Am Freitagabend trafen sich nahezu sechzig RMC – Vereinsmitglieder im Vereinslokal, um den Abschluss der Straßenradsaison zu feiern. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die ersten Drei der Vereinsmeisterschaft ausgezeichnet.
In der Einladung verwies der RMC- Vorsitzende darauf, dass nach einer erfolgreichen Radsportsaison es Zeit sei, noch einmal zusammenzukommen: Dafür gibt’s
traditionellerweise das Stiftungsfest des RMC.“ Dieser Aufforderung folgte eine große Schar an RMClern nur zu gerne, sodass der große Saal des Vereinslokals gut gefüllt war.
Nach fröhlichen und freudigen Begrüßungen ging es zunächst an ein reichhaltiges Buffet: alle ließen es sich schmecken. So wohlgestimmt konnte man den ersten Höhepunkt des Vereinsfestes engegensehen. Der RTF-Fachwart des RMC Schloß Neuhaus, Sebastian Fischer, hatte eine Film- Präsentation vorbereitet, in der viele radsportliche Highlights des RMC dargestellt wurden: die London-Dover-Fahrt, die Libori-RTF, die MTB-Tour durch die Egge, die Fahrt zum Tipi-Dorf, das Zwenkau-Wochenende, die Gestaltung des CTF-Werbefilms, per Drohne wurden die Fahrer in der Egge aufgenommen, usw., usw.. Diese bildliche Darstellung der vielen radsportlichen Aktivitäten der RMCler wurde schon allein wegen der vielen dargestellten Aktivitäten goutiert, noch mehr Beifall und Lachen rief die humorvolle, ironisch-witzige Darstellungsweise des Films hervor , die Sebastian sehr einfallsreich und kurzweilig gestaltet hatte. Gedankt wurde mit einem Riesenapplaus
Im Laufe der Saison nahmen die RMC-Radsportler in der näheren und weiteren Umgebung Paderborns an Radsportveranstaltungen benachbarter Vereine. Die auf diesen RTFs zuammengefahrenen Kilometer bilden – immerhin mittlerweile digital erfasst - den Maßstab für die jährlich ausgefahrenene Vereinsmeisterschaft des RMC. Das Ergebnis blieb geheim, nur der RTF-Fachwart wusste Bescheid, alle Anwesenden warteten gespannt auf das Auszählergebnis. Auf dem - hier nur gedachten - Podest standen als überaus tempoharte und kilometer'fressende' Rennradsportler:
Christoph Lescher (Vereinsmeister), Dietmar Korte (2.) und Peter Quiel (3.)- alle drei wurden mit kleinen Präsenten und großem Beifall ausgezeichnet.
Dann ging's zum gemütlichen Teil über - mit einem Bierchen und so manchem guten Gespräch. Auf ein Neues in der Radsportsaison 2024.
Genau 156 ambitionierte Radsportler gingen am Wochenende in Schloß Neuhaus/Mastbruchschule um 10:00 an den Start. Bei strahlendem Sonnenschein absolvierten sie eine der vier vom RMC Schloß Neuhaus angebotenen Geländestrecken in die Egge hinein.
Um 9:55 in Schloß Neuhaus an der Mastbruchschule ergriff Paderborns erster stellvertretender Bürgermeister Honervogt das Wort, um als Schirmherrr der Veranstaltung eine Vielzahl von wartenden Mountain- und Gravelbikern zu begrüßen und auf die Strecken der Egge-CTF zu starten. Der Paderborner Radsportverein RMC Schloß Neuhaus hatte Geländestrecken zwischen 28 km und 63 km Länge mit unterschiedlichen Höhenprofilen in Richtung Egge am Vortag ausgeschildert und die Breitenradsportler 'scharrten' schon in ihren Pedalen. Stellvertretender Bürgermeister Honervogt nahm diese Vorstadtspannung feinfühlig auf: Er sei zwar früher kein Radsportler,sondern Mittel- und Lanstreckenläufer gewesen, dies aber bevorzugt im Gelände. Daher könne er den Wunsch der vor ihm versammmelten Radsportler gut verstehen, fern der Asphaltstraßen im Gelände auf ausgewählten Wald- und Wiesenstrecken ihrem Sport im Freien nachzukommen. Gutes Gelingen wünsche er allen Fahrern und merkte an, dass die Radsportler sich an die ausgeschilderten Streckenführungn halten mögen, um Unbill zu vermeiden.
Begleitet von solch aufmunternden Worten gingen dann insgesamt 156 Hobbyradsportler auf eine der vier Egge-Touren, jeder in seinem Tempo, jeder nach seinem Trainingszustand. Unterwegs bestand für die Mountain- und Gravelbiker an zwei Kontrollstationen die Möglichkeit, die Trinkflasche aufzufüllen und durch kleine Imbissangebote sich für die Weiterfahrt zu stärken. Die fleißigen Helfer vom RMC wussten zu berichten, dass dieses Angebot gern und reichlich angenommen wurde.
Dann – nach unterschiedlich langer Fahrtzeit – im Zielbereich an der Mastbruchschule angekommen, belohnten sich die Radsportler für die durchaus mit Anstrengungen verknüpften Ausfahrten ins Gelände: Kaffee, Kaltgetränke, Brötchen, Kuchen in großer Auswahl und natürlich Bratwürstchen fanden großen Anklang. So waren viele Radportler noch lange nach ihrer Rückkehr von der CTF im sportlichen Gespräch über ihre radportlichen Erfahrungen vertieft.
Auch die über vierzig ehrenamtlichen RMC-Helfer waren über den Verlauf der CTF sehr zufrieden. Die Veranstaltung verlief unfallfrei, die Rückmeldungen der Radsportler über Streckenführung und - qualität fielen überaus wohlwollend und anerkennend aus, die reibungslose Organistion wurde gelobt, das Verköstigungsangebot fand großen Anklang - was will ein Veranstalter mehr. Auf diese Weise wird auch die Identifikation mit dem eigenen Verein und dem eigenen Engagement gestärkt, das Gemeinschaftgefühl bekräftigt.
Der RMC Schloß Neuhaus weist darauf hin: Wer mitmachen bzw. mitfahren will beim RMC, der erhält alle notwendigen Informationen auf der Vereins-homepage unter rmc-schloss-neuhaus.de
Am 14.10.2023 veranstaltet der Paderborner Radsportclub eine breitensportliche CTF gestartet wird zwischen 10: 0 -11:00 an der Mastbruchschule in Schloß Neuhaus. In Richtung Egge führen vier unterschiedlich lange und schwierige Strecken über Wald- und Wirtschaftswege zurück nach Schloß Neuhaus.
Wenn der Paderborner Bürgermeister als Schirmherr der Veranstaltung pünklich um 10:00 hoffentlich zahlreiche Radsportler auf ihren Mountainbikes, Gravelbikes oder geländetauglichen Tourenrädern auf die Strecke startet, hat der RMC Shloß Neuhaus bereits eine gehörige Vorbereitungsarbeit geistet. Eine Vielzahl von RMC-Mitgliedern hat am Tag zuvor drei der vier Strecken ausgeschildert, die über 28km, 41 km 54km führen. Nur die längste Strecke (63km) ist GPS geführt. Dieses breitensportliche Rad-Event in herbstlicher Landschaft richtet ich mit den beiden kürzeren Touren an Einsteiger und mäßig trainierte Hobby-Radsportler. Dagegen sollten sich die gut Trainierten auch wegen der anspruchvollen Höhenprofile durch die beiden längeren Strecken herausgefordert fühlen.
Auf allen Strecken sind zwischendurch Verpflegungsstationen eingerichtet. Hier können die Radsportler sich nicht nur einen Teilnehmerstempel abholen, sondern auch ihr Trinkflasche sowie durch einen Riegel, ein Rosinen- oder Tomatenbrot, eine Banane u.a.m. die körpereigenen Energiedepots auffüllen, auch hierfür haben die fleißigen RMC-Helfer im Vorfeld schon gesorgt. Sollte der Wettergott wider der günstigen Wetterprognose für ein wenig Unbill sorgen, so wird das dem schauerresistenten CTF-Teilnehmer wenig beeindrucken, kann er doch am Ziel sein Sportgerät wieder reinigen, notfalls mit einem Hochdruckreiniger. Natürlich bietet der RMC den Radsportlern im Anschluss an ihre absolvierte Tour zur Erholung und Belohnung eine Vielzahl von Kaltgeränken, ein reichhaltiges Kuchen- und Brötchenbuffet sowie die obligatorische Bratwurst an. Wahrscheinlich werden viele es sich hier im Zielbereich wie in den letzten Jahren gutgehen lassen und den einen odera anderen Schwatz über gemachte Tourenerfahrungen führen können. Den RMC würde das jedenfalls freuen.
