren meine Gedanken dazu

Direkt als Papa oben ankam, drückte ich ihm erst mal einen Becher Cola in die Hand, weil ich mir dachte, dass er ziemlich fertig sein wird und ein bisschen Fürsorge nicht schaden könnte - irgendwie müssen wir Mama ja überzeugen, dass wir 2017 zusammen den Mount Ventoux fahren dürfen... Er freute sich drüber. Dann ließ ich ihm wieder einen Zeitvorsprung, um erneut auf „Papa-Jagd“ gehen zu können. Dieses Mal überholte ich ihn allerdings schon nach ca. 2 km an einem Anstieg. Wie man merkt, geht es entweder hoch oder runter. Da hat Johann wieder recht. 550 Höhenmeter hat offiziell eine Runde auf der Nordschleife, ich kam letztlich nach knapp 80 Kilometern auf 1557 Höhenmeter.

Ich drehte noch eine extra Runde durch das Fahrerlager. Das sparte Papa sich, sodass er kurz vor mir an unserem Start- und Zielpunkt war, um noch ein Abschlussfoto von mir zu machen. Anschließend rollten wir zum Auto zurück und fuhren im Sonnenschein zurück zur FeWo, wo wir gegen 11:30 Uhr ankamen. Damit ging mein Rad-am-Ring-Abenteuer 2015 zu Ende.

Wie mir später auffiel, war die Zahl „3“ sehr bedeutend geworden. Klar – alle guten Dinge sind drei… Wir waren drei Mal zum Nürburgring hingefahren, bis ich wirklich gestartet bin. Ich bin drei Runden auf der Nordschleife gefahren, drei Mal den Grand-Prix-Kurs, drei Mal durchs Fahrerlager, drei Mal die bis zu 16%ige Steigung (16% = 3x5,33% ;-) ), wo man dazu sagen muss, dass ich davor noch nie eine 16%ige Steigung unter die Räder genommen hatte. Das Ganze in ziemlich genau drei Stunden - nebenbei erwähnt fahre ich jetzt seit noch nicht ganz drei Jahren überhaupt „richtig“ Rennrad. Das „richtig“ wird glücklicherweise seit diesem Jahr immer „richtiger“ - heißt mehr und länger, was viele Dinge vereinfacht und auch viel mehr Spaß macht!

Das war dann doch noch ein recht versöhnliches Ende mit dem Nürburgring, wobei ich weiter auf mein erstes Jedermannrennen warten muss…


Von Fiona Schröder

Die Libori Streckenkontrollfahrt:

Beim Start war die Gruppe noch unerschrocken und vollzählig. Von Regen keine Spur und in ihren Gesichtern steht noch "...vor Wind keine Angst". Aber selbst meine stärkenden Zaubertrunke  konnten nicht alle Teilnehmer soweit stärken, dass sie dem Sturmtief Zeljko trotzen konnten, ein Sturm, der selbst dem Liborifest den Start verhagelte.

So retteten sich einige in angeforderte "Fluchtwagen", andere wussten, wer Rad fährt hat Wind, wer viel Rad fährt, hat viel Wind und schafften es zwar nass aber wohlbehalten mit Muskelkraft nach Hause. Das war nur die Generalprobe, die echte Libori RTF wird wettermäßig besser.

 

Darauf freut sich Martin K.


Pressebericht Juli

Warum in die Ferne schweifen...?  Libori RTF am Samstag, den 1.August 2015

Radsportfreunde aus ganz Deutschland werden das Fahrerfeld stellen, das sich anlässlich der 33. Libori RTF am Samstag, den 1. August 2015 ab 9.00 Uhr an der Sporthalle am Merschweg in Schloß Neuhaus zu Touren von 40, 81, 110 oder 150 Km Länge zusammen findet.

 

Die Tour de France 2015 ist gerade noch frisch in Erinnerung, da kommt in Schloß Neuhaus die „Tour de Libori“ - die Libori Rad-Touren-Fahrt (RTF) gerade recht.