Näheres über die Egge-CTF sind abrufbar über rmc-schloss-neuhaus.de . Hier können sich Interessierte wenige Tage vor der Veranstaltung auch die GPS-Tracks für die angebotenen vier Strecken herunterladen.
Am Wochenende führten der örtliche Radsportverein RMC Schloß Neuhaus die ersten Erkundungsfahrten für die im Oktober stattfindende CTF durch, um neue Tourenverläufe gestalten zu können. Dabei kommt auch als Erkundungs- und Dokumentationsmedium eine Drohne zum Einsatz.
Da hat der rührige Radsportverein gerade mal vor einiger Zeit eine große Radsportveranstaltung in Form der Libori-RTF gestemmt und nun nimmt er sich schon wieder das nächste große Breiten- sport-Event vor, nämlich die Countrytourenfahrt (CTF) des Vereins. Diese wird in Abweichung der
vorjährigen Veranstaltungen veränderte Streckenführungen umsetzen, die natürlich geplant und dann auch ausprobiert, will sagen abgefahren werden muss. Deshalb trafen sich am Wochenende knapp ein Dutzend Rdsportler des RMC unter Regie von CTF-Fachwart Peter Quiel, um die ins Auge gefassten Strecken auf Fahrbarkeit und CTF-Praxistauglichkeit abzuchecken. Der RTF-Fachwart des Vereins, Sebastian Fischer, setzte eine Kameradrohne ein, um Impressionen von dieser Vorbereitungstour und Einblicke in die Streckenführung festzuhalten. Interessierte können diese Aufnahmen einsehen auf der homepage des Vereins rmc-schloss-neuhaus.de sowie über bit.ly/egge-ctf
Solche Breitenportveranstaltungen mit gut 200 Teilnehmern können vom Verein nur bewältigt werden, weil die RMC-Mitglieder in großer Anzahl Helferdienste leisten. So waren bei der oben angesprochenen Libori-RTF weit über dreißig RMCler im Start-Zielbereich, an den Kontrollstationen und an der Strecke im Einsatz, um den Radsportlern der näheren Umgebung eine überzeugende Radsportveranstaltung anzubieten. Gleiches soll nun am 14. Oktober 2023 in Gestalt der Egge-CTF gelingen. Startpunkt soll traditionell die Mastbruchschule in Schloß Neuhaus sein, wo zwischen 10:00 und 11:00 gestartet werden kann.
Der Verein RMC Schloß Neuhaus charakterisiert eine CTF übrigens so:
CTF steht für Cross-Country-Tourenfahrt und CTFs sind sportlich ambitionierte Radfahrten mit dem Mountainbike oder gutem Tourenrad über Stock und Stein, über Schotter und auch mal über Asphalt. Diese Fahrten werden ohne Zeitnahme und Rangliste teils auf Straßen des öffentlichen Straßenverkehrs und teils auf Wald- und Wirtschaftswegen durchgeführt.
Bei dieser Veranstaltung steht besonders das Naturerlebnis im Vordergrund. Sie soll geprägt sein durch Rücksichtname auf die Natur und die anderen Erholungssuchenden (Wanderer, Hundeführer, etc). MTB-Rüpel sind genau so wenig gelitten wie Rüpel im Straßenverkehr.
Ähnlich wie bei der RTF stehen auch hier den Startern unterschiedliche Streckenlängen zur Auswahl. Die kürzesten Strecken sind für jeden Fahrradfahrer geeignet und zu bewerkstelligen. Die langen Strecken sind teils schon anspruchsvoller und sollten nur von geübten Bikern in Angriff genommen werden. Im Bereich unserer Egge CTF bekommst Du zu den Strecken eine Kurzbeschreibung und den GPS-Track, damit Ihr die richtige Strecke für euch wählen könnt.
Die Strecken sind sorgsam ausgewählt und berücksichtigen möglichst alle Schutzinteressen der Natur wie auch das Interesse nach Erholung der Biker. Alle Strecken sind mit den zuständigen Behörden und Ämtern abgesprochen und genehmigt.
Teilnahmeberechtigt an einer CTF ist jede/r der Spaß am Radfahren hat, eine Vereinsmitgliedschaft ist nicht notwendig:
Angekündigt werden vom RMC für die Egge-CTF vier Strecken mit unterschiedlicher Höhenmeterzahl, die über 28km, 41km, 54km und 63 km Länge führen.
Übrigens: Der Bürgermeister der Sportstadt Paderborn hat die Schirmherrschaft für dieses Radsport-Event übernommen.
Sonntag 20.8.23 um 16.15 Uhr. Allez, Allez! Bon courage! Das Wetter ist mit 25-27 Grad richtig gut vorhergesagt. Also wird minimiert: die Beinlinge, Zehenkappen und die Windweste sind über. Die leichte Regenjacke und die PBP-Weste sollten nachts reichen. Dazu 3 Kilo Gels im 4,1l-Ortlieb-Saddlebag und noch ein paar Gels in der Oberrohrtasche. So geht es durch die Zuschauermenge los Richtung Westen. Zunächst durch den Foret de Ramboulliet und dann weiter durch sonnendurchflutete Felder. Das Tempo ist mit deutlich über 30 km/h eine Weile gut fahrbar. Doch nach ca. 40 km lasse ich lieber reißen und schließe mich einer langsameren Gruppe an.
In den kleinen Ortschaften auf dem Weg sind immer wieder Zuschauer, die einen anfeuern. Die Strecke hat schon relativ gleichmäßig 1% Durchschnittssteigung. Das macht nicht schneller. Nach 4 Stunden sind wir in Mortagne au Perche. Schnitt: 29,7. Jetzt schnell was zu Trinken nachladen – denn es ist schon recht warm - und weiter geht es in Richtung Nacht. Es rollt gut und die Gruppe mit etwa 20-30 Fahrern wechselt ab und zu. Allerdings wechseln nur so 6-8 Fahrer vorne durch und so richtig Kreiseln kann man das auch nicht nennen. Ich bin auch öfter mal vorne. Andere sparen dagegen Ihre Energien. Um 23:01 nach 203 km und ca. 2000 hm in Villaines liegt der Schnitt bei 30.1. Hier ist doch eine längere Pause fällig. Es geht erst nach ca. 30 Min. Pause um ca. 23.35 Uhr weiter – da läuft eine gute Gruppe, mit der man durch die Nacht rollen kann. Es ist ca. 15 Grad warm und es weht ein laues Lüftchen. Der Sternenhimmel ist wunderbar … nur kann man kaum mal hochsehen. So geht es nach Fougeres, das um 2:50 erreicht wird. Selbst um die Zeit werden alle Fahrer mit Applaus begrüßt und angefeuert. Courage! Hier ist die Hälfte des Hinwegs erreicht. 293 km in 10:29 - langsam purzelt der Schnitt nach unten. Als nächstes kommt mit 61 km eine kürzere Strecke nach Tinteniac. Hier bin ich nach 13 Stunden – morgens um 5:20 Uhr. 352 km in 13:05 Std. – ist immer noch 27.7 Schnitt. Die Nacht ist einigermaßen warm gewesen und ich fühl mich frisch.
Weiter geht es dann nach Loudeac, wo es 8:40 Uhr ein französisches Frühstück gibt: Pain au chocolat und einen Kaffee. Die Pausen werden jetzt etwas länger. Man muß dann auch erst mal wieder in Tritt kommen. Es geht nach Carhaix. Bei schönstem Sonnenschein windet sich die Straße durch die hügelige Landschaft. Berge gibt es eigentlich nicht. Trotzdem geht es entweder bergauf oder bergab. Und der Westwind wird deutlich spürbar. Um 12:50 ist Carhaix erreicht. Und wieder sind viele Zuschauer am Ziel und feuern die Fahrer an. Das fühlte sich bis hierhin richtig gut an. Jetzt kommt die letzte Etappe auf dem Hinweg nach Brest. Es geht über das Dach der Tour: den Roc’h Trevezel – (We(t)zel??) - 374 m hoch – lächerlich. Aber nach über 500 km werden aus Hügeln Berge. Die Strecke ist dieses Mal anders als beim letzten Mal. Es gibt keine kurze knackige Abfahrt nach Brest, sondern wir werden außen herum geführt. Anstatt nur bergab sind noch ein paar Zwischenanstiege am Wegesrand. Und so dauert es bis 16.48, bis Brest erreicht ist. Halbzeit.
Jetzt was Warmes essen (Penne mit Bolognese) und dann die Helligkeit des Abends für den Rückweg nutzen. Um 18:05 sitze ich wieder auf dem Rad. Ich bin mit 2 Cuxhavener Jungs unterwegs. Den einen kenne ich von einem 400er Brevet. Man könnte ja zusammen rollen. Wir fahren über die Pont Albert Louppe – das Meer und die Abendsonne – Zeit für ein Foto. Tja: eigentlich müsste man mal baden gehen.
Es geht jetzt wieder zurück auf den Roc’h Trevezel: Leider ist mein Level gerade am Berg nicht ausreichend. Da kann ich nicht dran bleiben. ABER: ich treffe die beiden immer wieder. Die halten hier mal am Wegesrand an und futtern was (Crepes z.B.), oder erzählen mir, dass sie ein Nickerchen gemacht haben. Nickerchen??? Im Moment geht es bei mir mit der Müdigkeit. ABER: die 2. Nacht bahnt sich an.
Carhaix ist um 22:05 Uhr erreicht.
Leider stellen sich jetzt gesundheitliche Probleme ein. Eine Blase am Zeh beim linken Fuss schmerzt zunehmend. Das hatte ich so auch noch nicht. Beim Medical Service sieht das auch nicht gut aus. Aber: Alles, was die tun können, ist ein dickes Pflaster rumzumachen.
Unter Anfeuerungen der Zuschauer geht es weiter in die Dunkelheit: hügel-bergauf – hügel-bergab - leider kann ich mit den Gruppen bergauf nicht mehr mitfahren. Morgens um 2:15 Uhr ist da eine inoffizielle Übernachtungsstelle. Da treffe ich einen aus Österreich, mit dem ich vor 4 Jahren zusammen gefinisht habe. Er hat beschlossen, hier zu nächtigen. Eigentlich verlockend, aber: noch liege ich einigermaßen in der Zeit. Also beschließe ich, alleine weiter zu fahren. Das stellt sich 5 Minuten später als Fehler heraus: meine Frontleuchte schaltet von mid auf low level: das sind 80 Watt. Da sieht man nicht mehr viel und ich muss entsprechend langsamer fahren. Ich kann auch keine Gruppe erwischen, bei der ich mitfahren könnte. 2 oder 3 Gruppen kommen vorbei. Aber die sind zu schnell. Mit der Leuchte kann ich im Dunkeln das Loch zu den Vorbeifahrenden nicht zu fahren. Hättest du doch eine 2. Lampe mitgenommen … - oder eine 2. Powerbank … Es nützt jetzt alles nichts. Der Fuss stört zunehmend. Für die 85 km nach Loudeac brauche ich über 6 Stunden – mit Pausen. Aber eigentlich viel zu lange.
Weiter geht es dann mit der aufgehenden Sonne Richtung Osten. Bis nach Tinteniac brauche ich bis 11 Uhr. 6,5 Stunden – das ist zunehmend zäh und liegt natürlich an den immer länger währenden Pausen. Das Vorwärtskommen ist immer beschwerlicher. Die Strecke von Tinteniac nach Fougeres läuft wieder etwas besser; wobei: auf die Zeiten achte ich jetzt kaum mehr. Hauptsache, die Beine kurbeln. Das Wetter ist eher heiß und es ist: Ostwind. Hier ist eigentlich selten Ostwind. Aber: kann man sich ja nicht aussuchen.
Ich finde zwischendurch 2 Mitfahrer, mit denen ich ganz gut fahren kann. Die haben aber beide Lenkeraufsätze. Das ist jetzt auch offiziell zugelassen. War früher nicht so. Tja: im Flachen kann ich mich gerade so hinter denen halten, bergauf komme ich einigermaßen mit. Das funktioniert für 2 Stunden sehr gut, Dann habe ich leider eine Schwächephase – und weg sind die beiden bzw. die Gruppe, die sich zwischenzeitlich gebildet hat.
Um 19.30 Uhr in Villaines sind die 1.000 km voll. Mit Bravo, Courage, Allez wird man begrüßt! Die Zuschauer sind echt toll. Sind jetzt ca. 51:10 Stunden – ohne Schlaf. Nach einem Besuch des Medical Service mache ich um ca. 20:20 Uhr auf den Weg. Eigentlich nur noch 200 km. Solange es hell ist, kann ich noch richtig mit Druck fahren. Doch dann kommt die Dunkelheit. Die Leuchte mit 80 W nervt. Doch dann kommt eine Gruppe deutscher Fahrer von hinten. Einen kenne ich von den Qualifikations-Brevets. Top: da kann man zusammen fahren. Das klappt auch ganz gut und vertreibt des nachts die Zeit. Angeblich gibt es keine zweistelligen Steigungen auf der Strecke. Aber jetzt, kurz vor Mortagne au Perche, wird es richtig heftig. Das zieht die Körner.
Um 23:48 sind wir bei der Controle in Mortagne. Auf dem Hinweg waren das bis hier hin 4 Stunden Fahrt. Aber jetzt bin ich nur noch kaputt. Der Fuss schmerzt. Die Lampe kann man vergessen. Und dann will die Gruppe hier schlafen. Schlafen: das erscheint mir plötzlich auch eine gute Idee. Ist doch egal, ob ich jetzt ein paar Stunden früher oder später ankomme.
Also nehme ich einen Schlafplatz in der Turnhalle und ja: 3,5 Stunden schlafen klappt irgendwie. In der Morgendämmerung mache ich mich dann auf den Weg. Zunächst kann ich mit einigen Franzosen mitfahren. Aber dann wird es wieder hügeliger und ich muß reißen lassen. So geht es wieder alleine weiter nach Dreux, wo ich um kurz vor 9 Uhr ankomme. Rasch etwas zum Frühstück – essen geht ja immer – und weiter geht es.
Jetzt habe ich einen Mitfahrer aus Dresden. Der kann mich noch ein wenig ziehen und ich halte mich mit Müh und Not hinten dran. Die finalen 42 km wollen einfach nicht vorbei sein. Einige ziehen hier im Finish noch mal richtig das Tempo an. Schlußspurt sozusagen. Ich probiere das natürlich auch. Aber: so richtig klappt das nicht mehr. Nach 1.219 km und 66 Stunden 55 Minuten bin ich wieder zurück in Ramboulliet. Hier ist Volksfeststimmung und bestes Wetter. Die Zuschauer begrüßen jeden, als wenn es eine neue Bestzeit wäre. Finished again.
Trotz der ca. 6 Stunden für die Übernachtung in Mortagne ist es noch der 546te Platz von 6.749 Teilnehmern. Der 90. Platz von 759 deutschen Teilnehmern. Tja – müsste man das nur auf den PMC runterbrechen … Viele fahren einfach auf Ankommen und Schlafen zwischendurch. Der Durchschnitt liegt bei knapp 79 Stunden.
Außer dem Fuss hat alles gut gehalten. Rücken, Knie, Handgelenke. Kein Sturz, kein Platter, bestes Wetter. Kann man so auf jeden Fall weiterempfehlen.
Am Samstag des letzten Libori-Wochenendes hatte der Paderborner Radsportverein RMC Schloß Neuhaus zur traditionellen Libori-RTF eingeladen. Trotz anfänglichen Regens fanden exakt 196 RadsportlerInnen zum Start an der Sporthalle am Merschweg, um eine der vom Verein angebotenen Stecken in Angriff zu nehmen.