 

Die RTF des Rad- und Motorsport-Clubs  RMC Schloß Neuhaus durch die Kreise Paderborn und Höxter bietet als Breitensportveranstaltung etwas von der Stimmung eines Radsportklassikers. Allerdings steht nicht die gefahrene Zeit, sondern die Streckenführung durch naturnahe Landschaften bei diesem Event im Vordergrund. Dieses Veranstaltungsmuster hat sich bundesweit bewährt, so dass mit etwa 500 Teilnehmer/innen der Stellenwert dieser heimischen, jetzt zum 33. mal ausgerichteten Libori RTF nun bereits selbst zum Klassiker in der Hobbyszene des Radsports geworden ist.

 

Am Samstag, den 1. August 2015 gibt der RTF-Fachwart des RMC Martin Klösener um 9.00 Uhr dann den Startschuss zu diesem sportlichen Höhepunkt. „Die längste mögliche Distanz ist mit 150 Kilometern und 1300 Höhenmetern nicht ganz anspruchslos“, so Klösener im Vorfeld der Veranstaltung. Kontrollschluss am Ziel für alle Strecken ist 18.00 Uhr. Auf den gut beschilderten Strecken durch die Kreise Paderborn und Höxter werden die Touren je nach Distanz über die Verpflegungs- und Kontrollstellen in Bosenholz, Atteln, Schwaney und Siebenstern geführt. Die Strecken sind mit Rennrädern, Sportbikes, Tourenrädern und Alltagsrädern gleichermaßen zu absolvieren, einziges Maß ist das persönliche Leistungsvermögen. Mitglieder des Bundes Deutscher Radfahrer mit der sogenannten Wertungskarte starten für 5,00 €, vereinsungebundene Starter/innen werden für 7,00 € registriert. Schüler/innen bis 18 Jahren starten ohne Startgebühr, um gerade auch Jugendliche an ein solches Sportereignis heranzuführen.

 

Mit der Libori RTF schafft der ausrichtende Verein RMC Schloß Neuhaus eine gute Verbindung zwischen breitensportlicher Veranstaltung und dem Volksfest Libori. Die einen fahren Rad, die anderen schlendern über den Liboriberg, oftmals lässt sich beides vereinen, so dass diese Radtourenfahrt auch für weit angereiste Gäste immer ein Erlebnis ist.

 

Doch gerade auch für Radsportler der Umgebung gilt: Warum in die Ferne schweifen wenn das Gute liegt so nah? Diese Frage kann sich als sportlich ambitionierte/r Radfahrer/in Jedermann und jede Frau auf der Libori-RTF selbst beantworten, indem er und sie die Tour einfach unter die Räder nimmt.

Radfahren und Spaß haben, das gelingt diesen Teilnehmern des letzten Jahres von der Radsportgemeinschaft RG Münster selbst auf der anspruchsvollen „langen Schleife“ (v.l.n.r. Silvio Krieg, Antje Lübeck, Andreas Fels und Uldis Irmejs).


Erfahrungsbericht Juli

Eine Woche mit dem Rennrad durch die Pyrenäen

Von Tarbes durch die französischen Pyrenäen nach Prades und zurück nach Aix-Les-Thermes