Leider nieselte es auch noch um 7:00 am Samstagmorgen, als über 50 RMC-Mitglieder schon längst dabei waren, den Startraum für ihre Radtouristikfahrt (RTF) an der Sporthalle am Merschweg vorzubereiten. Das klappte alles hervorrgend, sind die RMCler doch mittlerweile eingeübt in der Organisaion einer solch großen Radveranstaltung. Schließlich führen sie ihr Libori-RTF schon seit Jahrzehnten am zweiten Libori-Wochenende durch. Da wollten sie sich auch dieses Jahr vom bedeckten Himmel und dem Nieselregen nicht abhalten lassen. Geplant war die Veranstaltung schon in den letzten Wochen von den RMC-Verantwortlichen um RTF-Fachwart Sebastian Fischer worden. Die vier Strecken mit Kontrollstationen in Tudorf und in Atteln mussten vom Streckenplaner Willi Hoppe wegen reger Bautätigkeiten um Borchen herum permanent im Detail angepasst werden, standen als gpx-Tracks den Radsportlern aber rechtzeitig zum Herunterladen auf das eigene Navi-Gerät zur Verfügung. Außerdem wurden sie - die Strecken über 45km, 85 km, 100 km und 145 km mit vergleichsweise anspruchsvollen Höhenprofilen – von den Mitgliedern des RMC am Freitagnachmittag ausgeschildert, sodass ein Verfahren kaum möglich sein sollte. Für die Verproviantierung an den Kontrollstationen und für einen abwechslungsreichen Imbiss im Zielbereich nach der radsportlichen Aktivität hatte Brigitte Heinzel und ihr RMC-Team vielfältig eingekauft und vorgesorgt.
Schon früh – weit vor der offiziellen Startzeit um 9:00 – standen die ersten Radsportler am Anmeldebereich und 'scharrten' - nein, nicht mit den Hufen, aber mit den rennradbewehrten Schuhen – los ging's dann doch erst zur vorgesehenen Startzeit ab 9:00 -10:30. Die einen fuhren los nach dem Motto „Auf die Plätze, fertig schnell“, andere wiederum ließen es gemächlicher angehen frei nach dem Vorsatz „Ankommen ist die Hauptsache, egal, wenn's 'ne Stunde später ist“. So gestaltete sich der Vormittag und der frühe Nachmittag für die Radsportller zu einer freudvollen Angelgenheit, hatte das Wetter nunmehr nach frühem Nieselregen zu zeitweiligem Sonnenschein und trockenen Straßen 'umgeschaltet'. Die vielen positiven Rückmeldungen der Radsportler an den Kontrollstationen und im Zielbereich sowie im Netz lassen jedenfalls den Rückschluss zu, dass sie Spaß, hatten, 'auf ihre Kosten gekommen sind' bei diesem Radsport-Event des RMC Schloß Neuhaus.
Zwar hätten es ruhig noch ein paar mehr Teilnehmer sein können, die RMCler jedenfalls werden auch nächste Jahr am zwiten Libori-Wochenende parat stehen und ihre RTF veranstalten. Denn das war eindeutig zu beobachten: Wenn die RMCler diesen Tag selbst nicht auf dem (Renn)Rad saßen, so hat die gemeiname Durchführung einer solchen Radtouristikfahrt allen Vereinsmitgliedern wieder große Freude bereitet.
Paderborn-Schloß Neuhaus
Der RMC Schloß Neuhaus mit seinen rund 100 Mitgliedern bietet eine breite Palette an Aktivitäten für Radfahrer an. Einer der Höhepunkte im Vereinsjahr ist die Libori-RTF. Diese richtet der RMC am Samstag, 29. Juli, aus.
Nahezu eine Mitmachpflicht hat jeder Radsportler aus Paderborn und Umgebung am zweiten Libori-Wochenende. Am Samstag, 29. Juli, veranstaltet der RMC Schloß Neuhaus seine traditionelle Libori-RTF. Ausgeschilderte Strecken über 45, 85, 100 und 145 Kilometer fordern jeden Radsportler heraus.
Start ist zwischen 9 und 10.30 Uhr an der Sporthalle am Merschweg in Schloß Neuhaus. Das Startgeld beträgt 5 Euro für Wertungskarteninhaber, 7 Euro für BDR-Mitglieder und 9 Euro für Trimmfahrer. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren ist die Teilnahme frei. Weitere Informationen zur Libori-RTF unter www.rmc-schloss-neuhaus.de.
Aber auch über die Libori-RTF hinaus hat der RMC einiges zu bieten. Immer mittwochs kommen in der Sommerzeit um 17.30 Uhr Hobbyradler zusammen, um vom Schloss aus zu einer etwa zweistündigen Tour aufzubrechen. Die Streckenlänge beträgt etwa 40 Kilometer. Willkommen sind Tourenradfahrer, E-Biker, Mountainbikefahrer und Rennradler. Donnerstags wird das Tempo dann erhöht.
Sommertouren: drei Leistungsgruppen
Ebenfalls um 17.30 Uhr versammeln sich die RMCler am Schloss, um in drei Leistungsgruppen – nach Fahrtempo eingeteilt – auf einer von einem Guide vorgesehenen Strecke zu fahren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt je nach Leistungsvermögen zwischen 25 und 30 Kilometern pro Stunde. Neueinsteiger sind sowohl in der Mittwochs- als auch in der Donnerstagsgruppe willkommen und können zu den genannten Terminen vorbeikommen und mitradeln.
Traditionell startet der RMC Schloß Neuhaus im März mit der Einrolltour in die Saison. Auch für das nächste Jahr ist eine Fahrt zum Partnerverein nach Zwenkau bei Leipzig geplant. An- und Abreise erfolgen – wie sollte es anders sein – mit dem Fahrrad, und zwar in jeweils drei Etappen. Ebenfalls einen festen Platz im Terminkalender des Vereins hat das jährliche Trainingslager auf Mallorca, das die Teilnehmer auf eigene Faust organisieren.
Wer mehr über die Aktivitäten des RMC Schloß Neuhaus erfahren möchte, kann an den monatlichen Mitgliederversammlungen teilnehmen. Das nächste Treffen findet am Dienstag, 25. Juli, von 20 bis 22 Uhr im Jägerkrug an der Scharmeder Straße in Paderborn statt. Darüber hinaus lohnt ein Blick auf die Homepage des Vereins: www.rmc-schloss-neuhaus.de.
Quelle: Westfalenblatt
Am 29.07.023, also am zweiten Libori-Samstag, wird um 9.oo – 10.30 ab der Sporthalle Merschweg vom örtlichen Radsportverein RMC Schloß Neuhaus die traditionelle Libori-RTF
gestartet. Vier ausgeschilderte, unterschiedlich lange und verschieden anspruchsvolle Radstrecken können individuell abgefahren werden.
Im nahen und ferneren Bereich von OWL kann der radbegeisterte Sportler eigentlich jedes Wochenende eine RTF fahren. Informationen dazu gibt’s im sogenannten Breitensportkalender, der im Netz abrufbar ist. Am zweiten Libori-Wochenende organisiert eine derartige RTF der Paderborner Radsportverein RMC aus Schloß Neuhaus. Eingeladen sind alle Radsportbegeisterten auf Rennrad, e-bike (bis 25 km/h), Tourenrad oder auch MTB.
Was ist zu verstehen unter dem Kürzel RTF? Ausgesprochen steht es für Radtourenfahrt und meint grundsätzlich eine Radfahrt mit durchaus sportlichem Anspruch, bei der eine bestimmte, ausgeschilderte Strecke bewältigt werden soll. Der RMC Schloß Neuhaus hat diese Definition umgesetzt in vier Touren, die über verkehrsarme Straßen und befestigte Landwege in reizvolle Gebiete des Paderborner Hochstifts führen.
Teilnehmer an dieser Veranstaltung melden sich rechtzeitig an der Sporthalle Merschweg im Landesgartenschaugelände an, um im Zeitfenster zwischen 9:00-10:30 auf eine der vier Strecken starten zu können. Alle Strecken sind vom RMC eindeutig ausgeschildert worden, vor möglichen Gefahrenpunkten wird rechtzeitig gewarnt. Die kurze Strecke weist dabei annähernd 50 km auf, die Tour 2 hingegen bereits 80 km – hier wird es schon hügelig. Mit radsportlicher Kondition sollten die Touren 3 und 4 angegangen werden, weil hier nicht nur zum einen gut 100 km bzw. 145 km abzufahren, sondern zum anderen auch eine erkleckliche Anzahl an Höhenmetern zu bewältigen sind. In regelmäßigen Entfernungsabschnitten sind auf den vier Touren Kontrollstationen anzufahren, an denen Getränke und kleine Proviantangebote vorgehalten werden, um die Energiedepots der Radfahrer wieder auffüllen zu können.
Inhaber der Breitensportlizenz zahlen 5€ Teilnahmegebühren, BDR-Mitglieder 7€ und Trimmfahrer 9€. Ausdrücklich besteht der RMC auf Einhaltung der Helmpflicht. Dass Radsportler die STVO beachten und sich rücksichtsvoll verhalten, gehört zu den radsportlichen Tugenden.
Kommen die Radsportler wieder an der Sporthalle Merschweg als Ziel an, erwartet sie ein reichhaltiges Angebot an Erfrischungsgetränken. Zum Kaffee wird man sich ein Stück Kuchen oder ein lecker Brötchen gönnen können, eine Bratwurst oder eine Portion aus der sehr beliebten Nudel-Gemüse-Pfanne werden auch wieder angeboten. So beköstigt, werden viele Radsportler wieder zusammensitzen oder sich austauschen über diesen Radsporttag.
Übrigens: Kurz vor dem 29.07. können Interessierte den Streckenverlauf der vier Touren als gps-Daten über die homepage des Vereins rmc-schoss-neuhaus.de herunterladen.
Radzufahren ist populär, jedermann macht es. Warum dann im Radsportverein RMC mitfahren?
Der kleine Verein RMC Schloß Neuhaus mit seinen rund hundert Mitgliedern bietet eine breite Palette an radfahrerischen Aktivitäten an, dass sich hier jede Radsportbegeisterte einklinken kann. Deshalb hier einige Beispiele und Tipps, wie man mitmachen bzw. mitfahren könnte, der RMC freut sich auf neue Gesichter.
Eine Kontaktaufnahme ist natürlich über die homepage des Vereins rmc-schloss-neuhaus.de möglich, persönlicher und direkter findet sie statt, indem man mittwochs vor dem Schloss in Schloß Neuhaus sich mit seinem Rad einfindet. Um 17:30 startet hier nämlich die Mittwochgruppe ihr gemeinsame Ausfahrt – stets so zwei Stunden lang über 40 km , mal mehr, mal weniger. Immer gilt: Wir fahren zusammen los, wir kommen zusammen an. Willkommen sind Tourenradfahrer, e-biker, Mountainbike-fahrer, ja auch Rennradfahrer wurden schon gesichtet.. Josef S., Volker B., Claudia S. oder Brigitte H. nehmen Neue gerne zur Mitfahrt in Empfang und erklären alles, was ein newcomer wissen will. Hier werden nur die Vornamen genannt, denn während dieser radsportlichen Aktivität duzt man sich natürlich. Und bereits hier gilt: Mitmachen ist erwünscht.
Donnerstagabend ist Rennradtraining angesagt. 17:30 ab Schloss sammeln sich die RMCler, um in drei Leistungsgruppen -nach Fahrtempo eingeteilt - auf eine von einem guide vorgesehen Strecke zu gehen bzw. zu fahren. Die s.g Capuccinos streben eher in hobbymäßiger Fahrweise eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 25km/h an – wird meistens nur im Flachen verwirklicht. Martin, Josef und Heino sind hier häufig die Streckenführenden. Die Fitnessgruppe zielt auf 27km/h ab, auch hier hat jeweils ein guide 'den Hut auf'' und achtet auf den Zusammenhalt der Gruppe. Richtig schnell mit ordentlich viel Höhenmetern wird es bei der dritten Gruppe, die gerne mal über 30km/h auch im hügeligen Gelände fahren. Stefan, Christoph u.a. sind hier in leading-Funktion zu erleben. Wer da mitmachen will, sollte schon tempohart mitfahren können. Also, zum Schloss kommen, persönlich Kontakt aufnehmen, mitmachen. Als Gästin/Gast ist man bei den ersten Teilnahmen an den Trainingsfahrten des RMC-SCHLOSS-NEUHAUS über den Verein unfallversichert.
Was man sonst so an Rad-events erleben kann, wenn man beim RMC mitmacht, dafür hier einige Beispiele:
Regelmäßig gibt’s einen Saisonauftakt, die Einrolltour, diesmal im März. Klar, kann man erst nächstes Jahr erst wieder mitmachen, die Saison läuft ja schon einige Zeit. Auch erst im nächsten Jahr kann man die jährliche Zwenkau-Fahrt nach Leipzig mitmachen, immer so um Ostern herum. Diesmal waren acht RMC-Fahrer auf dem Rad, um die Partnervereinsmitglieder von Zwenkau bei Leipzig zu besuchen. Drei Tage auf dem Rad hin, dort die Zwenkauer Radtourenfahrt über 80 oder 110 km abgeradelt und dann, ja einige wenige sind dann auf dem Rad auch wieder zurück nach Paderborn gefahren. Kann man auch mitmachen, aber erst wieder nächstes Jahr. Das gilt dann auch für den Mallorca-Trainingsaufenthalt, den etliche RMCler auf eigene Faust organisieren. Da kann man auch mitmachen, man muss es nur wissen. Wo erfährt man so etwas? Auf der monatlichen Mitgliederversammlung des RMC, da wird so etwas besprochen und den Mitgliedern zur Teilnahme angeboten. Da hätte man dann an der London-Tour teilnehmen können, oder an der Vereinsfahrt zum Tipi-Dorf nach Ibbenbüren. Oder man wird -sofern man dafür eine Mitgliedseinladung bekommen hat – über eine spezielle app aufgefordert, heute oder morgen eine Radtour auf dem Rennrad über beispielsweise 50km mitzumachen, Treffpunkt und Startzeit werden dann klargemacht. Da wird der eine oder andere Radsportbegeisterte ja wohl mitmachen können. Auch etliche Randonneure gibt’s im RMC, an die man sich anklinken kann. Das muss man dann natürlich persönlich absprechen, wenn man mitmachen will.
Mitfahren kann man -über die gesamte Saison verteilt- auch auf den vielen von örtlichen Radportvereinen in OWL angebotenen Radtouristikfahrten. Viele RMCler fahren z.B. nach Hövelhof, nach Borchen, nach Soest oder wo auch immer gemeinsam auf dem Rad zum Startort und dann auch wieder gemeinsam nachhause. Und da kann ja nun wirklich jeder mitmachen
Nahezu eine Mitmachpflicht hat aber jeder Radsportler aus Paderborn und Umgebung am zweiten Libori-Wochenende am 29. Juli 2023. Da veranstaltet der RMC Schloß Neuhaus seine traditionelle Libori-RTF. Ausgeschilderte Strecken über 45km, 85km,100 km und 145km fordern jeden Radsportler heraus. Startort: Sporthalle am Merschweg in Schloß Neuhaus, Startzeit: 9:00 -10:30- Näheres zur Libori-RTF: rmc-schloss-neuhaus.de
Als ich das erste Mal von der Idee hörte, mit dem Rad von London nach Dover zu fahren, war ich sofort begeistert. Allerdings schwand die Begeisterung rapide nachdem der Zeitrahmen bekannt wurde: freitags anreisen und am Sonntag früh nach Dover macht genau einen Tag für touristische Ausflüge. "Man sitzt ja nur im Auto oder Zug, lohnt sich das? Oder ist das nicht Stress?" waren so einige Gedanken, die durch den Kopf kreisten. Aber am Ende überwog dann einfach die Vorstellung, einmal in England Rad zu fahren und dabei noch in einer Metropole wie London zu starten und so gab es meine Zusage kurz vor Buchungsschluss.