Neben meinem Vereinstraining fahre ich ja auch hin-und-wieder beim Rad-Treff-Borchen mit, so auch im letzten Jahr. Und wie der Zufall es so will, erfahre ich, dass Uli von Schwartzenberg im Juli kommenden (also diesen) Jahres eine Reise durch die Pyrenäen plant. Da ich immer an spannenden „Rennradreise-Formaten“ interessiert bin, fragte ich ihn, ob ich denn eventuell mitfahren könne. „Klar“ war die Antwort, wer Lust auf Berge habe und auch sonst in die Gruppe “passe“ sei herzlich willkommen. Nach einem gut vorbereiteten Infoabend im Juni war es am 5. Juli  endlich soweit;  die Räder wurden verladen und von zwei Gruppenmitgliedern mit einem Leih-Sprinter gen Frankreich gefahren. Wir anderen 19 stiegen am nächsten Tag in Frankfurt ins Flugzeug, kamen entspannt in Toulouse an und verbrachten gemeinsam einen angenehmen Abend im Hotel. Nach dem Frühstück in der Morgensonne ging es per Straßenbahn und Metro zum Bahnhof und von dort nach Tarbes, unserem Startort der 1. Etappe. Alles war von Uli mit ruhiger Hand vorbereitet, so dass auch der Fahrtbeginn in freudiger, gelöster Stimmung begann. Die ersten 50 km rollten wir gemeinsam mit der ganzen Gruppe, später bildeten sich bei immer anstrengender werdenden Anstiegen Kleingruppen, da Uli für die Tour einige anspruchsvolle „Leckerbissen“ herausgesucht hatte, für den ersten Tag u.a. den Col d’Aubisque. Nach zwei weiteren Pässen und Temperaturen zwischen 32° und 37° kamen wir gut „naturgesättigt“ im Hotel an. Wow, das war ein ganz schöner Paukenschlag. Da wir aber ja schließlich gerade wegen der tollen Pässe in die Pyrenäen gefahren waren, folgte direkt am nächsten Morgen der Col du Tourmalet, vielen bekannt durch die Tour de France, die schon insgesamt 63 mal über diesen Pass führte. Um der heißen Sonne ein wenig zu entgehen, starteten wir etwas früher. Eine durchaus gute Idee, denn so war noch vor 11:00 Uhr bei gut „fahrbaren“ 25° das Ziel erreicht. Auch unserer „Versorgungswagen“ – welch‘ geniale Erfindung (Allergrößten Dank an Andreas K. und Christa L., die uns liebevoller umsorgten,  als „Omma“ es gekonnt hätte) – ließ nicht lange auf sich warten, so dass erste Erfahrungen ausgetauscht, aber auch Energie- und Wasservorrat wieder aufgefüllt werden konnten. Auch diesmal folgten zwei durchaus anspruchsvolle Pässe – wiederum bei Temperaturen um 35° - und damit wusste jeder abends nach 112 km und 3200 hm, warum er „irgendwie“ doch ganz schön angestrengt war. Das war wohl auch dem Wettergott nicht entgangen und er hatte ein Einsehen: Die 3. Etappe wurde komplett im Dauerregen absolviert! Nicht wirklich unangenehm, da nicht sonderlich kühl, aber natürlich schade, da man zum einen die Abfahrten einfach nicht genießen konnte und zum anderen auch sonst wegen des dichten Nebels sehr wenig von der Umgebung gesehen hat.

Das Gruppenleben nahm so langsam seinen Lauf, der eine oder andere Hintern bedurfte schon frühzeitig besonderer Pflege. Da ich Biafine® nicht nur empfehlen konnte sondern auch noch dabei hatte, hatte ich plötzlich viele Freunde ;-)). Kurzerhand wurde bei nächster Gelegenheit eine Apotheke aufgesucht und der Club der „Biafine®-isten“ mit erstaunlich vielen „Mitgliedern“ gegründet. Morgens nach dem Duschen dann noch dick Linola® als Tagesschutz aufgetragen und schon konnte wieder nahezu jungfräulich geradelt werden. Auch sonst half man sich in vielen kleinen Alltagsdingen gerne untereinander aus, eine wirklich tolle Truppe. Obwohl wir täglich viel Rad gefahren sind, blieb immer noch Zeit für kleine Aufmerksamkeiten: Spontan wurde auch schon mal ein Blumenstrauß für den Tagessieger des 1. Anstiegs gepflückt (siehe Bild). Abends wurde das eine oder andere mal am Versorgungswagen in großer Runde erzählt, Bier getrunken, gescherzt, Knabbereien gereicht – Lagerfeueratmosphäre- da schlägt jedes Männerherz höher! Die nächsten drei Tage wurden wir wieder mit angnehmem, warmem  Wetter verwöhnt, so dass sowohl das Radfahren selbst als auch die zahlreichen Talblicke, die Pausen und natürlich die unglaublich schönen Abfahrten zu einem Erlebnis wurden. Dabei hat Uli insgesamt ein schönes Potpourri aus kürzeren knackigen Anstiegen (z.B. Port de Pailheres [10 km, 900 hm]) im Verbund mit längeren (z.B. Col de la Quillane [25 km, 1100 hm]) und dadurch anspruchsvollen Anstiegen zusammengestellt, wirklich eine Super-Mischung! Und kaum hat man sich daran gewöhnt, den Anstieg zu erklimmen, die Passhöhe mit tollen Ausblicken zu goutieren, die Abfahrt zu geniessen und das Tal zu durchqueren, da ist die Reise nach insgesamt sechs wunderschönen Radtagen schon zu Ende ;-((. Selten habe ich in so kurzer Zeit so viel erlebt!

Danke Uli, die Woche wird mir lange in Erinnerung bleiben!

 

Von: Christoph