3 Monate später waren 13 Personen und 10 Räder morgens um halb sechs in zwei Sprintern untergebracht, um von Paderborn Richtung Calais zu starten. Unglaublich wie schnell 5h vergehen können, denn kaum hatte man sich das ein oder andere erzählt, waren schon 3 Grenzen passiert und wir standen in Calais beim Check-in für den Eurotunnel. War das Thema Brexit auf der Fahrt nur kurz angeschnitten worden, bekamen wir es jetzt mit aller Wucht zu spüren, denn solche Grenzkontrollen ist man in (West-) Europa einfach nicht mehr gewohnt.
Es dauerte und dauerte, sodass wir den gebuchten Zug verpassten, aber 20 min später ging es endlich in die Tiefe unter's Meer. Irgendwie interessant und unspektakulär zugleich, denn ob man im Zug 50 km unter der Nordsee oder im Thüringer Wald durch einen Tunnel fährt ist eigentlich egal. Technisch kann davon keine Rede sein, was schon bei den Waggons anfing, die mit denen eines Personenzuges doch so gut wie nichts gemein hatten. In England angekommen wurden die Sprinter geparkt, die Räder ausgeladen und ab ging's zur ersten kurzen Fahrt mit dem spärlichen Gepäck auf dem Rücken zum Bahnhof in Dover, an dem noch genug Zeit blieb, das geliebte Lager Bier in einem Pub zu sich zu nehmen. Den Waggon für Fahrräder gab es leider nicht, sodass wir uns alle irgendwo im Zug einen Platz suchten, wo man mit Rad wenig störte.
In St. Pankras angekommen startete für unseren Reiseleiter Sebastian das große Abenteuer, 10 Radfahrer erst einmal geschlossen im Linksverkehr irgendwie zur Unterkunft an die Tower-Bridge zu bringen: Einfach fahren lautete das Motto, nicht zu viel nachdenken. Nachgedacht habe ich, aber nicht darüber wie man in London Fahrrad fährt, sondern dass es überhaupt geht. 1986 war ich zum ersten und danach einige weitere Male in London. Radfahrer sah man damals nicht, weil der dichte Verkehr das nicht hergab. Das tut er eigentlich auch heute nicht, aber man tut was dagegen: Fahrradschutzstreifen, Einbahnstraßen, die für Radfahrer beidseitig befahrbar sind und manchmal nimmt man eine komplette Fahrspur und gibt den Verkehr ausschließlich für Radfahrer frei. Interessant was in London geht, worüber man in Paderborn schon seit Jahren diskutiert. Jedenfalls kamen wir schneller voran, als wenn wir mit dem Auto gefahren wären und das sehen einige Londoner, die uns mit dem Rad begegneten oder überholten, offensichtlich genauso.
Im Hostel angekommen, wurden die Räder gesichert und die Zimmer bezogen, bevor wir uns bei bestem Wetter aufmachten, die Stadt zu erkunden. Über den Yachthafen ging's zum Tower of London, in dem die Kronjuwelen, die am nächsten Wochenende Prinz Charles bei der Krönung aufgesetzt werden, besichtigt werden können. Wir begnügten uns mit Einfacherem und schossen Fotos mit der Tower-Bridge bevor wir sie überquerten, um auf der anderen Seite zum Dinner einzukehren. Wahnsinn, was hier in den letzten Jahren für eine Flaniermeile entstanden ist, wo früher Industriebrache war. Bei bester Stimmung schlenderten wir anschließend am Südufer entlang, passierten das London Eye und kamen pünktlich zum 22:00 Uhr Schlag am Big-Ben an als wäre das exakt so geplant gewesen. Passender hätte man diesen Spaziergang nicht abrunden können und somit kehrten wir am Westminster Palace zur Last Order in einen typischen Pub ein, bevor die Tube die Gruppe zurück zum Tower brachte, wo ein Teil zur Unterkunft ging und der andere sich ins Nachtleben wagte. Frühstück um acht sorgte aber auch bei diesem Teil der Gruppe dafür, dass es nicht ausartete und so starteten wir am Samstag gegen 9 Uhr gut gelaunt unser Ausflugsprogramm.
Was professionelle Reiseführer sich erst gar nicht vornehmen hat Sebastian geschafft: So viel von London sehen bis einem die Füße weh tun. Beim Camden Market, wo man wahrscheinlich einen ganzen Tag in den diversen Einkaufsläden verbringen kann, starteten wir, um im angrenzenden Park vom Primrose Hill einen perfekten Blick auf die Skyline von London zu werfen. Eine kurze Erholungspause gab es bei der sehr interessanten Bootsfahrt auf dem Regent's Canal nach Little Venice. Weiter nach Notting Hill zum Lunch ging's wieder zu Fuß. Den Bus als Verkehrsmittel hatten wir noch nicht, und so fuhren wir anschließend exakt eine Station mit ihm, um im Hyde Park bei traumhaften Wetter und einem Kaffee die Sonne zu genießen. Buckingham Palace, Piccadilly Circus, Soho und China Town standen auch noch auf dem Programm.
Zwischendurch hatten wir beim Dinner die notwendigen Kalorien für die morgige Fahrt zu uns genommen, bevor es mit der U-Bahn zur Unterkunft zurück ging. Wir waren nun etwas über 20km zu Fuß marschiert und daher hatte so manch einer nur noch das Bett im Sinn, während andere in der Bar des Hostels den Tag auf ihre Weise Revue passieren ließen. Sonntags um 8 Uhr der aufgehenden Sonne über die Tower-Bridge entgegen zu fahren, das war es, worauf sich alle Radfahrer gefreut hatten. Sebastians Kumpel aus alten Londoner Zeiten im Begleitfahrzeug gab uns die Sicherheit, im Falle einer Panne versorgt zu sein und unseren 3 radlosen Begleitern die Möglichkeit, das Ganze aus anderer Perspektive entspannt mitzuerleben. Morgens ist die Zeit, zu der Radfahren in London richtig Spaß macht, fast gar kein Verkehr, sodass man sich auch noch auf das konzentrieren kann, was am Straßenrand und dahinter passiert. Voller Freude und Elan ging es an Greenwich und anderen Londoner Stadtteilen 30km aus der Stadt heraus. Im ländlichen Südengland angekommen erinnert nichts mehr an die Metropole, sondern die Bilder ähnelten denen, die man von der Heimat kennt: Felder und Wiesen, auf denen Kühe und Schafe grasen, sowie verschlafene Weiler, in denen die Hundebesitzer als erstes nach einer Partynacht das Haus verlassen.
Und dennoch merkte man irgendwie immer, dass man in Großbritannien war, denn beim genauen Hinschauen fielen einem immer die kleinen Unterschiede auf: das satte Grün der Wiesen, die kleinen Wohnhäuser mit ihren vielen Schornsteinen und die kaum vorhandenen Vorgärten, welche im Kontrast zu den großen Landhäusern standen. Das Terrain bot alles was das Radfahrherz begehrt: flache Passagen wechselten sich mit Hügeln unterschiedlicher Steigung ab. Weiten Blicken in die Landschaft folgten schmale Wege durch Wälder. Gewöhnungsbedürftig war der Untergrund, denn die Schlaglochdichte kannte ich so nur aus dem Ruhrgebiet, aber auch diesbezüglich rollte es mit lediglich einem Platten mehr als zufriedenstellend. Alles erinnerte ein bisschen an eine 150-er RTF, denn die zwei kleinen Pausen und der Kaffee-Stop in West Malling hatten den Charakter einer Kontrollstelle und selbst im Ziel wartete man bereits auf uns, nur etwas vornehmer, denn der Tisch im Restaurant war gedeckt und wir aßen zum letzten Male das, was einem in Deutschland seltener angeboten wird: Burger, Fish&Chips, und Lamm.
Noch ein
letztes Lager aus einem 0,57l Glas bevor wir die Heimreise antraten. Nachdem 5 Länder an einem Tag durchquert waren, trafen wir gegen 1:30 Uhr wieder in Paderborn ein. Der Gedanke, dass man ja
nur im Auto oder Zug säße und ob sich diese Tour lohne, kommt mir erst jetzt beim Schreiben wieder. Ja, es hat sich mehr als gelohnt, die 3 Tage kamen mir vor wie 5 oder 6, so intensiv waren
sie.
Von Henning
Letztes Wochenende startete der Radsportverein RMC Schloß Neuhaus mit seiner traditionellen Auftaktveranstaltung, der 'Einrolltour', in die Rennradsaison 2023 auf der Straße. Gemeinsames Ziel für die teilnehmenden RMC-Mitglieder ist einmal mehr das Heimathaus in Hövelhof gewesen.
13:00 am Vereinstreffpunkt am Schloss in Schloß Neuhaus, es ist kalt, aber die Sonne lacht: Eine Vielzahl von RMC-Mitgliedern des örtlichen Radsportvereins RMC Schloß Neuhaus haben sich versammelt, um gemeinsam nach Hövelhof ins Heimathaus zu fahren. Dort steht für jeden Teilnehmer Kaffee und Kuchen bereit, zu dem der RMC-Vorstand eingeladen hat.
Obwohl die Radsportler des RMC Schloß Neuhaus ihren Sport auf dem Rennrad , Mountainbike, Tourenrad oder e-bike auf unterschiedlichen Leistungsniveaus betreiben, wird das gemeiname Ziel in nur einer Gruppe angefahren. Die Schnellen passen sich an, zu Beginn der Saison startet man gemeinam in einem ruhigen Tempo.
Unterschiedlich sind die sportlichen Ambitionen der RMCler sicherlich, was sich u.a. in den individuellen Trainingsumfängen und -intensitäten eines jeden Radsportlers in den letzten Wochen des Winters ablesen lässt. Der Eine hat schon viele Kilometer Grundlagentraining in den Beinen und möchte auf den ersten organisierten Radveranstaltungen in der Region ausprobieren, wie zügig er auf dem Rennrad unterwegs sein kann. Da gibt’s im Verein doch etliche, die leistungsbewusst Rennradsport betreiben. Andere haben weniger Trainingsfleiß an den Tag gelegt oder lassen es etwa altersbedingt sowieso ruhiger angehen. Diese verstehen die RMC-Einrolltour als das, was der Name ankündigt: Eine Tour zum Einrollen, man steht am Anfang der Saison und nimmt die heutige Ausfahrt als Auftakt für weitere gemeinsame sportlich ausgelegte Radtouren in den kommenden Wochen. Leistungssteigerungen werden auch so bewirkt werden, nur auf einem niedrigeren Level.
Wie auch immer der jeweilige sportliche Ehrgeiz der RMcler aussieht, um 15:00 mit kleinen Toleranzen sind alle RMC-Radsportler in Hövelhof, es wird gemeinsam Kaffee getrunken und ein erster organisierter Austausch nach radsportlicher Aktivität ermöglicht. Die Begeisterung für den Radsport stellt eben die große Gemeinsamkeit zwischen den RMClern her. Diesem Gemeinschaftsgedanken hat auch diese 'Einrolltour' wieder gedient.
Nach gut einer Stunde Pause machte man sich dann in kleinen Gruppen wieder auf den Weg zurück nach Schloß Neuhaus.
Auf der letzten Jahreshauptversammlung des Radsportvereins RMC Schloß Neuhaus wurden
etliche Vorstandsmitglieder für ihren Aufgabenbereich bestätigt. Neu besetzt wurden die für den sportlichen Kernbereich des Radsportvereins zuständigen Fachwarte für die Countrytour- und Radtourenfahrten.
Zwei Neue gibt’s im Vorstand des RMC Schloß Neuhaus: Peter Quiel als Country-Touren-Fachwart und Sebastian Fischer als Radtouren-Fachwart. Beide decken mit ihrem neu übernommenen Aufgabenfeld die zwei radsportlichen Kernbereiche der radfahrenden RMC-Mitglieder ab: das sportlich ambitionierte Rennradfahren auf der Straße nebst Teilnahme an organisierten Radveranstaltungen, den s.g. RTFs (Radtouristikfahrten) sowie das herausfordernde Mountainbikefahren im geeigneten Gelände nebst Teilnahme eigens dafür organisierter CTFs (Countrytourenfahrten). Beide legten sofort los: der neue RTF-Fachwart organisiert für interessierte RMCler eine Fahrt nach London mit sightseeing, um dann auf dem Rennrad die durchaus anspruchsvolle Strecke London-Dover in Angriff zu nehmen. Dabei wird sicherlich nicht geradelt, sondern sportlich ambitioniert Rennrad gefahren. Peter Quiel will für den RMC neue Interessenten gewinnen, indem er strava mit dem account www.strava.com/clubs/rmc-schloss-neuhaus (zunächst eimal als Test) ins Spiel bringt, einen besonders bei radsportlich Engagierten sehr bekannten social media – Kanal. So können RadsportlerInnen – durchaus auch jüngere – auf die Aktivitäten des RMC aufmerksam gemacht werden.
Veränderungen tun immer gut, besonders dann wenn man auf Bewährtem aufbauen kann. So wurden als Beisitzer im Vorstand des Schloß Neuhäuser Radsportvereins Walter Kelliger,Klaus Hoffmann, Brigitte Heinzel und Klaus Mücke-Klein einstimmig in ihrer jeweiligen Funktion bestätigt. Auch der zweite Vorsitzende des Vereins, Willi Hoppe, erfuhr als eine 'tragende Säule' im Vereinsmanagement zum wiederholten Mal eine einstimmige Wiederwahl und damit wohl auch eine 'dicke' Anerkennung für sein ehrenamtliches Engagement für den Radsport.
Fotos von Peter und Sebastian – mit Rad
Die Neuen im RMC-Vorstand
Sonntag 20.8.23 um 16.15 Uhr. Allez, Allez! Bon courage! Das Wetter ist mit 25-27 Grad richtig gut vorhergesagt. Also wird minimiert: die Beinlinge, Zehenkappen und die Windweste sind über. Die leichte Regenjacke und die PBP-Weste sollten nachts reichen. Dazu 3 Kilo Gels im 4,1l-Ortlieb-Saddlebag und noch ein paar Gels in der Oberrohrtasche. So geht es durch die Zuschauermenge los Richtung Westen. Zunächst durch den Foret de Ramboulliet und dann weiter durch sonnendurchflutete Felder. Das Tempo ist mit deutlich über 30 km/h eine Weile gut fahrbar. Doch nach ca. 40 km lasse ich lieber reißen und schließe mich einer langsameren Gruppe an.
In den kleinen Ortschaften auf dem Weg sind immer wieder Zuschauer, die einen anfeuern. Die Strecke hat schon relativ gleichmäßig 1% Durchschnittssteigung. Das macht nicht schneller. Nach 4 Stunden sind wir in Mortagne au Perche. Schnitt: 29,7. Jetzt schnell was zu Trinken nachladen – denn es ist schon recht warm - und weiter geht es in Richtung Nacht. Es rollt gut und die Gruppe mit etwa 20-30 Fahrern wechselt ab und zu. Allerdings wechseln nur so 6-8 Fahrer vorne durch und so richtig Kreiseln kann man das auch nicht nennen. Ich bin auch öfter mal vorne. Andere sparen dagegen Ihre Energien. Um 23:01 nach 203 km und ca. 2000 hm in Villaines liegt der Schnitt bei 30.1. Hier ist doch eine längere Pause fällig. Es geht erst nach ca. 30 Min. Pause um ca. 23.35 Uhr weiter – da läuft eine gute Gruppe, mit der man durch die Nacht rollen kann. Es ist ca. 15 Grad warm und es weht ein laues Lüftchen. Der Sternenhimmel ist wunderbar … nur kann man kaum mal hochsehen. So geht es nach Fougeres, das um 2:50 erreicht wird. Selbst um die Zeit werden alle Fahrer mit Applaus begrüßt und angefeuert. Courage! Hier ist die Hälfte des Hinwegs erreicht. 293 km in 10:29 - langsam purzelt der Schnitt nach unten. Als nächstes kommt mit 61 km eine kürzere Strecke nach Tinteniac. Hier bin ich nach 13 Stunden – morgens um 5:20 Uhr. 352 km in 13:05 Std. – ist immer noch 27.7 Schnitt. Die Nacht ist einigermaßen warm gewesen und ich fühl mich frisch.
Weiter geht es dann nach Loudeac, wo es 8:40 Uhr ein französisches Frühstück gibt: Pain au chocolat und einen Kaffee. Die Pausen werden jetzt etwas länger. Man muß dann auch erst mal wieder in Tritt kommen. Es geht nach Carhaix. Bei schönstem Sonnenschein windet sich die Straße durch die hügelige Landschaft. Berge gibt es eigentlich nicht. Trotzdem geht es entweder bergauf oder bergab. Und der Westwind wird deutlich spürbar. Um 12:50 ist Carhaix erreicht. Und wieder sind viele Zuschauer am Ziel und feuern die Fahrer an. Das fühlte sich bis hierhin richtig gut an. Jetzt kommt die letzte Etappe auf dem Hinweg nach Brest. Es geht über das Dach der Tour: den Roc’h Trevezel – (We(t)zel??) - 374 m hoch – lächerlich. Aber nach über 500 km werden aus Hügeln Berge. Die Strecke ist dieses Mal anders als beim letzten Mal. Es gibt keine kurze knackige Abfahrt nach Brest, sondern wir werden außen herum geführt. Anstatt nur bergab sind noch ein paar Zwischenanstiege am Wegesrand. Und so dauert es bis 16.48, bis Brest erreicht ist. Halbzeit.
Jetzt was Warmes essen (Penne mit Bolognese) und dann die Helligkeit des Abends für den Rückweg nutzen. Um 18:05 sitze ich wieder auf dem Rad. Ich bin mit 2 Cuxhavener Jungs unterwegs. Den einen kenne ich von einem 400er Brevet. Man könnte ja zusammen rollen. Wir fahren über die Pont Albert Louppe – das Meer und die Abendsonne – Zeit für ein Foto. Tja: eigentlich müsste man mal baden gehen.
Es geht jetzt wieder zurück auf den Roc’h Trevezel: Leider ist mein Level gerade am Berg nicht ausreichend. Da kann ich nicht dran bleiben. ABER: ich treffe die beiden immer wieder. Die halten hier mal am Wegesrand an und futtern was (Crepes z.B.), oder erzählen mir, dass sie ein Nickerchen gemacht haben. Nickerchen??? Im Moment geht es bei mir mit der Müdigkeit. ABER: die 2. Nacht bahnt sich an.
Carhaix ist um 22:05 Uhr erreicht.
Leider stellen sich jetzt gesundheitliche Probleme ein. Eine Blase am Zeh beim linken Fuss schmerzt zunehmend. Das hatte ich so auch noch nicht. Beim Medical Service sieht das auch nicht gut aus. Aber: Alles, was die tun können, ist ein dickes Pflaster rumzumachen.
Unter Anfeuerungen der Zuschauer geht es weiter in die Dunkelheit: hügel-bergauf – hügel-bergab - leider kann ich mit den Gruppen bergauf nicht mehr mitfahren. Morgens um 2:15 Uhr ist da eine inoffizielle Übernachtungsstelle. Da treffe ich einen aus Österreich, mit dem ich vor 4 Jahren zusammen gefinisht habe. Er hat beschlossen, hier zu nächtigen. Eigentlich verlockend, aber: noch liege ich einigermaßen in der Zeit. Also beschließe ich, alleine weiter zu fahren. Das stellt sich 5 Minuten später als Fehler heraus: meine Frontleuchte schaltet von mid auf low level: das sind 80 Watt. Da sieht man nicht mehr viel und ich muss entsprechend langsamer fahren. Ich kann auch keine Gruppe erwischen, bei der ich mitfahren könnte. 2 oder 3 Gruppen kommen vorbei. Aber die sind zu schnell. Mit der Leuchte kann ich im Dunkeln das Loch zu den Vorbeifahrenden nicht zu fahren. Hättest du doch eine 2. Lampe mitgenommen … - oder eine 2. Powerbank … Es nützt jetzt alles nichts. Der Fuss stört zunehmend. Für die 85 km nach Loudeac brauche ich über 6 Stunden – mit Pausen. Aber eigentlich viel zu lange.
Weiter geht es dann mit der aufgehenden Sonne Richtung Osten. Bis nach Tinteniac brauche ich bis 11 Uhr. 6,5 Stunden – das ist zunehmend zäh und liegt natürlich an den immer länger währenden Pausen. Das Vorwärtskommen ist immer beschwerlicher. Die Strecke von Tinteniac nach Fougeres läuft wieder etwas besser; wobei: auf die Zeiten achte ich jetzt kaum mehr. Hauptsache, die Beine kurbeln. Das Wetter ist eher heiß und es ist: Ostwind. Hier ist eigentlich selten Ostwind. Aber: kann man sich ja nicht aussuchen.
Ich finde zwischendurch 2 Mitfahrer, mit denen ich ganz gut fahren kann. Die haben aber beide Lenkeraufsätze. Das ist jetzt auch offiziell zugelassen. War früher nicht so. Tja: im Flachen kann ich mich gerade so hinter denen halten, bergauf komme ich einigermaßen mit. Das funktioniert für 2 Stunden sehr gut, Dann habe ich leider eine Schwächephase – und weg sind die beiden bzw. die Gruppe, die sich zwischenzeitlich gebildet hat.
Um 19.30 Uhr in Villaines sind die 1.000 km voll. Mit Bravo, Courage, Allez wird man begrüßt! Die Zuschauer sind echt toll. Sind jetzt ca. 51:10 Stunden – ohne Schlaf. Nach einem Besuch des Medical Service mache ich um ca. 20:20 Uhr auf den Weg. Eigentlich nur noch 200 km. Solange es hell ist, kann ich noch richtig mit Druck fahren. Doch dann kommt die Dunkelheit. Die Leuchte mit 80 W nervt. Doch dann kommt eine Gruppe deutscher Fahrer von hinten. Einen kenne ich von den Qualifikations-Brevets. Top: da kann man zusammen fahren. Das klappt auch ganz gut und vertreibt des nachts die Zeit. Angeblich gibt es keine zweistelligen Steigungen auf der Strecke. Aber jetzt, kurz vor Mortagne au Perche, wird es richtig heftig. Das zieht die Körner.
Um 23:48 sind wir bei der Controle in Mortagne. Auf dem Hinweg waren das bis hier hin 4 Stunden Fahrt. Aber jetzt bin ich nur noch kaputt. Der Fuss schmerzt. Die Lampe kann man vergessen. Und dann will die Gruppe hier schlafen. Schlafen: das erscheint mir plötzlich auch eine gute Idee. Ist doch egal, ob ich jetzt ein paar Stunden früher oder später ankomme.
Also nehme ich einen Schlafplatz in der Turnhalle und ja: 3,5 Stunden schlafen klappt irgendwie. In der Morgendämmerung mache ich mich dann auf den Weg. Zunächst kann ich mit einigen Franzosen mitfahren. Aber dann wird es wieder hügeliger und ich muß reißen lassen. So geht es wieder alleine weiter nach Dreux, wo ich um kurz vor 9 Uhr ankomme. Rasch etwas zum Frühstück – essen geht ja immer – und weiter geht es.
Jetzt habe ich einen Mitfahrer aus Dresden. Der kann mich noch ein wenig ziehen und ich halte mich mit Müh und Not hinten dran. Die finalen 42 km wollen einfach nicht vorbei sein. Einige ziehen hier im Finish noch mal richtig das Tempo an. Schlußspurt sozusagen. Ich probiere das natürlich auch. Aber: so richtig klappt das nicht mehr. Nach 1.219 km und 66 Stunden 55 Minuten bin ich wieder zurück in Ramboulliet. Hier ist Volksfeststimmung und bestes Wetter. Die Zuschauer begrüßen jeden, als wenn es eine neue Bestzeit wäre. Finished again.
Trotz der ca. 6 Stunden für die Übernachtung in Mortagne ist es noch der 546te Platz von 6.749 Teilnehmern. Der 90. Platz von 759 deutschen Teilnehmern. Tja – müsste man das nur auf den PMC runterbrechen … Viele fahren einfach auf Ankommen und Schlafen zwischendurch. Der Durchschnitt liegt bei knapp 79 Stunden.
Außer dem Fuss hat alles gut gehalten. Rücken, Knie, Handgelenke. Kein Sturz, kein Platter, bestes Wetter. Kann man so auf jeden Fall weiterempfehlen.